Anika Warnke arbeitet sei einem Jahr als Schulsozialarbeiterin in Zimmern. Foto: Parage Foto: Schwarzwälder-Bote

Zimmern: Anika Warnke ist seit einem Jahr als Schulsozialarbeiterin tätig

Nicht nur für die Schüler ist es erst mal vorbei: Auch Anika Warnke, Sozialarbeiterin, hat das Schuljahr hinter sich. Es war ihr erstes an der Grund- und Werkrealschule in Zimmern.

Zimmern o. R. Der Weg in die Schule nach der eigenen Schulzeit war für Anika Warnke kein ungewöhnlicher: Bereits mit elf oder zwölf Jahren habe sie eine Gruppe der katholischen jungen Gemeinde in Empfingen geleitet, erzählt sie. Auch im Kultur- und Narrenverein ihres Heimatorts arbeite sie als Jugendleiterin mit, und als Elftklässlerin habe sie Grundschüler bei den Hausaufgaben betreut. "Ich hab schon immer was mit Kindern gemacht", erzählt die 25-Jährige. "Da war es für mich klar: Das will ich auch beruflich machen."

Anika Warnke hat deshalb an der Dualen Hochschule in Schwenningen und beim Haus Nazareth, einer kirchlichen Stiftung, soziale Arbeit studiert. Nach dem Studium ist sie dem Haus Nazareth treu geblieben – und seither in der Zimmerner Schule sowie einmal pro Woche in der Grundschule Stetten im Einsatz.

Sie habe unter anderem einen präventiven Auftrag, erklärt Warnke, die vor knapp einem Jahr die Nachfolge von Gudrun Reichle antrat. Das bedeutet, sie ist in jeder Klasse einmal pro Woche für den "KlaG-Unterricht", bei dem die Klassengemeinschaft im Mittelpunkt steht. Warnke fördert dabei die soziale Kompetenz der Schüler und erarbeitet mit ihnen Themen wie Freundschaft, Sucht oder Mobbing.

Für 180 Schüler ist Anika Warnke die Ansprechpartnerin, als Sozialarbeiterin hat sie dabei noch einmal einen anderen Stellenwert wie die Lehrer, erklärt Schulleiterin Ursula Rottweiler-Ringel. "KlaG-Unterricht" gibt es in Zimmern seit rund vier Jahren. Damals hat sich gezeigt, dass immer mehr Kinder Unterricht in sozialen Belangen benötigen.

Doch Warnke macht noch mehr. Sie vermittelt bei Konflikten und führt dabei auch viele Elterngespräche. "Sie entlastet uns ein Stück weit in diesen Konfliktfällen", erklärt Rottweiler-Ringel. Dabei müssen sich die Probleme nicht unbedingt auf die Schule beziehen – um die Beziehung zwischen Eltern und Kindern oder andere private Probleme kümmert sich die 25-Jährige ebenfalls.

Außerdem verbringt sie viel Zeit im Schülercafé mit ihren Schützlingen. Das hat jeden Tag um die Mittagszeit geöffnet, richtet sich vor allem an Werkrealschüler und bietet Snacks und Getränke an. Auf Sofas oder beim Tischkicker können die Kinder und Jugendliche entspannen und mit Anika Warnke ins Gespräch kommen. Als anstrengend empfindet diese ihre Arbeit nicht. Vielmehr sei es schön, wenn die Kinder Vertrauen fassten und sich mit ihren Problemen an sie wenden würden.

Apropos Probleme: Warnke leitet auch die Streitschlichter-AG, in der Schüler lernen, bei Konflikten zu vermitteln. Darüber hinaus ist sie für die Kooperation mit der Gemeinde und dem Jugendamt zuständig und mischt bei der Berufsorientierung mit. "Generell bin ich Bindeglied zwischen Schülern, Lehrern und Eltern."

Die Sozialarbeiterin ist übrigens auch in den Ferien in der Schule: An Ostern, Pfingsten, im Herbst und jetzt im Sommer bietet sie eine Ferienbetreuung an. Umso besser, dass ihr ihre Arbeit so viel Spaß macht.