Der CDU-Ortsverband Zimmern schaut sich die Lea an. Foto: CDU Foto: Schwarzwälder-Bote

CDU-Ortsverband Zimmern erkundet Landeserstaufnahmestelle in Meßstetten und Sternwarte Brittheim

Zimmern o. R. Zu einer ungewöhnlichen Kombination hatte der CDU-Ortsverband Zimmern eingeladen: An einem Nachmittag ging es zuerst zur Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge (Lea) auf dem Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne in Meßstetten und dann in die Sternwarte in Rosenfeld-Brittheim.

In Meßstetten, wo vor einem Jahr noch Soldaten zu Hause waren, sind heute etwa 1400 Asylbewerber untergebracht. "Es musste alles ganz schnell gehen", beschrieb der Balinger Landrat Günther-Martin Pauli. Von der innerhalb von zwei Tagen einberufenen Bürgerversammlung – "Stimmung und Ängste waren deutlich spürbar, wir wollten sofort Transparenz herstellen" – bis zu den notwendigen Veränderungen innerhalb der zur Aufnahmestelle umfunktionierten Kaserne. Spielplätze, Streichelzoo, Farbe, großflächige Bilder, Betreuung für die Kinder: Vieles musste innerhalb weniger Tage bewerkstelligt werden. Eigentlich für 500 bis 1000 Flüchtlinge, so der Landrat. Für sie sei es selbstverständlich, "dass wir die Asylsuchenden anständig aufnehmen", betonten demnach Pauli und Stefan Teufel. Beide sind als Landtagsabgeordnete der Kreise Zollernalb und Rottweil Mitglieder im Integrationsausschuss. Dabei kam es Pauli entgegen, dass er als Landrat und Landtagsabgeordneter Energien bündeln konnte. Darüber hinaus wäre es seiner Meinung nach ohne die vom damaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel durchgeführte Verwaltungsreform nicht möglich gewesen, "diesen Kraftakt zu stemmen".

Beim Besuch der Begegnungsstätte erklärte der Landrat, dass sie ausschließlich von ehrenamtlichen Kräften mit großer Leidenschaft betrieben werde. Nicht verkennen will er derweil mafiöse Strukturen, er erinnerte an das Vorgehen von Schlepperbanden, sieht Probleme durch teilweise zu ausgedehntem Alkoholkonsum und kulturell nicht in Übereinstimmung zu bringendes Verhalten: "Wir dürfen die Menschen auch nicht überfordern." Zur Aussicht, dass das Gelände JVA-Standort werden könnte, meint Pauli: "Ich habe da ganz große Bedenken."

Dass die Sternwarte im Rosenfelder Ortsteil Brittheim ohne die damalige Förderung durch die Landesstiftung Baden-Württemberg und den Einsatz von Erwin Teufel heute nicht stehen würde, erwähnte Rosenfelds Bürgermeister Thomas Miller bei der Begrüßung.

Was Rolf Bitzer als der Pionier dieser Einrichtung dann mit seinem gleichermaßen faszinierend wie unterhaltsam vorgetragenen Einblick in die unendliche Weite des Weltalls vermittelte, führte wiederum zurück zu der Demut und zur Wertschätzung jedes einzelnen Menschen, heißt es weiter. Auf die Frage des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Franz Sauter – "Woher wissen Sie das alles?" – antwortete Bitzer dann: "Weil es erforscht wurde. Doch was dahintersteckt – da müssen Sie den Theologen fragen!"