Etwa 100 Kinder und Jugendliche waren bei der Sternsingeraktion in Zimmern ob Rottweil unterwegs. Foto: Grießhaber

Aktion: Sternsinger der KJG sammeln fast 9000 Euro für wohltätige Zwecke / Laura und Nina begeistert dabei

Rund 60 Könige und Sternträger waren bei der Sternsinger-Aktion der katholischen jungen Gemeinde (KJG) in Zimmerns Straßen unterwegs.

Zimmern o. R. "Nun sehet den Stern, den wir bringen, ein Licht aus der himmlischen Pracht. Nun höret das Lied, das wir singen, ein Lied von der Heiligen Nacht": Dieses Lied kennen Laura Leichtle, 13 Jahre alt, und die zwölfjährige Nina Laudert als Sternsinger in- und auswendig. Verkleidet als König und Mohr sind sie mit ein paar Freundinnen am 6. Januar um die Häuser gezogen. Und das für einen guten Zweck.

Jedes Jahr versammeln sich zahlreiche Mitglieder der KJG Zimmern, um beim Sternsingen Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln. Laura und Nina sind zwei von ihnen. Gemeinsam mit rund 60 anderen Kindern und Jugendlichen und rund 30 jungen Erwachsenen, den Leitern, treffen sie sich am Freitagmorgen in der Arche. Dort werden die Kostüme angezogen, die zwei Tage zuvor bei der Anprobe verteilt worden waren. Unter den königlichen Gewändern sind die Mädchen warm angezogen, denn sie verbringen fast den ganzen Tag draußen.

Die insgesamt etwa 100 KJG-ler beginnen ihn mit einem Gottesdienst in St. Konrad. "Ich mache mit, weil ich es toll finde, dass wir das ganze Geld spenden. Und weil es mir jedes Jahr richtig viel Spaß macht, wenn meine Gruppe dabei ist", sagt Laura.

Weil sich so viele Kinder zum Sternsingen angemeldet haben, gibt es in manchen Gruppen sogar mehr als die ursprünglichen drei Könige. Nina, die als Mohr unterwegs ist, ist unter der schwarzen Farbe in ihrem Gesicht, dem knallroten Lippenstift und dem langen Gewand kaum wiederzuerkennen.

Gegen Ende des Gottesdienstes versammeln sich alle Könige und Sternträger vor dem Altar und singen das Sternsinger-Lied. Anschließend geht es los. Das erste Haus, an dem die Mädchen dieses Jahr singen, steht im Lachengrund. Anfangs ist der Gesang noch sehr verhalten, aber mit der Unterstützung der Leiterinnen kann sich ihr Auftritt sehen und hören lassen. Zwei Straßen und mehrere Stunden später kehren Laura, Nina und der Rest der Gruppe in die "Arche" zurück. Dort werden um die Mittagszeit Spaghetti serviert. So haben die Sternsinger ein wenig Zeit, sich auszuruhen und aufzuwärmen, bevor es wieder hinaus in den Schnee geht.

"Ich finde es sehr toll, dass es die Sternsinger gibt", meint Laura begeistert. Besonders gut sei, dass sie in Zimmern an jedes Haus gehen. In manchen Städten oder Dörfern müsse man sich ja anmelden, um Besuch von den Sternsingern zu erhalten.

Für die Zimmerner bedeutet dies natürlich viel Arbeit. So ziehen die Mädchen und ihre Freundinnen bis abends um die Häuser, singen und sagen den Sternsinger-Spruch auf. Aber sie sind sich alle einig: für einen guten Zweck lohnt sich die Anstrengung selbst bei extremen Temperaturen. "Es macht Spaß, gemeinsam mit Freundinnen andere Leute glücklich zu machen", findet Nina. Und dieses Jahr hat es besonders viel Spaß gemacht. "Wir haben noch mehr Süßigkeiten bekommen als sonst", freut sie sich.

Zudem wurden fast 9000 Euro gesammelt. Davon geht die Hälfte an die Sternsinger-Aktion. Von dem Geld soll Menschen geholfen werden, die unter den Folgen des Klimawandels leiden. Die andere Hälfte wird auf vier Einrichtungen aufgeteilt: ein Kinderkrankenhaus in der Ukraine, die Kindertagesstätte "Creche Bom Retiro" in Brasilien, ein Teil geht nach Ruanda und einer an die Kinder-Nachsorge Klinik in Tannheim. Wer noch spenden möchte, kann dies im Pfarramt tun.