Pfarrer Josef Kreidler (großes Foto) segnet die renovierten Räume des katholischen Gemeindehauses in Stetten. Silke Mager, Werner King, Karl Schmider und Andreas Mager sorgen für den musikalischen Rahmen. Architekt Johannes Martin (links) übergibt symbolisch den Schlüssel an Günter Kramer (Mitte) und Pfarrer Josef Kreidler (Rechts). Fotos: Siegmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinschaft: Das renovierte katholische Gemeindehaus St. Maria in Stetten wurde feierlich geweiht

Hell und freundlich sind die renovierten Räume im katholischen Gemeindehaus St. Maria in Stetten. Ein halbes Jahr lang haben Handwerker in dem historischen Gebäude sanitäre Anlagen, Heizung, Fußböden und Licht erneuert.

Zimmern-Stetten. Jetzt erstrahlt das Gebäude in neuem Glanz. Am Samstagabend wurde es von Pfarrer Josef Kreidler feierlich geweiht. Das Interesse der Stettener war groß. Nach dem Jugendgottesdienst strömten sie in das gegenüberliegende Gemeindehaus. Kein Stuhl blieb leer. Im Gegenteil. Es mussten noch Stühle herbeigeholt werden, damit die vielen Menschen, die zur feierlichen Einweihung gekommen waren, auch alle Platz fanden.

Günter Kramer, zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderates, hieß die Gäste in der "schmucken Begegnungsstätte für Jung und Alt" willkommen. Auch er freute sich über das große Interesse. Nach Ostern habe man begonnen, das Gebäude auszuräumen. "Wir haben alles auf den neuesten Stand gebracht. Es ist richtig toll geworden", sagte er und dankte auch dem Team des Kirchengemeinderats für die Unterstützung und das Durchhalten manch langer Sitzung.

Großer Dank von allen Seiten wurde auch dem Initiator der Renovierungsmaßnahme, Gemeindereferent Michael Leibrecht, ausgesprochen, der sich derzeit allerdings im Krankenstand befindet und nicht persönlich anwesend sein konnte. Er habe nicht nur viele vorbereitende Gespräche geführt, sondern auch selbst mit vielen anderen Ehrenamtlichen Hand angelegt. "Da könnte ich so manche Anekdote erzählen", sagte Pfarrer Kreidler schmunzelnd.

Gemalte steinerne Fensterrahmen sehen wie echte Fenster aus

Architekt Johannes Martin erläuterte den Bauablauf der 230 000 Euro teuren Maßnahme. Die Idee sei zunächst gewesen, eine barrierefreie Toilette und einen barrierefreien Zugang zu bauen. Darauf wurde das Hauptaugenmerk gelegt. Aber auch die alte Nachtspeicherheizung habe man dringend austauschen müssen, da sie wenig effektiv, dafür umso teuer gewesen sei. Sie wurde durch eine nachhaltige Pelletheizung ersetzt. Im Erdgeschoss wurde eine barrierefrei erreichbare Toilette eingebaut, die sanitären Anlagen im Untergeschoss wurden modernisiert. Um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen, habe man entlang des Hauses eine Rampe sowie eine Terrasse gebaut, über die der Gemeindesaal bequem erreicht werden kann.

Im Saal wurde ein neuer Parkettboden verlegt und dabei der Höhenunterschied von 15 Zentimetern ausgeglichen. Auch die Küche habe man optimiert und die Lampen durch moderne LED-Technik ersetzt.

Silke Mager aus Stetten hatte den Auftrag, den Raum künstlerisch auszugestalten. Sie hat sich der "Trompe-l’œil-Malerei" oder auch Illusionsmalerei bedient, einer beliebten Form der Wandmalerei. So empfindet der Betrachter die , durch die zum einen der Blick auf Stetten fällt, und bei dem anderen auf Autun, eine Stadt im Burgund, in der St. Leodegar, der Patron der Stettener Kirche, Bischof war. Der Horizont sorgt für Tiefe und lässt dadurch den Raum viel größer wirken. Gleich beim Betreten des Saals fällt der Blick durch einen weiteren steinernen Rahmen auf St. Leodegar. Auch ihn hat Silke Mager hier verewigt.

Pfarrer Josef Kreidler erzählte aus dem Leben des St. Leodegar, der letztlich gefoltert und getötet wurde, weil er Missstände in der Gesellschaft und in der Kirche kritisiert hatte. Die Malereien von Silke Mager würden nicht nur an diesen Heiligen erinnern, sondern dem Raum zugleich Perspektive, Geborgenheit und Weitblick geben. Im Anschluss segnete er die Räume. Die Feier wurde von Silke Mager, Michael Mager, Werner King und Karl Schmider musikalisch umrahmt. Im Anschluss gab es einen kleinen Umtrunk, und die Besucher ließen den Abend bei guten Gesprächen ausklingen.