Beim Umbau eines Landwirtschaftsgebäudes in ein Wohnhaus legte der Ortschaftsrat dem Antragsteller keine Steine in den Weg. Foto: psw Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Gaube anders als geplant ausgeführt / Bausch: "Stört mich nicht."

Mit zwei Bauangelegenheiten befasste sich der Flözlinger Ortschaftsrat in der jüngsten Sitzung. In beiden Fällen stimmte das Gremium dem Bauvorhaben zu.

Zimmern-Flözlingen (psw). Bei einem Antrag von Albrecht Benzing ging es um eine Nachgenehmigung. Die bereits durchgeführte Umbaumaßnahme war anders als die eingereichte Planung ausgeführt worden. Allerdings waren die Abweichungen nach Meinung des Großteils der Ratsmitglieder nicht so gravierend, um das nachträgliche Einvernehmen zu versagen.

Statt drei ursprünglich ausgewiesene Dachgauben über einer Dachterrasse hatte der Bauherr eine durchgängige Schleppgaube errichtet. "Die Gaube geht nach hinten raus, man sieht sie nicht und sie stört mich nicht", so begründete Thomas Bausch seine Zustimmung. Auch die Ratskollegen Peter Gulde, Norbert Merkle und Hans Dieter Wölk sahen in der abgeänderten Ausführung keine bedeutenden Nachteile für das Ortsbild oder die Nachbarn und befürworteten ausdrücklich die nachträgliche Zustimmung. Ortschaftsrat Manfred Haas stimmte gegen die Nachgenehmigung.

Ortsvorsteher Reiner Haas meinte: "Klar, es ist eine Nachgenehmigung, doch wir müssen sehen, dass eine Genehmigung schon vorlag, die halt nicht wie beantragt ausgeführt wurde."

Die Zustimmung des Gremiums fand auch die Bauvoranfrage von Martin Etter. Dieser möchte ein bisheriges Landwirtschaftsgebäude (Stall und Scheune) zu einem Wohnhaus umbauen. Der Ortsvorsteher erklärte, dass der Bauherr Fördermittel nach dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum beantragt habe. Ein Teil des Gebäudes müsse stehen bleiben. Knackpunkt waren bei diesem Vorhaben die Bestimmungen zur Geschossflächenzahl. Diese war nach der bisherigen Planung um fünf Quadratmeter überschritten. Das sei keine große Fläche, äußerten mehrere Ratsmitglieder. Es wäre möglich, so Ortsvorsteher Reiner Haas, mit zusätzlichem Aufwand die Bestimmung zu erfüllen. Dazu müsste die Fläche des Erdgeschosses entsprechend vergrößert werden. Doch dies wollte das Gremium dem Bauherrn nicht zumuten.

Alle am Ratstisch waren sich einig, dass solche Vorhaben im Innenbereich, bei denen landwirtschaftliche Gebäude zu Wohngebäuden umgebaut würden, zu unterstützen seien. Das Votum für das Bauvorhaben fiel dann einstimmig aus. Die Zuwegung sei innerhalb der Familie geregelt, hieß es auf Nachfrage von Manfred Haas. Der Ortschaftsrat unterstützt grundsätzlich Bauvorhaben im Dorfkern, bei denen aus landwirtschaftlichen Nutzflächen Wohnraum entsteht.