"Flözlinger Sommer" ermöglicht Kindern einen erlebnisreichen Nachmittag in Flözlingen

Von Sarah Berner

Zimmern-Flözlingen. "Viele Menschen verwechseln die Jagd mit einem Hobby. Aber sie ist eine Notwendigkeit. Sonst geht es hier bald zu wie in Berlin. Da laufen die Wildschweine schon in der Stadt herum": Für Markus Zimmermann ist die Jagd nicht nur ein Zeitvertreib. Der Jäger ist einer von vielen Freiwilligen, die beim Kinderferienprogramm in Flözlingen mithelfen.

Einen Nachmittag lang konnten einige Kinder am Dienstag mit Jägern aus der Umgebung durch den Wald pirschen und Neues über dessen Bewohner und die Jagd lernen. Für dieses Erlebnis haben Ralf und Dunja Burgbacher, die Organisatoren des Programms, und ihre Helfer keine Mühe gescheut.

"Seit gestern Mittag haben wir die Spiele aufgebaut", erzählte Thomas Reisser. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Nach einer kurzen Einführung durften sich die Kinder zunächst an einigen Geschicklichkeitsspielen versuchen.

"Jäger brauchen eine ruhige Hand", sagte Ralf Burgbacher zum Hintergrund der Spiele. Das gilt nicht nur für die Jagd an sich, sondern auch, wenn man als Jagdpächter zu verletzten Tieren gerufen wird, die beispielsweise von einem Auto angefahren wurden. Man muss präzise handeln, um das verletzte Tier von seinem Schmerz zu erlösen, ohne ihm noch mehr zuzufügen.

Insgesamt zehn Stationen waren aufgebaut worden. Begonnen wurde mit dem "Eichhörnchenspiel". Dabei wurden die Kinder in zwei Gruppen eingeteilt und mussten im gegnerischen Gebiet nach dort versteckten Nüssen suchen. Die Ausbeute der Kinder war in etwa die selbe wie die der Eichhörnchen im Winter. "Von 100 versteckten Nüssen finden die Tiere nur zehn wieder", erklärte Ralf Burgbacher den Kindern.

Im gegenüberliegenden Waldstück hatten die Jäger einen Parcours aufgebaut. Die Kinder mussten auf einem Seil balancieren, unter einem Netz durchkrabbeln und mit einem Mini-Go-Kart über den Waldboden fahren, ohne einen Tropfen Wasser zu verschütten. Andere Spiele testeten Tast-, Höhr- und Geruchssinn, die für die Jäger sehr wichtig sind.

Ralf Burgbacher ging es bei dem Kinderferienprogramm auch darum, dass die Jäger aus der Umgebung besser kooperieren. "Wenn eine Rotte Wildschweine im Wald auftaucht, müssen die Jäger zusammenarbeiten können." Daraus entstand die Idee, von der auch die Kinder profitieren. Nach den Spielen konnten sich diese bei einer Grillwurst und einem Getränk ausruhen, bevor die Jäger sie einzeln oder zu zweit mit in den Wald nahmen. Von einem Ansitz aus konnten sie mit einem Fernglas den Wald beobachten und, wenn sie Glück hatten, vielleicht sogar Tiere beobachten.