Wo jetzt noch ein Bauernhaus steht, soll ein Wohnhaus mit 14 Wohnungen entstehen. Die Meinungen zu einem solchen Projekt gehen im Gemeinderat allerdings auseinander. Foto: Vinci

Gremium sorgt sich um Stettener Dorfbild und einen möglichen Leerstand. Soll ein Planungsbüro beauftragt werden?

Zimmern-Stetten - Das 14-Familien-Haus soll ins Stettener Dorfbild passen. Planungsbüro ja oder nein? Bei dieser Frage gingen die Meinungen im Zimmerner Gemeinderat in der jüngsten Sitzung auseinander.

Noch steht in der Mariazeller Straße 12 in Stetten ein altes Bauernhaus. Aber schon bald soll dies einem Mehrfamilienhaus mit Satteldach weichen (wir berichteten). Während das Baugesuch bei den Stettener Ortschaftsräten positiv ankam, sorgte das Bauvorhaben in der jüngsten Gemeinderatsitzung in Zimmern für Diskussion.

Christine Löffler sorgt sich um das Dorfbild. Die Frage sei, wie passt der Neubau optisch zu den umliegenden Gebäuden, fragte sich die Gemeinderätin. Wenn es nach ihr gehe, solle diese Frage ein Planungsbüro beantworten. "Die Planer haben ein anderes Auge für solche Sachen", erklärt Löffler. Sie stellte deshalb einen Antrag zur Beauftragung eines Planungsbüros, der aber letztendlich vom Gremium abgelehnt wurde.

Ingrid Balke ist gegen die Beauftragung eines Planungsbüros. Denn das Gebäude "fügt sich gut in die Umgebung ein", also "warum ein Ingenieurbüro einschalten, dass uns auch noch Geld kostet", erklärt Balke. Timo Weber schloss sich Balkes Ausführungen an.

Gebäudehaus überhaupt interessant für Familien?

Elke Müller hingegen sah den Bau ebenfalls kritisch, wenn auch aus einem anderen Grund. "Gibt es überhaupt einen Markt für so ein großes Objekt?", wollte Müller wissen. Denn sie befürchte, dass sich keine jungen Leute oder Familien als Mieter finden lassen. Damit hätte man einen Leerstand, der wiederum schlecht für das Ansehen von Stetten sei. Familien als Mieter zu gewinnen, halte sie für unrealistisch.

Hans-Georg Scherfer sah den Bau des Mehrfamilienhauses dagegen positiv. Denn die Wohnungen könnten gerade junge Leute ansprechen und zur Wohnattraktivität Stettens beitragen.

Der Bauträger, das Bauunternehmen KuG Wohnbau aus Rottweil – vertreten durch Alex Kropatschew und Alexander Engraf ist zwar immer noch nicht gegründet, aber die Pläne sind bereits konkret: Die Wohnungen seien 65 bis 70 Quadratmeter groß, während die beiden Wohnungen unter dem Dach auf 90 Quadratmeter kommen sollen.

Gerhard Wodzisz, Ortsvorsteher von Stetten, berichtet von einem Treffen mit den Bauträgern und versicherte "die wissen, von was sie reden". Die Bauherren seien davon überzeugt, dass die kleineren Wohnungen sich gut an junge Paare vermitteln lassen werden. Schließlich erteilte der Gemeinderat dem Baugesuch mit drei Gegenstimmen, Winfried Praglowski, Christine Löffler und Elke Müller, sein Einvernehmen.