Weg für neues Spielfeld "Auf dem Kapf" ist endgültig frei / Ausgleichsmaßnahmen stehen fest

Von Sarah Vinci

Zimmern o. R. Gute Aussichten: Die Bauarbeiten auf dem Sportgelände "Auf dem Kapf" in Horgen könnten in Kürze beginnen. Bei aller Freude darüber darf allerdings, geht es nach Gemeinderätin Elke Müller, auch der Artenschutz für die heimischen Fledermäuse nicht zu kurz kommen.

Für den Sportverein Horgen war es ein langer Weg bis hierher. Bereits im November 2012 waren die Sportler in ihren Trainingsanzügen in einer Ortschaftsratssitzung aufmaschiert, um für einen Gemeindezuschuss zu werben. Was folgte, war eine aufreibende Diskussion, aber dennoch ein Ja. Dann befasste sich der Gemeinderat ausführlich mit dem Vorhaben. Zwei Jahre und viele Planungen später steht der SVH in den Startlöchern. Das allerdings auch schon eine ganze Weile: Eigentlich wollte der Sportverein im August mit dem Bau loslegen, dann bremsten die Verhandlungen mit einer Erbengemeinschaft – die Gemeinde musste ein Stück Wald für das Vorhaben zukaufen – das Projekt aus. Das Grundstück hat inzwischen den Besitzer gewechselt. Nun musste der Gemeinderat nur noch den geänderten Bebauungsplan beschließen. Doch halt, da gibt es ja noch die Fledermäuse und Paragraf drei des Vertrags zwischen der Gemeinde und dem Landratsamt Rottweil (Untere Naturschutzbehörde): Dieser Vertrag regelt, welche Maßnahmen die Zimmern als Ausgleich für den Bau des Spielfelds leisten muss, in dem genannten Paragrafen steht auch wann. Dies sorgt kurzzeitig für Aufregung in der jüngsten Gemeinderatsitzung.

Genauer gesagt das neunte Wort in dem einzigen Satz: "spätestens". Dieser Passus gefällt Gemeinderätin Elke Müller überhaupt nicht. Er besagt, dass die Ausgleichsmaßnahmen spätestens ein Jahr nach Bau des Platzes erfolgen muss. Doch Müller fürchtet, dass könnte gerade für die Fledermäuse zu spät sein, die sollen nämlich fünf Kästen erhalten. Sie plädiert deshalb für eine Änderung im Vertrag, die die Gemeinde verpflichte, gleich die fünf vorgesehenen Fledermauskästen anzubringen. Ein Stöhnen geht durch den Saal, eine Diskussion über Fledermäuse beginnt. Für den ein oder anderen erschließt sich der Einwand der Kollegin offenbar nicht. Zumal es der Gemeinde obliege, wie eine Kollege erklärt, wann sie die Maßnahme umsetze.

Darüber hinaus würde die schriftliche Änderung eine weitere Verzögerungen für den Sportverein Horgen bedeuten. Die Gemeindeverwaltung erklärt sich deshalb bereit, die Maßnahmen baldmöglichst umzusetzen – auch ohne schriftliche Abänderung.

Bei drei Enthaltungen – Elke Müller, Christine Löffler und Winfried Praglowski – beschließt das Gremium letzendlich doch den geänderten Bebauungsplan.