Blick auf Zimmern-Ost Foto: Mir Foto: Schwarzwälder-Bote

GemeinderatEntwurf für "Zimmern-Ost, Teil III" geht durch

Von Verena Schickle

Zimmern o. R. Allein bis der Bebauungsplanentwurf steht, dauert es gefühlt ewig: Zum wiederholten Mal hatten es die Zimmerner Gemeinderäte in einer Sitzung mit den 48 neuen Plätzen zu tun, die in "Zimmern-Ost, Teil III" entstehen sollten.

Dazu erläuterte Ingenieur Martin Weisser vom Büro Weisser und Kernl in Villingendorf die Stellungnahmen, die von Anwohnern und beteiligten Behörden zum Entwurf eingegangen waren. Dabei zeigte sich, dass es allerhand zu beachten gibt.

Bau-. Naturschutz- und Gewerbeaufsichtsamt hatten beispielsweise angemerkt, dass Nebenanlagen wie Gartenhäuschen nicht größer als 40 Kubikmeter sein dürfen. Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft hatte darüber hinaus bemängelt, dass einige Grundstücke nur über Stichstraßen angefahren werden können: Stünden dort nicht ausreichend große Wendemöglichkeiten zur Verfügung, müssten Bewohner ihre Mülltonnen zur nächsten "sicher befahrbaren Straße" rollen. Sie sind aber ausreichend groß, gab Weisser Entwarnung.

So arbeitete er die Liste der Anmerkungen und entsprechenden Korrekturen am Entwurf ab. Dabei erklärte der Planer auch einige der wichtigsten Vorgaben für die Bauten. Sattel-, Walm-, Pult-, Zelt- und Flachdach sind an Dachformen erlaubt, die maximale Höhe liegt je Dachform entweder 4,5, drei oder 1,5 Meter über der Traufhöhe. Ein Pultdach beispielsweise darf eine maximale Neigung von 12,5 Grad haben, ein Satteldach 35. Zudem ist die Zahl der Wohneineinheiten beschränkt: je Doppelhaushälfte maximal zwei. In einem Einfamilienhaus sind drei Einheiten möglich, die Häuser sind maximal zweigeschossig.

Werden überhaupt mehr Wohnungen gebraucht?

Darüber hinaus stellte Klaus Grossmann vom gleichnamigen Umweltplanungsbüro in Balingen noch die Ausgleichsmaßnahmen vor, die Zimmern erbringen muss. Unter anderem muss für die Feldlerche, die bisher im künftigen Baugebiet brütet, ein Ersatzlebensraum geschaffen werden.

Der Gemeinderat stimmte dem überarbeiteten Planentwurf gesammelt zu. Ein ähnliches Prozedere folgte für die Erweiterung des Baugebiets Zierenberg in Stetten. Dort sollen 19 Plätze erschlossen werden. Der Bebauungsplan "Zierenberg IV" wurde als Satzung beschlossen.

Mit Blick auf "Zimmern-Ost, Teil III" wies Ratsmitglied Winfried Praglowski auf eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln hin. Deren Autoren hatten untersucht, wie hoch der Bedarf an Wohneinheiten ist. Im Landkreis Rottweil wurden demnach im vergangenen Jahr 407 000 Einheiten gebaut. Gebraucht werden laut Studie von 2015 bis 2020 durchschnittlich 135 000 Einheiten pro Jahr, bis 2030 im Schnitt gar lediglich 115 000. Andere Studien indes belegen, dass gerade im sozialen Wohnungsbrau im Kreis Mangel herrscht. Etwa die aktuelle Wohnungsmarkt-Analyse des Pestel-Instituts (wir berichteten). Angesichts dieser Einschätzung wollte Praglowksi wissen, ob die neuen Plätze schrittweise erschlossen werden können. Es sei ohnehin der Plan gewesen, nach Bedarf zu erschließen, entgegnete Bürgermeister Emil Maser. Aber: "Unsere Interessentenliste ist sehr groß." Der Bedarf könnte auf einen Schlag vorhanden sein.