Der dreijährigen Katze Mia musste ein Bein amputiert werden. Foto: Feihle

Katze schwer verletzt. Bei Untersuchung durch Tierärztin kommt schrecklicher Verdacht auf.

Zimmern-Stetten - Wird in Stetten auf unschuldige Tiere geschossen? Eine angeschossene Katze und Anwohner, die beim Wald hinter dem Friedhof Schüsse gehört haben wollen, legen diese Vermutung nahe.

Claudia Feihle blickt aus dem Fenster. 14 Tage ist Mia bereits verschwunden. Feihle hat nichts unversucht gelassen, die dreijährige Katze zu finden. Aber auch das Aushängen von Plakaten hat zu nichts geführt. Doch plötzlich bemerkt Feihle etwas im Nachbargarten. Es ist Mia, die sich merkwürdig durch die Wiese schleppt. Sie scheint sich nur noch auf drei Beine stützen zu können.

Nachbarn sind verunsichert

"Ich habe gleich gesehen, dass etwas nicht stimmt", erinnert sich Feihle im Gespräch mit unserer Zeitung an die Situation von vor zwei Wochen. Die 56-Jährige wendet sich an die Öffentlichkeit, weil bei der Untersuchung durch eine Tierärztin ein schrecklicher Verdacht aufkam: Mia wurde angeschossen. So zeigten Röntgenbilder, dass die Katze Schrot im Bauch und in einem Bein hat, in einem anderen Bein fand die behandelnde Tierärztin ein Projektil. Ein Bein musste schließlich amputiert werden.

Polizei hofft auf Hinweise

Das war vor zwei Wochen, mittlerweile ist Mia wieder zuhause. Sie ist traumatisiert, versteckt sich in Schränken. In der Klammstraße leben bei Claudia Feihle und ihrem Sohn noch vier weitere Katzen, aber auch Esel, Hühner und Hunde – Feihle ist eine Tierliebhaberin. Allerdings hat sie nach dem Vorfall inzwischen Angst um ihre Lieblinge. So will die Stettenerin am vergangenen Sonntagmorgen wieder Schüsse gehört haben, mehrmals. "Es wird öfter geschossen", berichtet Feihle.

Nach den neuerlichen Schüssen vom Wochenende hat sie die Polizei gerufen. Die Beamten rückten aus, stießen jedoch auf niemanden. "Die Entdeckungsmöglichkeit ist bei solchen Taten äußerst gering", sagt Michael Schlüssler, Revierleiter der Rottweiler Polizei, bedauernd. Demnach ist auch die Wahrscheinlichkeit groß, dass eine Anzeige, die Feihle gegen Unbekannt wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet hat, im Sande verläuft. Die Polizei verurteile solche Vorfälle auf das Deutlichste, meint Schlüssler zwar. Die Beamten hoffen aber auf mehr Hinweise, die bei der Aufklärung solcher Fälle wichtig sind.

Tierliebhaberin Feihle meidet inzwischen die Spazierstrecke an ihrem Haus vorbei Richtung Friedhof/Hörnleberg. Ihre Nachbarn besäßen ebenfalls Katzen, seit dem Vorfall seien jedoch alle Besitzer "total verunsichert", berichtet Feihle. Ihre eigenen Katzen lasse die 56-Jährige zurzeit nicht mehr hinaus, eine habe sie aus Angst sogar bei Freunden untergebracht.  Wer Hinweise zu den Schüssen vom Sonntag, 25. Juni, zwischen 9 und 12 Uhr geben kann, sollte sich an die Polizei Rottweil, Telefon 0741/47 70, wenden. Auch andere auffällige Beobachtungen könnten hilfreich sein.