Jungjäger 2015. Foto: Schwarzwälder-Bote

Jägertag: Maurer seit 75 Jahren dabei

Von Klaus Weisser

Hochkarätige Ehrungen gab es beim Kreisjägertag in Zimmern. Allerdings auch eine Protestaktion: Die Jungjäger 2016 blieben der Verleihung der Jägerbriefe fern. Einige Prüfer stehen in der Kritik.

Kreis Rottweil. Die Verantwortlichen der Kreisjägervereinigung Rottweil sind nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis der Koalitionsverhandlungen der neuen grün-schwarzen Landesregierung. Einige für die Jägerschaft wichtige Punkte seien doch auf der Strecke geblieben, betonte Kreisjägermeister Otmar Riedmüller beim Kreisjägertag in der Zimmerner Turn- und Festhalle. Auf Details ging er angesichts der umfangreichen Tagesordnung allerdings nicht ein.

Zu aktuellen jagdpolitischen Themen referierte an diesem Abend dafür noch der Geschäftsführer des baden-württembergischen Jagdverbandes, Erhard Jauch. Er begründete auch den Vorschlag, den Jahresbeitrag um zehn Euro zu erhöhen. Die Anwesenden stimmten – bei ein paar wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen – der Anhebung zu.

Überwiegende Zustimmung fanden auch die Satzungsänderungen, die der Justitiar der Kreisjägervereinigung, Steffen Hattler, vortrug. Wegen Änderung der Zuständigkeit des Gerichts müsse die Versammlung die formalrechtlichen Beschlüsse noch einmal fassen, wurde in der Versammlung erklärt.

Viele fallen durch Prüfung

Riedmüller blickte auf ein arbeitsreiches Jahr mit sehr vielen Terminen zurück. Besondere Erwähnung fand der Landesjagdtag in Denzlingen.

Der Kreisvereinigung der Jäger gehören aktuell 592 Mitglieder an, das sind neun mehr als im Vorjahr. Der Kreisjägermeister ging auch kurz auf die unerfreulichen Begleitumstände bei der Jägerprüfung 2016 ein. Die Durchfallquote sei diesmal recht hoch gewesen, sagte Riedmüller. Gegenüber bestimmten Prüfern habe es Vorwürfe gegeben. "Zur Wertung können wir nichts sagen, wir müssen jetzt mal abwarten", stellte der Kreisjägermeister fest. Aus Solidarität mit den durchgefallenen Prüflingen waren die erfolgreichen Jungjäger 2016 nicht zur Übergabe des Jägerbriefs gekommen. Anwesend waren nur die Prüflinge aus dem Jahr 2015.

Schatzmeister Wolfgang Grimm gab den Mitgliedern einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben.

Zahlreiche Ehrengäste aus dem Jagdbereich, der Politik und der Verwaltung bekundeten ihr Interesse am Kreisjägertag. In seinem Grußwort hob Zimmerns Bürgermeister Emil Maser ("die Jäger sind Regulatoren für die Wildbestände") die Bedeutung der Jägerschaft für den Arten- und Naturschutz hervor. Der erste Landesbeamte, Hermann Kopp, dankte für die gute Zusammenarbeit mit den Waidmännern und sprach von einer "guten Vernetzung". Die Jäger sorgten für eine nachhaltige Nutzung der Natur, so der Vertreter des Landrats.

Grußworte richteten auch die Landtagsabgeordneten Stefan Teufel (CDU) und Gerhard Aden (FDP) an die Mitglieder der Kreisjägervereinigung Rottweil.

Für ihren Einsatz als Raubwild-Jäger wurden Erwin Bantle, Wilhelm König, Hans Götz und Hermann Staiger ausgezeichnet. Mit musikalischen Vorträgen umrahmten die Jagdhornbläser der Hegeringe Rottweil und Oberes Kinzigtal die Veranstaltung.

Beim Kreisjägertag in Zimmern standen Ehrungen langjähriger Mitglieder auf der Tagesordnung. Kreisjägermeister Otmar Riedmüller überreichte 24 Jägern aus den sechs Hegeringen Ehrennadeln.

Seit 75 Jahren hält Eugen Maurer (Oberndorf) der Kreisjägervereinigung die Treue. Danach folgte Adolf Kläger aus Sulz mit 60 Jahren Mitgliedschaft. Die Auszeichnung für ein halbes Jahrhundert Zugehörigkeit zum Kreisverband durften Hans Blume (Rottweil), Alfons Glatthaar, Elmar Schefold (beide Oberndorf), Matthias Bühler (Schiltach), Sieghart Schlesinger (Schramberg) und Manfred Stocker (Sulz-Mühlheim) entgegennehmen. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden Helga Fix, Gerold Grupp (beide Schramberg), Willi Kammerer (Dunningen), Werner Spies (Oberndorf-Aistaig), Ferdinand Becker (Villingendorf), Josef Benz (Eschbronn), Hans Lamprecht (Dornhan) und Hubertus Denninger aus Schiltach geehrt. 25 Jahre gehören Hubert Braun (Schramberg), Hans-Peter Bronner (Leinstetten), Peter Fridmansky (Oberndorf), Theo Ott (Dornhan) und Norbert Wohlschieß (Epfendorf) der Kreisjägervereinigung Rottweil an.

Auszeichnungen gab es auch für die Jagdhornbläser Hans Haibt (40 Jahre) und Bruno Schneider (50 Jahre) von der Bläsergruppe Rottweil.

Vorsitzender Otmar Riedmüller und Schatzmeister Wolfgang Grimm bedankten sich bei der langjährigen Leiterin des Kreisjagdamts beim Landratsamt Rottweil, Cornelia Zeller – sie ist seit 1. April im Ruhestand – für die gute Zusammenarbeit, die große Unterstützung und die oft unbürokratische Hilfe.