Amerikanerin sucht nach Verwandten namens Keller

Von Verena Schickle

Zimmern-Stetten. Dianne Klinski, geborene Keller, ist auf der Suche nach ihren Wurzeln. Übers Internet hat die Amerikanerin herausgefunden, dass ihre Familie einst aus Stetten in die USA ausgewandert ist. Vielleicht ja das Stetten im Eschachtal?

Dianne Marie Klinski: Das klingt nicht gerade gut Schwäbisch. Dabei liegen die Wurzeln der Mittvierzigerin aus den Vereinigten Staaten eindeutig dort, so viel hat sie bereits herausgefunden. Ihr Mädchenname lautet Keller – Keller total könnte man sagen, denn ihre Urgroßmutter trug sowohl vor als auch nach der Heirat mit Charles Keller diesen Namen. Beide Keller-Familien stammten ursprünglich aus Württemberg.

Bei Rosalia weiß es Dianne Klinski sogar noch ein bisschen genauer. Ihren Informationen nach wurde diese am 10. Oktober 1869 in Stetten geboren. Jetzt allerdings kommt der Haken an der Sache: An einer Stelle in ihren Notizen spricht sie von Stetten-Rottweil, an einer anderen verlegt sie den Ort in den "Alb-Donau-Kreis". Gemeint dürfte der Landkreis rund um Ulm sein, und dort gibt es tatsächlich ein Dorf namens Stetten, ein Teilort von Achstetten. Das liegt zwar im Landkreis Biberach, aber direkt an der Grenze zum Alb-Donau-Kreis.

Das macht die Suche nach Verwandten in Deutschland noch komplizierter als sie von Amerika aus ohnehin schon ist. Deshalb erhält Klinski nun Unterstützung aus Norddeutschland, von Karl-Heinz Wunderlich aus Einbeck.

Niedersachse forscht in Zimmern nach

Der Niedersachse hat sich seit 25 Jahren der Ahnenforschung verschrieben und im vergangenen Jahr seinen Stammbaum auf der Internetseite www.myheritage.de hochgeladen. Bereits nach einigen Tagen habe er Übereinstimmungen gemeldet bekommen, berichtet der 63-Jährige. Einer der Treffer war die Familie Klinski aus Caledonia im US-Staat Minnesota. Fazit: verwandt.

"Rosalias Familie und Vorfahren finden sich in der Kirche und den Unterlagen der Gemeinde Stetten", schreibt Dianne in ihren Aufschrieben. Rosalias Vater sei Martin Keller gewesen, die Mutter hieß Theresa Faulhaber. Das Paar hatte 15 Kinder, drei davon, darunter Rosalia, wanderten im 19. Jahrhundert in die USA aus.

Dass in Zimmern-Stetten Kellers wohnen, das weiß Karl-Heinz Wunderlich schon, so viel hat ihm das Telefonbuch verraten. Seine Versuche, Kontakt mit ihnen aufzunehmen, blieben allerdings ohne Ergebnis. Manches mal wurde sein Anruf nicht ernst genommen, vermutet er. Auch ans Zimmerner Standesamt habe er sich gewendet, aber nichts mehr gehört.

Aufgeben will er dennoch nicht, zumal ihm Dianne Klinski Fotos und ihre Notizen hat zukommen lassen. Und vor allem, weil er am 7. Oktober in die Vereinigten Staaten reist und fünf Tage lang die Klinskis in Minnesota besucht, dort sei auch ein kleines Familientreffen geplant.

Als Souvenir aus der alten Heimat würde er Dianne Klinski am liebsten die gute Nachricht mitbringen: Familie gesucht – und gefunden!

Weitere Informationen: Dianne Klinski ist per E-Mail unter mzspiff@yahoo.com zu erreichen (nur Englisch), Karl-Heinz Wunderlich unter E-Mail k.h.wunderlich51@ gmail.com. Beide freuen sich über Hinweise.