Im Mühlenweg 8 in Stetten leben seit Kurzem 16 Flüchtlinge aus Syrien, darunter viele Kinder. Foto: Parage

Asylbewerber: Auch im Eschachtal gibt es viele Helfer. Nächste Woche Treffen aller Engagierten.

Zimmern-Stetten - In Zimmern formiert sich der Freundeskreis Asyl. An der Spitze stehen Ulrike Mühlich und Verena Göppert. Doch auch außerhalb dieser Gruppe und fern der Öffentlichkeit sind bereits Ehrenamtliche tätig, um Flüchtlingen einen guten Start zu ermöglichen. In Stetten beispielsweise, wie Ortschaftsrätin Eva Trost berichtet.

Ende November hatte Trost ein Treffen organisiert, an dem Ortschaftsräte, Kirche, Sozialgemeinschaft und weitere rührige Stettener teilnahmen. Vorausgegangen war ein Anruf von Verena Göppert drei Tage vorher. Diese habe sie darüber informiert, dass Flüchtlinge in Stetten angekommen und die Bürger dort nun zuständig seien. Plötzlich stand Trost also vor dieser Mammutaufgabe.

Die Resonanz aus der Bevölkerung sei groß gewesen, sagt sie: Die Stettener wollen die Asylbewerber, die im Mühlenweg 8 untergebracht sind, unterstützen. Auch deshalb erklärt sie: "Ich will die Hilfe am Ort haben."

"Das größte Problem ist der Bus", schildert die Ortschaftsrätin. Denn um ins "Steinhäuslebühl" nach Zimmern und zu den dortigen Geschäften zu kommen, müssen Buspassagiere in der Regel umsteigen. Dabei sei schon der Fahrplan eine Herausforderung. "Organisierte Einkaufsfahrten unseres Helferkreises sind unerlässlich", schildert Trost. Zumal die Asylbewerber mangels Sprachkenntnissen auch die Preisschilder nicht lesen könnten. Dazu kommen etwa Fahrten zum Kinderarzt.

"Fast jeder Tag bringt neue Herausforderungen", berichtet Eva Trost. Und jeden Tag schaue jemand bei den syrischen Flüchtlingen vorbei. So gebe es ein sehr rühriges Stettener Rentnerpaar, das sich einbringe. "Unsere Helfer tun viel", erzählt Eva Trost. Acht Personen gehören zum harten Kern, rund 20 sind es insgesamt. Bei ihrer Arbeit erleben sie, dass die Flüchtlinge "sehr dankbar, sehr nett und einladend" sind.

In Horgen hat die Gemeinde Zimmern jüngst ein Mehrfamilienhaus erworben, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Auch dort zeichne sich ab, dass Bürger sich für die Neuankömmlinge engagieren möchten, berichtet Hauptamtsleiter Johannes Klingler. Kommende Woche gibt es ein Treffen mit allen Ortsteilen, dem Freundeskreis Asyl, mit Bürgermeister und Hauptamtsleiter. Dann soll überlegt werden, wie die Zusammenarbeit der ehrenamtlichen Helfer in Zimmern und den Ortsteilen künftig organisiert wird.