Ein wenig Wehmut schwingt mit, als Emil Maser zum letzten Mal am Ratstisch sitzt. Foto: psw Foto: Schwarzwälder-Bote

Rathaus: Langjähriger Bürgermeister verabschiedet sich vom Gemeinderat

Zimmern o. R. (psw). 24 Jahre lang war Emil Maser Bürgermeister der Gemeinde Zimmern. Am Dienstagabend saß er zum letzten Mal mit am Ratstisch und leitete eine Gemeinderatssitzung. Wenige Tage vor der offiziellen Verabschiedung des langjährigen Schultes klang beim seinem letzten Treffen mit den Mitgliedern des Gemeinderats in der Arche Wehmut mit.

Eigentlich sollte es eine nur von der Sacharbeit beherrschte letzte Sitzung unter der Leitung von Maser sein. Auf der Agenda standen einige wichtige Beratungspunkte. Und zudem: Die Abschiedsreden sind ja erst für den morgigen Freitag vorgesehen. Doch die anstehende Zäsur in der Gemeinde konnten weder der drei Perioden amtierende Schultes noch die Ratsmitglieder ausblenden. Deswegen prägten auch Dankesworte diese Gemeinderatssitzung.

"Es ist heute schon was ganz Besonderes, ich freue mich, dass ich diese letzte Sitzung abhalten darf", räumte der kurz vor der Pensionierung stehende Bürgermeister in seinen Begrüßungsworten ein.

Maser war an diesem Abend aufgrund einer gerade überstandenen Grippe stimmlich noch angeschlagen. "Ich hoffe, ich kann die heutige Sitzung und die Veranstaltung am Freitag noch gut hinter mich bringen", meinte er vorab.

In der Diskussion schonte sich der Bürgermeister keineswegs und brachte sich wie gewohnt ein. Ein paar grundlegende Dinge zur Gemeinderatsarbeit wollte Maser bereits vor der Verabschiedungsfeier in der Zimmerner Festhalle loswerden. Die Arbeit im Gremium sei stets von Sachlichkeit, Kompetenz und Weitsichtigkeit geprägt gewesen, fasste er zusammen und dankte den Mitgliedern am Ratstisch.

Immer habe das Interesse der Bürger und das Gemeinwohl im Fokus gestanden. Maser vergaß aber auch nicht, "ein paar wenige Ausrutscher" zu erwähnen. Doch gemeinsam habe man stets einen Weg zurück zur Sachlichkeit gefunden. Für den Schultes waren dies notwendige Voraussetzungen für eine gute und konstruktive Kommunalpolitik. Er zeigte sich überzeugt davon, "dass sich die gute Arbeit im Gremium fortsetzen wird".

Ein Schultes mit sehr viel Menschlichkeit

Seine erste Stellvertreterin Ingrid Balke ergriff nach drei Stunden intensiver Ratsarbeit und engagiert geführten Diskussionen am Ende der öffentlichen Beratung das Wort. Auch sie wollte der feierlichen Verabschiedung eigentlich nicht vorgreifen. Doch in diesem Kreis hielt sie es für angebracht, dem Bürgermeister nach 24 Jahren erfolgreicher Arbeit zu danken. In diesem Zeitraum sei in Zimmern viel bewegt worden. Dafür habe Maser viel Kraft investiert, öfters habe der Bürgermeister dafür kämpfen müssen. Doch mit seinem Geschick, seiner Erfahrung und einer großen Portion Diplomatie habe er zusammen mit dem Gemeinderat viele Vorhaben realisieren können.

Einen Punkt hob Balke besonders hervor: Maser habe in seiner Arbeit sehr viel Menschlichkeit an den Tag gelegt, erinnerte sie voller Anerkennung. Auch bei kontroversen Standpunkten habe er es immer wieder verstanden, die Mitglieder auf die sachliche Ebene zu bringen.

Maser gab die Komplimente an das Gremium zurück und danke am Schluss noch seiner Ehefrau, welche die letzte Sitzung ihres Mannes mitverfolgte.