Verein findet in Stetten eine neue Bleibe / Neuer Name / Aktive Mitglieder gesucht
Von Armin Schulz
Zimmern-Stetten. Licht im Tunnel: Nach jahrelanger Zwangspause schöpfen die einstigen Rottweiler Modellbahnfreunde wieder Hoffnung. Sie haben eine neue Bleibe gefunden und machen sie nun ran, diese Unterkunft modellbahntauglich zu gestalten. Ihr neues Zuhause ist in Zimmern-Stetten. Konsequenz: ein neuer Name.
Die letzten drei Jahre kann Christian Eckel nicht so schnell vergessen. 1985 als Rottweiler Eisenbahn- und Modellbahnfreunde gegründet, mussten sie Ende 2011 ihr Vereinsheim im Obergeschoss des Rottweiler Bahnhofs aufgeben. Der neue Eigentümer hatte eigene Ideen. Da hatten die Modellbahnfreunde offensichtlich keinen Platz, beziehungsweise konnten und wollten sich die neuen Mietpreisvorstellungen schlicht nicht leisten. Sie mussten raus. Traurige Folge: "Die über Jahrzehnte aufgebaute H0-Anlage mit den alten Rottweiler Bahnanlagen, Motiven aus dem Neckartal bis Talhausen und einer Fantasiestadt musste abgerissen werden", erinnert Eckel. Das spielte sich im Dezember 2011 ab.
Der 43-Jährige ist seit 20 Jahren dabei und leitet den Verein als Vorsitzender. Nur die Gebäude und freilich Schienen und das rollende Material konnten gerettet werden. Bei dieser einen Enttäuschung blieb es nicht. Weitere folgten.
Auch die Stadt Rottweil schmückte sich hierbei nicht mit einem Ruhmesblatt: Einmal wurde den Modellbahnfreunden ein Objekt am Omsdorfer Hang angeboten. Doch nach der Frostperiode erwies sich diese Lösung als eine völlig verschimmelte, desolate Unterkunft. Untergekommen sind sie inzwischen im ehemaligen Gebäude der Firma Peter-Uhren in der Neckarstraße. Keine Dauerlösung, da Heizung und sanitäre Einrichtungen fehlen.
Dass die Zukunft dennoch nicht mehr düster aussieht, hat mit Bernd Sakautzky, Ortschaftsrat in Stetten, zu tun. Er wurde auf die Flugblattaktion der Modelleisenbahner im Januar aufmerksam und fädelte folgenden Deal ein: Der Verein kommt im Haus der Stettener Ortschaftsverwaltung unter. Dort steht seit Jahren eine Wohnung leer. Die Modellbahnfreunde sanieren auf eigene Rechnung, dafür verzichtet die Gemeinde als Vermieterin auf einen Teil der Miete. Eckel rechnet mit einem Aufwand von 9000 bis 12 000 Euro. Der Vertrag ist seit Ende Oktober unter Dach und Fach. Und jetzt kann es losgehen. Zu tun gibt es einiges. Die alten Tapeten müssen runter, Holzböden geschliffen werden. Brandschutzwände und -türen müssen eingebaut, ein zweiter Fluchtweg geschaffen werden. Die behördlichen Abstimmungen haben die Verantwortlichen hinter sich gebracht. Die Arbeit hat bereits begonnen.
Nun hoffen Eckel und ein Team von 15 aktiven Modellbahnfreunden, dass sie wieder wahrgenommen werden und sie neue Mitglieder gewinnen. Denn das war in den vergangenen Jahren ein Problem. Ein Verein, der eine Zwangspause einlegen muss, ist eben nicht so attraktiv, als dass neue und vor allem jüngere Mitglieder die Bude einrennen würden.
Aber jetzt hat der Verein, der sich aufgrund seines neuen Standorts und als Zeichen der Anerkennung gegenüber dem neuen Zuhause in Modellbahnfreunde Eschachtal-Stetten umbenannt hat, ja wieder eine Zukunft.
Eckels Pläne sehen so aus. Ein Jahr lang wird die neue Bleibe umgebaut, zu Weihnachten 2015 will man sich darin erstmals wieder präsentieren. Bis alles wieder steht – unter anderem wollen sie den Bau der Segmentanlage des Bahnhofs Spaichingen und der Heubergbahn vorantreiben –, wird es Jahre dauern. Eine spannende Zeit. öffentlich in Erscheinung treten werden die Modellbahnfreunde bereits Anfang Januar auf der Modellbahnbörse in der Stadthalle. u Die Modellbahnfreunde Eschachtal Stetten treffen sich dienstags und freitags zu Clubabenden im neuen Vereinsheim in der Ortschaftsverwaltung Stetten.
Weitere Informationen: Christian Eckel,Telefon 07422/244465 und 0171/6708894E-Mail: christianeckel@ gmx.net
