Das alte "Milchhäusle" soll zu einer Dorfwirtschaft umgebaut werden. Archivfoto: Schickle Foto: Schwarzwälder-Bote

Gut 86 000 Euro kommen für Umbau des "Milchhäusle" zusammen / Unterstützer zwischen 16 und 81 Jahre alt

Von Verena Schickle

Zimmern-Stetten. Das Projekt Dorfwirtschaft für Stetten nimmt Formen an: Auf über 86 000 Euro aus der Bevölkerung können sich die Initiatoren freuen. Jetzt soll eine Genossenschaft gegründet werden.

Schon bevor es die geplante Stettener Dorfwirfschaft gibt, ist das Projekt ein Erfolg. Das zeigte sich in der jüngsten Informationsveranstaltung. Das nötige Geld für die Gründung einer Genossenschaft und die Renovierung des ehemaligen "Milchhäusle" ist beieinander. Dabei hatten Matthias und Andreas Jauch beim ersten Treffen noch davon berichtet, was alles im "Milchhäusle" in der Lackendorfer Straße 3 passieren muss, um daraus eine schmucke Dorfwirtschaft zu machen (wir berichteten). Vor allem aber hatte Zimmermermeister Andreas Jauch schon einmal berechnet, wie viel die nötige Renovierung des Gebäudes kosten würde. Sein Ergebnis: mindestens 71 000 Euro (wir berichteten).

Das Duo weiß zwar bereits etliche Unterstützer hinter sich. Eine Handvoll allerdings reicht nicht. Die Männer wollen eine Genossenschaft gründen, um die Dorfwirtschaft zu bauen. Zum einen ist so die Unterstützung vieler Bürger – die Mitglied werden sollen – garantiert, zum anderen soll der Umbau durch verkaufte Genossenschaftsanteile finanziert werden.

Mehr als 70 Personen wollen Anteile kaufen

Jetzt haben die beiden Jauchs es Schwarz auf Weiß: Mehr als 70 Personen haben zugesichert, einen Anteil an der Genossenschaft zu erwerben. Dies berichtet ein weiterer Jauch, diesmal Stefan, aus der jüngsten Versammlung am vergangenen Mittwoch. Matthias und Andreas Jauch hätten es an dem Abend spannend gemacht, schreibt er. Noch kurz vor der Versammlung lag die Summe der zugesagten Anteile bei 60 000 Euro. Dies sollte sich im Laufe der Veranstaltung ändern. Stefan Jauch berichtet, dass Matthias Jauch um kurz vor 19.30 Uhr erklärte, es seien inzwischen 76 250 Euro zusammengekommen. Daraufhin sei Jubel ausgebrochen im Mehrzweckraum des Stettener Rathauses und die Versammelten – zwischen 60 und 70 – hätten Beifall geklatscht. Doch selbst dabei blieb es nicht. Am Ende des Abends kamen 86 250 Euro zusammen. Mit solch einem Betrag in der jüngsten Versammlung habe er nicht gerechnet, erzählt Andreas Jauch gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. "Das war ein Topp-Erfolg."

Genauso zufrieden seien er und seine Mitstreiter, dass so viele Leute unterschiedlichen Alters sich am Projekt beteiligen wollen. Die Unterstützer seien zwischen 16 und 81 Jahren alt, die Summen, die pro Anteilseigner zusammenkommen, liegen zwischen 250 und 5000 Euro, berichtet er. Die künftigen Genossenschaftsmitglieder kommen aus Stetten und Umgebung. Ortsvorsteher Gerhard Wodzisz sprach den Verantwortlichen angesichts dieses Erfolgs seinen Respekt aus.

Und wie geht’s jetzt weiter? Nun soll die Genossenschaft gegründet werden, den Antrag beim baden-württembergischen Genossenschaftsverband stellt Matthias Jauch.

Zudem wird sich der Ortschaftsrat, der das Vorhaben befürwortet, noch ein mal mit dem Thema befassen, bis es schließlich im Gemeinderat auf der Tagesordnung steht. Die Gemeinde hat bereits signalisiert, dass sie der Genossenschaft das "Milchhäusle" in der Lackendorfer Straße 3 zur Erbpacht überlassen will. u Die nächste Veranstaltung zur Dorfwirtschaft findet am Mittwoch, 21. Oktober, ab 19 Uhr im Mehrzweckraum des Stettener Rathauses statt.