Eschachdäle-Theater blickt ins Altersheim

Von Gertrud Derix-Kessler

Zimmern-Flözlingen. "Dreistes Stück im Greisenglück", so heißt das Theaterstück, mit dem das Eschachdäle-Theater Flözlingen am Samstag Premiere feierte.

Mit diesem heiteren und gleichzeitig todernsten Stück von Bernd Gombold wird ein brandaktuelles Thema von der humorvollen Seite her behandelt, wobei doch der Ernst immer wieder durchschimmerte. So gab es viel zu lachen, auch wenn es eigentlich gar nichts zu lachen gab. Das Seniorenheim "Greisenglück" wird von Oberschwester Sieglinde (Simone Jauch) mit strenger Hand geleitet, und die von ihren Bewohnern mit "liebevollen" Namen wie Turbohexe, Giftspritze, Beißzange, General und Kommandant einer Straflagers bezeichnet.

Die Bewohner sind Fred Müllerschön (Hubert Bross), Jeannette Mager (Irma Bücheler), die aufgrund ihrer Schwerhörigkeit so manches missversteht, und Ludwig Rieder (Paul Schweizer), der angeblich an Alzheimer leidet, dazu kommt die türkische Reinigungskraft in Teilzeit, Fatima (Tanja Keller), als grandiose Vermittlerin zwischen den Bewohnern und der "Giftnudel". Dann sind da noch die zwei Söhne von Fred Müllerschön (Rudolf Hauser und Peter Gulde) sowie eine Ehefrau (Alice Etter), die sich alle durch Geiz und Habgier auszeichnen, und Enkelin Karin (Loreen Hornberger, sie spielt zum ersten Mal in dieser Theatergruppe mit) mit ihrem Freund Alex (Markus Bihl).

Drei Akte lang dauern die turbulenten Verwicklungen und Tricksereien. Zum einen gegen die strenge Heimleitung, die ihre Bewohner gerne mit Essensentzug, Festbinden am Bett und Magensonde bestraft, sowie die Habgier der Erben, die mithilfe der Enkelin und ihres Freundes, eines Rockers, aber ausgetrickst werden.

Es ist grandios, wie Fatima die "Putzfrau in Teilzeit", ihre Rolle spielt und einige Tanzeinlagen mit gekonntem Hüftschwung bringt. Wie so oft in der klassischen Komödie ist es die "Dienerin", hier Fatima mit Migrationshintergrund, die, zwar ungebildet, das Herz am rechten Fleck hat.

Die viele Probenarbeit hat sich gelohnt, ein voller Saal, viel Zwischenapplaus und Applaus am Ende, zeigten, wie gut das Ensemble beim Publikum angekommen ist, das einen wahrlich heiteren Abend verbringen durfte.

Dem Ensemble gebührt Lob für seine schauspielerische Leistung. Auch die Maske (Susana und Francesco Dia) und Heike Mager als Souffleuse müssen erwähnt werden. "Sie hatte viel Arbeit", erklärte Hubert Bross am Ende, "aber wir werden besser." Sie war zum letzten Mal dabei und wurde vom Ensemble verabschiedet.