Wahl: Rottweiler Unternehmer will Bürgermeister werden / Ziel: "Zusammenführung" mit Rottweil
Seit 17. Dezember sind Bewerbungen für die Bürgermeisterwahl in Zimmern möglich. Bis gestern war das Warten eine zähe Angelegenheit. Jetzt wirft ein alter Bekannter seinen Hut in den Ring: Dieter E. Albrecht.
Zimmern o. R. Albrecht, Ex-Stadtrat aus Rottweil und Abschleppunternehmer, ist in Zimmern hinreichend bekannt. Dies liegt vor allem daran, dass er die Kommune am liebsten nach Rottweil eingemeinden würde. Wobei der 51-Jährige betont, er spreche bewusst nicht von Eingemeindung, sondern von Zusammenführung. "Etwas positiv zusammenführen ist emotional etwas anderes als zu sagen: Hier schluckt ein Größerer einen Kleineren."
Versiert "in Führung" und als "Problemlöser"
Mit diesem Thema zieht Dieter E. Albrecht in den Wahlkampf. Andere Punkte greift er nicht auf. Er kandidiere nicht für seine persönliche Karriere, sondern für das Gemeinwohl, erklärt Albrecht. So will er seinen Posten, sollte er erfolgreich sein, auch gleich wieder abschaffen.
Und Albrecht will durch den Zusammenschluss jährlich über eine Million Euro einsparen. Wie, das rechnet er auf einem Faltblatt aus, das er und Helfer am Mittwochabend und gestern Morgen in Zimmern, Horgen, Flözlingen und Stetten verteilt haben. Sein Ziel sei der aktive Bürokratieabbau und die sinnvolle Steuergeld-Verwendung im Interesse des Gemeinwohls und zugunsten der Bürger.
In der Broschüre möchte er von den Bürgern auch wissen, ob er bei der Wahl antreten soll. Sein Ziel erklärt er wie folgt: "Die Gesamtgemeinde Zimmern ob Rottweil mit Rottweil zu einer starken, vielfältig attraktiven Stadt zusammenzuführen." Auf einer Art Anwortkarte können die Zimmerner ankreuzen, ob sie für seine Kandidatur, gegen die Zusammenlegung oder für seine Bewerbung und die Fusion der Kommunen sind. Auch "Ich möchte Sie im Wahlkampf aktiv unterstützen" kann gewählt werden.
Über Rückmeldungen freut sich der "mögliche Bürgermeister-Kandidat". Schon jetzt habe er mehrere positive Rückmeldungen aus Zimmern erhalten, erklärt Albrecht auf Nachfrage. Sein Infoblatt ist so formuliert, dass man meinen könnte, er warte die Reaktionen der Zimmerner ab. Unter anderem heißt es darin: "Sollte ich nach Ihrer Rückmeldung als Bürgermeister kandidieren und gewählt werden..." Offenbar möchte sich der Rottweiler auf die Rückmeldungen aber nicht verlassen. Seine Bewerbung hat er gestern bereits im Rathaus abgegeben.
Bei der Wahl 2009, damals war Amtsinhaber Emil Maser der einzige Kandidat, hatte Dieter E. Albrecht wenige Tage vorm Urnengang auf Flugblättern dazu aufgerufen, doch seinen Namen auf den Stimmzettel zu schreiben. Nun also will er ordentlich kandidieren.
Er ist Jahrgang 1965 und hat drei Kinder. Albrecht blickt nach eigenen Angaben auf 14 Jahre kommunalpolitisches Engagement in Rottweil zurück. Im Dezember 2015 wurde er als Stadtrat verabschiedet. Zudem sei er leidenschaftlicher Freier Wähler. Zuletzt war er, erfolglos, bei der Landtagswahl 2016 im Wahlkreis Waldshut für die Vereinigung angetreten.
Er sei Unternehmer, Handwerksmeister und akademischer Betriebswirt, erklärt Dieter Albrecht. Als Inhaber eines Notdienstleistungsunternehmens mit sieben Niederlassungen und über 30 Mitarbeitern sei er zudem versiert in Führung, Organisation, Marketing und als Problemlöser. Als Hobbys nennt der Rottweiler Kampfsport und das Tanzen. So ist er Vorsitzender des Tanzsportclubs Villingen-Schwenningen.
Weitere Informationen: www.dieter-albrecht.de
