Zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Stefan Teufel im Duett und mit großem Engagement verdeutlichte Guido Wolf seinen Standpunkt. Foto: alf/King

Kandidaten für das Ministerpräsidenten-Amt ist bodenständig und gern bei den Leuten. Aufbruchstimmung bei der CDU.

Zimmern-Flözlingen - "Wir wollen Ministerpräsident werden, ich bin dazu bereit und bitte um Ihre Unterstützung." Mit einem Appell in Plural-Form schließt der CDU-Kandidat für das baden-württembergische Spitzenamt, Guido Wolf, zum Auftakt seiner Sommertour seine "Antrittsrede" im voll besetzten und erweiterten Biergarten der Flözlinger Hirschbrauerei. Und für diese Aussage gibt es von den direkt angesprochenen Besuchern reichlich Beifall.

Aufbruchstimmung unter den 250 Zuhörern ist bei diesem Dämmerschoppen im Eschachtal nicht zu verkennen. Viel Optimismus versprüht zudem der Landtagsabgeordnete Stefan Teufel. "Weil Guido Wolf sympathisch, kompetent und bodenständig ist, wird er 2016 Ministerpräsident werden", verkündet Teufel gleich bei seiner Begrüßung. Und er ernennt ihn nebenbei noch zum Bierbotschafter der kleinen Flözlinger Hirschbrauerei.

"Ich sehe jetzt schon die Schlagzeile: Wenn der Wolf zum Hirsch wird", lautet die schlagfertige Antwort des Kandidaten.

Mit einem größeren Tross von Mitgliedern der Jungen Union, allesamt in knalligen Oranje-Hemden gekleidet, kommt Wolf in Flözlingen an. Der Musikverein begrüßt ihn mit flotter Blasmusik.

Bekenntnis und Stärkung des ländlichen Raums, der gute Zusammenhalt in der Region, Kommunikation mit den Bürgern auf Augenhöhe – das sind die Schlagworte, die an diesem Abend immer wieder zu hören sind. "Ich bin bodenständig und gerne unter den Leuten", wirbt Wolf. Und er räumt auch gleich ein, dass die CDU es in den vergangenen Jahren gelegentlich verlernt habe, die Nähe zu den Bürgern zu praktizieren.

Besonders der Landes-Verkehrsminister Winfried Hermann bekommt anschließend sein Fett ab, unter anderem weil er Bundesmittel nicht rechtzeitig abgerufen hat. Wolf: "Wer Winfried Kretschmann wählt, kriegt Winfried Hermann im Rucksack mitgeliefert."

Ansonsten vermeidet Wolf es, den Namen des derzeitigen Ministerpräsidenten in den Mund zu nehmen. Viel Unterstützung erfährt der frühere Tuttlinger Landrat mit seinen Forderungen für eine "konsequente Asylpolitik". Es ist schon in diesem Kreis in Flözlingen spürbar, dass dieses Thema im Wahlkampf eine besondere Bedeutung bekommen wird. Es dürfe nicht sein, dass Bürger, die sich mit dieser Thematik kritisch auseinandersetzen, von den Linken gleich als "rechtsextrem" stigmatisiert würden, sagt jedenfalls Wolf.

In der Diskussionsrunde sind das vom Bundesverfassungsgericht abgelehnte Betreuungsgeld ("Mit uns wird es auch zukünftig eine Landesförderung geben"), die Zukunft der Realschulen ("Von mir gibt es ein klares Bekenntnis zu den Realschulen") sowie die Polizeireform ("Wir können nicht alles zurückdrehen, wenn wir die Wahl gewinnen") vorherrschende Themen.

Johannes Sauter teilt nicht ganz die Meinung des CDU- Ministerpräsidentenkandidaten, die Öko-Landwirtschaftsbetriebe würden derzeit zu stark gefördert und bringt dies auch deutlich zum Ausdruck.

Zimmerns Bürgermeister Emil Maser nutzte bei der Begrüßung die Gunst der Stunde und sensibilisierte den CDU-Kandidaten für das Ministerpräsidentenamt für mehrere Problemfelder des ländlichen Raums. So sprach der Schultes besonders die Themen Breitbandverkabelung, Zukunft der ländlichen Schulen sowie bauliche Perspektiven unter der Prämisse des Denkmalschutzes an. Landtagsmitglied Stefan Teufel, der Guido Wolf in seinem Wahlkreis willkommen hieß, bekannte sich ausdrücklich zum Standort "Esch" für die neue Justizvollzugsanstalt Rottweil.