Wunsch des Sportvereins: Bau des neuen Spielfelds soll im Frühjahr beginnen / Gemeinde erwirbt für Projekt nötiges Waldstück

Von Verena Schickle

Zimmern-Horgen. Eigentlich ist Leichtathletik nicht das Metier des Sportvereins Horgen (SVH). Dennoch stehen die Mitglieder derzeit in den Startlöchern.

Eigentlich, sagt Patrick Moosmann, hätte es im August losgehen sollen: "Der einzige Stopper war das Stückle Wald", erklärt der Vorsitzende für Öffentlichkeitsarbeit im SVH. Ohne dieses Waldstück kann der Verein sein geplantes neues Spielfeld auf dem Kapf nicht bauen. Das Grundstück allerdings befand sich im Besitz einer Erbengemeinschaft. Die vier Partien haben sich erst jetzt geeinigt: Sie erhalten ein Tauschgrundstück, dafür geht das benötigte Waldstück an die Gemeinde Zimmern über. Die wiederum gibt es über Erbpacht an den Sportverein weiter. Das weitere fürs Spielfeld nötige Gelände gehört der Gemeinde bereits, zudem wird sich der neue Platz auf einen Teil des bisherigen erstrecken.

Hinter dem Sportverein liegt ein relativ langer Weg. Zunächst erhielten die Kicker grünes Licht vom Ortschaftsrat, doch auch dort war zuvor lebhaft diskutiert worden. Nach anfänglichem Zögern stimmte schließlich noch der Gemeinderat zu, dass im Haushalt 2014 60 000 Euro für den Fußballplatz eingestellt werden. Dieselbe Summe erhofft sich der SVH vom württembergischen Landessportbund (WLSB). Dazu kommen Eigenleistungen im Wert von 30 000 Euro, genauso viel Unterstützung erhofft der Verein von Sponsoren. Der SVH will dafür zum Beispiel "virtuelle Quadratmeter" des neuen Spielfelds für zehn Euro pro Stück verkaufen.

Zuletzt hatte der Gemeinderat die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen, um den Weg zum neuen Platz planungsrechtlich zu ebnen. So langsam, so empfinden es Moosmann und Alfred Merkle, einer der beiden Projektleiter im Verein, stehen alle Zeichen auf Grün. "Wir haben alles beieinander", sagt Merkle. Der WLSB habe bereits sein Ja zur Förderung signalisiert, sobald Erbpachtvertrag und Baugenehmigung vorliegen – der Bauantrag laufe –, will der Verein den Förderantrag einreichen. Zwar fehlt noch der Umweltbericht des Landratsamts. Aber auch da gebe es bereits positive Signale, erklärt der Projektleiter.

Nach den Verzögerungen soll im kommenden Frühjahr endlich der Startschuss fallen. "Unsere Leute sind sehr motiviert", sagt Alfred Merkle, "die wollen loslegen." Zu tun gibt es einiges. So müssen ein paar Bäume in dem Waldstück gefällt werden. Aber nur so viele wie unbedingt nötig, betonen er und Moosmann.

Der neue Sportplatz soll 75 Meter breit und 105 Meter lang werden, das Spielfeld die Maße 102 auf 68 Meter haben. Der alte Platz, oder was davon übrig bleibt, wird Teil eines neuen Trainingsplatzes. Dieser habe die Mindestmaße und könne notfalls auch mal für Spiele genutzt werden, etwa im Jugend- oder Kleinfeldbereich, erläutert das Duo.

Während der Bauarbeiten allerdings müssen die Horgener Kicker anderswohin ausweichen. "Es ist erst mal mehr Auswärtsantreten angesagt", meint Moosmann. Freilich nur so lange, bis der neue Platz endlich da ist.