Der Gemeinderat hat sich durchgerungen: Auf die neue Ortsmitte Zimmerns wird das Leitsystem hinweisen. Foto: Schickle Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat beschließt neues Leitsystem der Gesamtgemeinde Zimmern / Uneinigkeit bei den Räten

Von Dunja Smaoui

Zimmern o.R. Die Gesamtgemeinde Zimmern bekommt ein neues Ortsleitsystem. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung entschieden. Ob Zimmern jedoch eine oder zwei Ortsmitten hat, darüber konnten sich die Räte nicht einig werden.

"Fremde sollen sich in Zimmern zurechtfinden", so der Tenor für Bürgermeister Emil Maser. Dafür macht die Gemeinde nun 41 581 Euro locker, um die Beschilderung zu erneuern, zu ergänzen und auszutauschen. Den Auftrag konnte Heinz Klaus Schmidt der Firma Sign-Inn Schildersysteme mit seinen Bespielen für Erneuerungen in der Sitzung für sich gewinnen.

"Man muss sich immer fragen, was sinnvoll ist", erklärte Schmidt. Im Stadtteil Stetten sollte somit das Schild mit der Aufschrift "Kirche" entfernt werden. Stetten sei überschaubar. "Wer die Kirche nicht auch so sieht, dem kann man nicht mehr helfen", sagte er und sorgte bei den Räten für Lacher.

Des Weiteren werde sich in Zimmern vieles verändern. Zum einen spart die Gemeinde ein paar Schilder ein. "Man braucht keine fünf Schilder für die Kirche", so Schmidt. Bei einem Schild mit dem Pfeil "Geradeaus", könnte man bis zum nächsten Hinweisschild fahren. "Es ist nicht nötig, noch mal ein gleiches Schild aufzustellen."

An einigen Stellen sei es jedoch wichtig, zwei Beschilderungen anzubringen. "In Zimmern haben wir die Sondersituation, dass die Apotheke nur sichtbar ist, wenn man aus Rottweil kommt", erklärte Anja Schaber. Mit einer Beschilderung von beiden Seiten, könnten Autofahrer und Passanten die Hinweise erkennen, egal aus welcher Richtung sie kommen.

Diskussionsbedarf gab es im Gremium bei der neuen Beschilderung zur "Ortsmitte". "Wie sinnvoll ist es, ein Schild ›Ortsmitte‹ anzubringen, wenn diese nur 100 Meter lang ist?", provozierte CDU-Rätin Ingrid Balke. "Das Rathaus und die Kirche befinden sich auf der anderen Seite", konterte Schmidt. "Also wollten wir darauf hinweisen, dass es überhaupt eine Ortsmitte gibt." Damit war die Diskussion im Gremium entfacht.

"Mir war nicht klar, dass es zwei Ortsmitten gibt", fragte sich Maser. "Doch", wusste Winfried Praglowski. "Wir haben die neue Ortsmitte und eine historische mit dem Rathaus und der Kirche." Den Vorschlag mit der Beschilderung finde er somit gerechtfertigt. "Ich finde das so nicht in Ordnung", warf Peter Renninger ein. Die neue Ortsmitte sei für Fremde als solche nicht zu erkennen. "Fremde fahren doch durch die Ortsmitte durch und warten auf ein nächstes Schild, bis sie dann in Rottweil rauskommen", sagte er. "Vielleicht können wir ja ein Schild für Ortmitte 1, 2 und 3 machen", scherzte Timo Weber. Wolfgang Schmutz fand mit seinem Appell die überzeugenden Worte: "Jetzt haben wir soviel Geld in unsere neue Ortsmitte gesteckt, nun lasst uns auch dazu stehen und sie so bezeichnen." Die Räte waren einverstanden.

Als Gemeinde übernimmt Zimmern nun die Kosten vollständig für das Ortsleitsystem – ohne Beteiligung von ansässigen Einrichtungen und Unternehmen. Bis November solle es laut Schmidt fertiggestellt sein. "Sie werden es nicht bereuen", war er sich sicher.