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Zimmern beauftragt Nürnberger Unternehmen mit energetischer Sanierung

Von Verena Parage

Das Ziel lautet: Energie sparen. Auch deshalb sollen fünf gemeindeeigene Gebäude in Zimmern und den Ortsteilen energetisch saniert werden. Diese Aufgabe übernimmt ein sogenannter Contractor, die Wisag aus Nürnberg.

Zimmern o. R. Neue Heizungen einzubauen, Gebäude zu dämmen oder Birnen durch LEDs zu ersetzen: All das hilft, um Energie zu sparen. Aber all das kostet auch sehr viel Geld. Zu viel Geld. Deshalb hat sich die Gemeinde Zimmern für das Modell des Energiespar-Contractings entschieden. Dabei übernimmt ein Vertragspartner den Einbau neuer Geräte und deren Wartung – in Zimmern über einen Zeitraum von 15 Jahren. Die Gemeinde zahlt zwar einen Baukostenzuschuss, hat dann aber erst mal alle Sorgen los. Der Contractor verdient, wenn er Energie einspart.

Den Auftrag hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung an das Unternehmen Wisag Energiemanagement aus Nürnberg vergeben. Auf Empfehlung der "Kea". Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg, die Zimmern seit Jahren berät. "Kea"-Mitarbeiter Christoph Thomsen erklärte den Gemeinderäten noch einmal den Ablauf.

Fünf Gebäude beziehungsweise -komplexe sollen in Zimmern auf Vordermann gebracht werden oder eine gemeinsame neue Heizung erhalten. In Horgen sind dies die Festhalle, Feuerwehrhaus und alte Schule, in Flözlingen die Halle und das Rathaus, in Zimmern die Schule sowie die Turn- und Festhalle und in Stetten die Schule samt Gymnastikhalle. Für sie fallen jährlich Gesamtenergiekosten von gut 85 000 Euro an.

Hausmeister bleiben Herr über Heizung

Die Wisag, einer von drei Bietern und "Kea"-Favorit, garantiert laut Thomsen, die Energiekosten um jährlich 45 000 Euro zu senken.

Thomsen führte aus, dass das Unternehmen in den kommenden Jahren gut 1,2 Millionen Euro für die Zimmerner Gebäude ausgeben wolle, aber auch verspricht, mindestens 900 000 Euro einzusparen. Den Restbetrag, 312 000 Euro, muss die Gemeinde als Baukostenzuschuss beisteuern. "Der Bestbieter ist noch besser als wir es erwartet hatten", sagte Christoph Thomsen.

Gemeinderat Peter Renninger wollte wissen, wer die Anlagen in Zimmern betreue – schließlich sei Nürnberg weit weg. Thomsen erklärte, das Unternehmen kooperiere mit Firmen vor Ort, innerhalb von vier Stunden müsse ein Mechaniker da sein. Und Renninger wollte auch wissen, wem die neuen Heizungsanlagen dann gehören. Antwort: Sobald eine Anlage eingebaut sei, gehe sie in den Besitz der Gemeinde über.

Thomas Bausch wollte wissen, wie schnell die Umsetzung kommt. Schließlich wird die Flözlinger Halle jetzt saniert. Er erfuhr, dass Wisag zugesagt habe, dass die neue Heizung im nächsten Winter bereits installiert sein wird. "In Flözlingen muss es schnell gehen": Das habe man allen Bietern mitgegeben. In den übrigen Gebäuden sollen die neuen Anlagen im kommenden Jahr eingebaut werden.

Rat Timo Weber machte sich Sorgen, dass die Hausmeister oder Nutzer der Gebäude nicht mehr Herr über die Heizung sein könnten, wenn der Contractor durch Einsparungen sein Geld verdient. "Die Hausmeister haben vollen Zugriff", erklärte daraufhin Christoph Thomsen. "Es soll nicht dadurch gespart werden, dass nicht mehr geheizt wird."

Einstimmig entschied sich der Gemeinderat für Wisag. Nach rund dreieinhalb Monaten Detailplanung kann es theoretisch losgehen.