Ähnlich wie bei dieser Erkundungsbohrung vor zwei Jahren wird in Horgen und Stetten vorgegangen. Foto: LGRB Foto: Schwarzwälder-Bote

Kartierung: Zwei Bohrungen in Horgen und Stetten liefern Infos über Rohstoffe

Statt hoch hinaus will das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau in die Tiefe gehen: Um eine Karte der mineralischen Rohstoffe zu erstellen, wird in Horgen und Stetten bald gebohrt.

Zimmern o. R. Zwischen 110 und 220 Meter weit geht es nach unten: Dort sollen die Kalk- und Sulfatgesteine des Oberen Muschelkalks und Sandsteine des Buntsandsteins erkundet werden. An zwei Stellen wollen die Experten ihren Bohrer ansetzen: Die eine befindet sich in Horgen, im Gewann Warmbühl, die andere im "Stockäcker" in Stetten. Der Gemeinderat Zimmern stimmte dem Vorhaben des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) in seiner jüngsten Sitzung zu. Zuvor hatte sich schon der Ortschaftsrat in Horgen mit der Anfrage befasst. Einwände gab es auch dort keine.

Die Bohrpunkte befinden sich auf gemeindeeigenen Flurstücken, beide außerhalb der Orte. Die Bohrungen in den Landkreisen Rottweil sowie Schwarzwald-Baar sollen im Oktober stattfinden. Pro Bohrung und der "geophysikalischen Vermessung", wie es in der Sitzungsvorlage heißt, rechnet die Behörde mit zwei Wochen.

Der Durchmesser des Bohrkerns ist 135 Millimeter. Beim Bohren werde ausschließlich eine Wasserspülung verwendet, heißt es weiter.

Wenn alles erledigt ist, dann soll das Unternehmen, das die Bohrungen für das Landesamt vornimmt, alle Spuren beseitigen. Es sei verpflichtet, die Bohrlöcher anschließend fachgerecht zu verfüllen. Das geht aus der Vereinbarung, die das Landesamt mit der Gemeinde Zimmern schließt, hervor. Gefüllt werden sollen die Löcher mit Kalksteinsplitt und Kies. Zur Oberfläche hin sollen sie mit Quellton gegen Niederschlagswasser "hermetisch abgedichtet" werden.

Die gesammelten Erkenntnisse sollen in eine Karte der mineralischen Rohstoffe einfließen. Sie werden einmal auf dem Blatt "L 7916 Villingen Schwenningen" zu finden sein. Dafür gehen die Experten nicht nur in die Tiefe. Sie erfassen auch die Geländeoberflächen sowie die Abbaustellen von Rohstoffen – die aktuelle genauso wie die stillgelegten.