Künstlerin Brigitte Teufel (links) und die Vernissagengäste hören aufmerksam zu. Foto: Streitberger Foto: Schwarzwälder-Bote

Viele Besucher bei Ausstellungseröffnung von Brigitte Teufel in der Galerie im Altbau

Zimmern o. R./Aldingen. Es ist an diesem Sonntagvormittag eher nach Bodensee oder Garten – und doch wollen viele Gäste die Eröffnung der neuen Ausstellung, es ist die dritte, in der Galerie im Altbau in Aldingen nicht verpassen: Brigitte Teufel hat den früheren Fabrikraum mit dreieinhalb Dutzend Arbeiten im Zeichen der Malerei bespielt. Und so begrüßt Galeristin Heide Streitberger vor "vollem Haus".

In die Veranstaltung geleitete das Gitarrentrio "Acoustic Heroes", bevor Kultur-Journalist Bodo Schnekenburger sich daran machte, den Besuchern die ausgestellten Arbeiten der Zimmerner Künstlerin näherzubringen. Was nur geht, wenn man einen Blick auf das Werk Birgit Teufels wirft, sonst bliebe die Ausstellung ein "ziemlich spektakuläres Nebeneinander". Das Werk Birgit Teufels zu verstehen, setze aber auch voraus, ihre Biografie zu betrachten. So erklärt sich, wie bei der gelernetn Bauzeichnerin, die schon als Kind ein Faible für die Kunst hatte, nach einem Schicksalsschlag in den 1980er-Jahren die Kunst erst zur Begleiterin wird, dann zur Leidenschaft, schließlich zur neuen Profession. Von ersten zaghaften Schritten bis zu den ausgreifend-gestischen und ungemein farbstarken Arbeiten ist es ein weiter Weg, doch einer, der konsequent abzulesen ist.

Wenn man das versteht, erschließt sich auch, wie aus Gemälden, die in schwarze Rahmenmalerei gefasst wurden, die zumindest in Teilen noch lange Zeit fester Bestandteil jedes Bildes von Brigitte Teufel war, eine Malerei erwächst, in der Farbe für Farbe durchexerziert wird. Es erschließt sich, weshalb plötzlich Bitumen als Farbe zum Einsatz kommt, wenn flächig aufgetragen, dann mit warmer aber schwerer Schwärze, in wässriger Lösung nach dem Auftrocknen als Garant luftiger, filigraner Strukturen. Sie können zum Ausgangspunkt für neue Formen werden.

Schnekenburger betonte auch, dass Teufel nicht abstrakt, sondern eigentlich gegenstandslos arbeite. Der Weg sei fallweise eher eine umgekehrte Abstraktion nicht vom Gegenstand weg, sondern vom Zufall hin zu einer "aus dem Erfahrungshorizont vertrauten" Form. Offenheit gehöre dazu - und eine Protion Experimentiergeist. Denn ein Programm gibt es in der Kunst von Brigitte Teufel: Es ist die Entwicklung. Wenn sie keine Entwicklung mehr sieht, löst sie sich auch von vertrauten Strukturen, die Sicherheit böten. Und die Entwicklung hat ganz aktuell zu Arbeit mit Leuchtfarben geführt, in denen trotz schlüssiger Folge schwarze Rahmen nicht mehr erahnbar sind.

Weitere Informationen: Die Ausstellung läuft bis zum 2. August und ist donnerstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr zu besichtigen.