Am Ende brennt es doch noch wie geplant am Sonntag, das Zimmerner Funkenfeuer. Aber nur, weil die Feuerwehr ein zweites Mal Holz aufgeschichtet hat. Foto: Feuerwehr

Feuerwehr aus Zimmern lässt sich trotz erneutem Zwischenfall nicht unterkriegen. Spektakel findet statt.

Zimmern o.  R. - Einmal mehr musste die Zimmerner Feuerwehr ausrücken, um das Funkenfeuer zu löschen, das sie eigentlich selber anzünden wollte. Das sollte am Sonntag der Fall sein, gebrannt haben die aufgeschichteten alten Christbäume aber bereits am Freitag gegen 21.45 Uhr (wir berichteten). Schon 2012 hatten unbekannte Brandstifter den Zimmernern einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Holzkonstruktion verfrüht in Brand gesteckt.

Weder damals noch heute konnten die Brandstifter überführt werden, obwohl die Polizei in beiden Fällen ermittelte. Ob ein Zusammenhang zwischen den Brandstiftungen besteht, ist unklar.

Auch die Zimmerner Feuerwehr hat keine konkreten Vermutungen oder Anhaltspunkte, wer hinter den Aktionen stecken könnte. Für den Abteilungskommandanten der Zimmerner Wehr, Marc Burkard, gibt es nur folgende Möglichkeiten: "Entweder jemand hat etwas gegen die Zimmerner Feuerwehr oder gegen diesen Brauch im Allgemeinen, oder es handelt sich einfach um einen unüberlegten Lausbubenstreich."

Ob sich eine solche Tat als Streich abtun lässt, ist fraglich. "Ein solches Feuer kann nicht aus Versehen entfacht werden, dazu braucht es schon die Hilfe von Benzin oder Öl", sagt der Fachmann. Auch wenn kein Sachschaden entstanden ist – das Holz war ja zum Verbrennen gedacht – ist der Vorfall mehr als ärgerlich.

Die Zimmerner Feuerwehr, die bereits seit 13 Jahren das Funkenfeuer organisiert, will die Tradition dennoch weiter pflegen. Burkard sieht auch für die Zukunft keinen dringenden Bedarf an zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen.

Begründung: "Auch andere Dörfer sind vor Brandstiftern nicht sicher. In Neufra zum Beispiel wurde ebenfalls in der Nacht von Samstag auf Sonntag das Funkenfeuer heimlich in Brand gesetzt." Weil die Zimmerner die alten Christbäume schon früh aufschichten, können sie ohnehin nicht rund um die Uhr bewachen.

Marc Burkard zeigt sich trotzdem zuversichtlich. Das Funkenfeuer konnte am Sonntagabend trotz des Zwischenfalls wie geplant "mit einer beachtlichen Anzahl an Zuschauern und bei bester Witterung stattfinden". Durch einen beherzten Spontaneinsatz der Feuerwehr wurde kurzfristig ein neues Funkenfeuer aufgebaut. Burkard schätzt die Zahl der Besucher auf ungefähr 200 Personen und ist sich sicher, dass es Brandstiftern auch in Zukunft nicht gelingen wird, die Zimmerner um ihren Brauch zu bringen. "Wir lassen uns nicht unterkriegen", sagt er und ist stolz auf die Leistung der Zimmerner Feuerwehr.

Info: Kommentare

Auch auf der Facebook-Seite unserer Redaktion ("Schwarzwälder Bote Rottweil") ist die Empörung über die mutwillige Zerstörung des Zimmerner Funkenfeuers groß. "Das Funkenfeuer ist eine schöne Tradition und sollte aufrecht erhalten werden", meint beispielsweise Larissa W. "Das sollte auch nicht zur Debatte stehen, nur weil es solche Idioten gibt", fügt sie hinzu. "Das ist eine super tolle Tradition und sollte auch weiter Leben, aber wie wenn es solche Leute gibt die das immer wieder anstecken?", fragt sich Facebook-Nutzerin Son Ja. "Das anzünden hat wohl soviel Tradition wie das Feuer an sich", sagt Marcel T., und erklärt sich so den wiederholten Vorfall.

Auf Facebook wird zwar diskutiert, ob nicht größere Sicherheitsmaßnahmen notwendig seien, aber in einem sind sich die User einig: "Geben wir unsere Traditionen auf stirb unsere Kultur. ein hoch auf das Fackelfeuer" (Patrick U.).