Im Einsatz für Horgen (hinten, von links): Walter Mink, Günter Spreter, Stephan Knappmann, Karl Heinz Faißt sowie Matthias Sigrist (vorne, von links), Herbert Staiger, Klaus Ulrich und Dominik Liebermann. Fotos: Schickle Foto: Schwarzwälder-Bote

Horgener Gremium konstituiert sich / Ortsvorsteher Martin Ohnmacht übergibt den Stab an Matthias Sigrist

Von Verena Schickle

Zimmern-Horgen. Der Horgener Ortschaftsrat ist nicht gerade für kurze Sitzungen bekannt. Die letzte des bisherigen und die erste des neuen Gremiums machten da keine Ausnahme.

Den Begriff "altes Gremium" mag der Bürgermeister nicht. Emil Maser bevorzugt das Adjektiv "bestehendes". Allerdings: Als er das sagte, war’s schon fast vorbei mit dem bestehenden, denn in der Ortschaftsratssitzung am Dienstag verabschiedete der Schultes drei Mitglieder, die sich nicht mehr zur Wahl gestellt hatten. Den Anfang machte er mit Dieter Münch, der sein Amt nach 30 Jahren aufgab. Für diesen langen Einsatz gab’s die Ehrennadel des Gemeindetags Baden-Württemberg. "Sie waren ein Mann klarer Worte", beschrieb Maser den scheidenden Rat. Münch habe der Wunsch umgetrieben, politisch etwas zu bewegen. "Sie sind und waren auf Horgen, ihre Heimatgemeinde, stolz."

Für die hatte sich 25 Jahre lang auch Martin Ohnmacht kommunalpolitisch engagiert. Der bisherige Ortschaftsrat gehörte dem Gremium seit 1989 an, seit 2004 stand er an dessen Spitze. Zudem ist er seit 1999 Gemeinderat – ein weiteres Amt, das Ohnmacht abgibt. Gutmütig, besonnen und mit einer Lammesgeduld: So beschrieb Emil Maser die Eigenschaften Ohnmachts. Ein freundlicher und rücksichtsvoller Umgang sei ihm immer wichtig gewesen. "Mit ihnen geht ein Stück Originalität verloren", sagte der Schultes. Zu den größeren Vorhaben in Ohnmachts Amtszeit gehörten etwa der Anschluss an die Eschachwasserversorgung, die Sanierung des Friedhofs und Grunderwerb, um einzelne Baugrundstücke ausweisen zu können. "Hinter diesen Investitionen steht eine beachtliche Leistung und eine große Verantwortung."

Auch Inge Göser-Koridifis verabschiedete sich aus dem Gremium – nach fünf Jahren im Amt. Sie habe sich sehr sachlich in die Diskussionen eingebracht, sei feinfühlig gewesen und in der Wortwahl sehr bedacht. Die einzige Frau im Rat, im neuen Gremium gibt es gar keine mehr, sei eine wertvolle Kollegin für die anderen Mitglieder gewesen, erklärte Maser.

Nach dem Abschied des Trios konstituierte sich der neue Horgener Ortschaftsrat: Am Tisch nahmen neben den bekannten Gesichtern – Walter Mink, Matthias Sigrist, Günter Spreter, Herbert Staiger und Ulrich Klaus – die neu gewählten Mitglieder Dominik Liebermann, Karl Heinz Faißt und Stephan Knappmann Platz. "Die Übernahme eines kommunalen Mandats bedeutet eine große Verpflichtung", gab Maser ihnen mit auf den Weg, bevor er sie auf ihr Amt verpflichtete.

Der frisch konstituierte Rat wandte sich dann auch gleich seiner ersten Aufgabe zu. Und Neu-Mitglied Faißt meldete sich schon gleich einmal zu Wort: Er beantragte, die Wahl des Ortsvorstehers geheim abzuhalten. Schließlich sei das Amt wichtig, die Wahl eines Bürgermeisters ja auch nicht öffentlich – und der Ortsvorsteher komme gleich dahinter. So kam’s. Alle acht Räte folgten dem Vorschlag von Walter Mink und bestimmten Matthias Sigrist zum Nachfolger von Martin Ohnmacht. Mink bleibt erster Stellvertreter, zweiter wird Stephan Knappmann. Die Abstimmungsergebnisse sind Vorschläge für den Gemeinderat, der die Wahl der drei in seiner Sitzung am 28. Juli noch bestätigen muss.