Flözlinger Ortschaftsrat spricht Bürgermeister und Verwaltung Dank aus / Bausch freut sich "saumäßig"

Von Verena Schickle

Zimmern-Flözlingen. Sie haben geplant, gestritten und gebangt: Jetzt, da die Sanierung der Halle beschlossene Sache ist, sagen die Flözlinger Danke.

Im Sitzungssaal des Flözlinger Rathauses ist schon viel über die Sanierung der örtlichen Halle diskutiert worden. Über mögliche Varianten, gewünschte Anbauten, Entscheidungen des Gemeinderats und das Vorgehen der Verwaltung. Nicht immer blieben die Räte dabei ruhig, auch im Gemeinderat wurde es mitunter laut. Viele Emotionen, viele Erwartungen: Die Halle ist in Flözlingen seit Langem ein emotionales Thema – eben weil die erhoffte Vergrößerung schon ewig ein Thema im Ort und bei den Vereinen ist.

Am Wunsch, die marode Halle auf Vordermann zu bringen, hat sich bis dato nichts geändert. Grundsätzlich anders ist seit Kurzem allerdings die Situation: Der Startschuss für den Umbau ist in Greifweite. Baubeginn soll an Ostern sein, die ersten Abrissarbeiten sollen bereits nach Weihnachten beginnen.

Für die Flözlinger ist das ein Meilenstein. Auch wenn sie auf die Vergrößerung verzichten müssen: Im Ortschaftsrat herrschte am Montagabend Freude. Und für Bürgermeister und Verwaltung gab es gar lauten Applaus.

Vergangene Woche hatte der Zimmerner Gemeinderat in seiner Sitzung einstimmig beschlossen, dass die Flözlinger Halle saniert werden soll. Die Kosten dafür werden auf 1,75 Millionen Euro geschätzt. Das Land fördert den Umbau mit 352 000 Euro aus dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum und mit 300 000 Euro aus dem Ausgleichsstock (wir berichteten). Das sind zwar 120 000 Euro weniger als beantragt, dennoch waren die beiden Förderzusagen mehr als nur erfreulich für Zimmern – weil sie, zumindest nach anfänglichen Signalen aus dem Regierungspräsidium – zunächst nicht zu erwarten waren.

Auch deshalb hatte der Gemeinderat zugestimmt, den Umbau trotz der 120 000 Euro, die Zimmern nun zusätzlich schultern muss, anzupacken. Ohne Zuschüsse wäre die Sanierung überhaupt nicht möglich gewesen, darauf hatte die Verwaltung immer wieder hingewiesen.

Haas: Architekt hält Bauzeit von einem Jahr für möglich

Angesichts dessen erklärte Ortsvorsteher Reiner Haas in der Sitzung des Flözlinger Gremiums: "Wir dürfen uns trotz allem glücklich schätzen." Und er bedankte sich an bei der Verwaltung und Bürgermeister Emil Maser "für die langen und zähen Bemühungen zum Erreichen dieses Ziels". Die Ortschaftsräte und Zuschauer applaudierten daraufhin. Auch Thomas Bausch meldete sich zu Wort. Er sitzt, genau wie Haas, auch im Zimmerner Gemeinderat. Beide hatten in der Vergangenheit teils vehement für die Flözlinger Anliegen gestritten, vor allem als es um die Halle und den Flözlinger Kindergarten – ihm drohte noch vor Kurzem mangels Kindern die Schließung, doch auch diese ist kein Thema mehr – ging. Er schlug nun ebenfalls andere Töne als in mancher Diskussion zuvor an. Wenn auch in der ihm eigenen Art. "Ich freu mich saumäßig darüber", erklärte Bausch zum Baubeschluss. Jetzt sei es absehbar, jetzt gehe es los. Dem Dank an die Verwaltung und den Bürgermeister schließe er sich ausdrücklich an. Zum Ausdruck hatte er diesen bereits in der jüngsten Gemeinderatssitzung gebracht.

Dennoch ist noch nicht alles gesagt in Sachen Hallenumbau: Nach der Urlaubszeit ist ein Termin mit dem Architekten und Vereinsvertretern geplant, teilte Reiner Haas mit. Dann soll abgesprochen werden, welche Arbeiten in Eigenleistung möglich sind.

Außerdem müsse ein Plan gemacht werden, auf welche Räume und Gebäude die Vereine während der Bauzeit ausweichen können. Unter anderem Trachtengruppe, Musiker und die Gewichtheber des Sportvereins treffen sich regelmäßig in der Halle. Letztere richten dort auch Wettkämpfe aus. "Wir müssen mal zusammensitzen", erklärte Haas.

Ortschaftsrat Hans Dieter Wölk wollte wissen, wie lange die Sanierung dauere. Laut Architekt sei ein Jahr Bauzeit möglich, informierte der Ortsvorsteher. Norbert Merkle erfuhr auf Nachfrage, dass die Planung noch nicht abgeschlossen sei. So habe der Förderverein drei Änderungswünsche zum bestehenden Plan vorgeschlagen. Das aber dürften Peanuts sein im Vergleich zu dem, was Flözlingen und Zimmern in Sachen Halle hinter sich haben.