Abstauben in Zimmern: Mit Frack und Zylinder machen sich die Herren der Narrenzunft begleitet vom Musikverein ans Werk. Foto: Burkardt

Heiß ersehnter Fasnetauftakt in Zimmern. SWR-Team begleitet Narrenmeister und seinen Assistenten von Haus zu Haus. Mit Video.

Zimmern o. R. - Wie es in Zimmern beim Abstauben zugeht, davon haben SWR-Zuschauer seit Donnerstag ein gutes Bild. Da lief nämlich in der Landesschau Baden-Württemberg ein Beitrag über zwei Abstauber: Daniel Rühle und Pascal Teufel.

"Das nächste Haus ist bekannt für guten Wein – und ordentliche Schäufele", sagt Pascal Teufel  – vielleicht laufen er und sein Abstauber-Kollege Daniel Rühle ja deshalb zügigen Schrittes durch ihren Heimatort. Es geht zur Familie Kammerer: die vorletzte Station für das Abstauberpaar am vergangenen Mittwochabend. Narrenmeister Rühle und Teufel, Ausschussmitglied der Zimmerner Zunft,  sind seit 2002 an Dreikönig gemeinsam unterwegs. "Ohne Kondition geht hier gar nichts", sagt die Sprecherin. "Die haben sie."

Auch die Erfahrung: Und doch war dieses Mal, mit dem Kamerateam an der Seite, alles ein bisschen anders. Das sei anfangs etwas ungewohnt gewesen, erzählt Rühle. "Aber für uns beide war es irgendwann am relaxtesten." Mit der Zeit hätten sie die Kamera gar nicht mehr bemerkt. Da sei es für die Besuchten, die ihre Kleidle zum Abstauben bereit gelegt hatten, schon ein bisschen ungewohnter gewesen, plötzlich das Fernsehen im Haus zu haben.

Aber die erwähnte Familie Kammerer hatte natürlich wie erwartet aufgetischt und bewirtete die beiden Abstauber Rühle und seinen "Assistenten" Teufel, wozu dieser kurzerhand wurde. Dabei legt er nach  lautem Hu-hu-hu-Geschrei zur Begrüßung los mit der Ansprache.

Und dann nehmen die Dinge ihren Lauf, und der Zuschauer sieht, was sonst nur die Abstauber und die Besuchten erleben. Auch an der nächsten Station des Duos, bei der Familie Bürger. Dort werden sie mit Akkordeonklängen empfangen. Und mit dem nächsten Essen: Saitenwürstchen und Kartoffelsalat. Die Abstauber haben es nicht leicht. "Und trinken muss man auch noch was", scherzt Rühle.

Über die Bürgers ist das SWR auf die Zimmerner Abstauber gekommen, berichtet der Narrenmeister. Die Reporterin habe bereits einen Beitrag über den früheren Landespolizeiarzt Eberhard Bürger gedreht. Der wohnt zwar in Tübingen, stammt aber aus Zimmern – und hat eine Larve zu Hause, die die Reporterin damals entdeckte. Über Bürger wiederum kam der Kontakt zu Daniel Rühle zustande. Er und Teufel wurden so zu Baden-Württembergs vielleicht berühmtesten Abstaubern – zumindest für viereinhalb Minuten. Denn so lange dauert der launige und durchaus gelungene Beitrag über das hiesige Brauchtum.

Die Ausstrahlung haben sich die Zimmerner Abstauber übrigens zusammen angeschaut – nach einem gemeinsamen Saunabesuch zur Erholung. Auch von dieser Gewohnheit erfahren die Zuschauer. Und am Ende ist selbst der Narrenmeister zufrieden mit dem, was er zu sehen bekam. Vielleicht ja auch wegen des letztes Satzes der Sprecherin im Beitrag: "Der Assistent und sein Meister. Zwei Abstauber mit großer Kondition."

Hier geht's zum Beitrag des SWR:

Quelle: SWR Mediathek