Carmen Merz (Mitte) hat das Team um sich herum wieder komplettiert. Das Bürgermeistersekretariat wird von Lena Fischer (rechts) betreut, Anja Schaber (links) kümmert sich um Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und Projektthemen. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Zwischenbilanz: Carmen Merz blickt auf Anfänge als Bürgermeisterin in Zimmern zurück

Die ersten 100 Tage im Amt sind am heutigen Donnerstag, 10. August, gemeistert. Carmen Merz, die neue Bürgermeisterin von Zimmern, kann es kaum glauben.

Zimmern o. R. "Es ist Wahnsinn. Die 100 Tage kommen mir vor wie zehn", freut sich Carmen Merz mit Blick in den Kalender. Im März wurde sie zur neuen Bürgermeisterin von Zimmern gewählt. Seither hat sich im Leben der 42-Jähringen so manches geändert.

Unzufrieden sieht Carmen Merz aber nicht aus. Ganz im Gegenteil. "Ich bin angekommen", sagt sie mit einem strahlenden Lächeln. Sie sieht glücklich aus. Besonders, wenn sie von ihrer Arbeit im Rathaus und in der Gemeinde Zimmern erzählt, lächelt sie.

Die Begeisterung ist ihr anzumerken. In der ersten Zeit galt es, viele Leute kennen zu lernen, sich in die Projekte einzuarbeiten, sich zurechtzufinden und die verschiedenen Gremien und Vereine zu besuchen. Kein Problem für Carmen Merz. "Ich fühle mich wohl hier und die Arbeit macht mir viel Freude", betont sie.

Dass sie im Umkreis die erste Bürgermeisterin weit und breit ist, stört sie nicht. "Ich bemerke da keine Unterschiede. Oder vielleicht doch. So mancher Brummler brummelt vielleicht etwas weniger", sagt sie – und lächelt. Lustig finde sie manchmal Anschreiben in Briefen, in denen Frauen offenbar nicht so vorgesehen sind. "Das heißt es dann Herr Carmen Merz, oder Herr Bürgermeisterin". Aber das amüsiere sie eher. Die Zimmerner seien für sie ein Phänomen. "Die Menschen hier sind sehr offen und herzlich. Das hat sich auch nach dem Wahlkampf nicht geändert".

Freilich, der Arbeitsalltag als Bürgermeisterin ist anders als ihre bisherige Tätigkeit. Als Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbands Zollernalb seien ihre Tage recht planbar gewesen. Das sei jetzt ganz anders. "Und wenn man mal denkt, dass man an einem terminfreien Tag etwas planen kann, dann kommt es doch wieder ganz anders", sagt sie. Die Fülle und Vielfalt an Themen, mit denen man sich an einem einzigen Tag beschäftigen müsse, sei enorm. "Im Bürgermeisteramt ist nichts planbar", hat sie festgestellt, aber genau dies sei ja das Interessante.

Große Unterstützung erfahre sie Tag für Tag durch ihr Team im Rathaus. Apropos Rathaus: das hat sie zwischenzeitlich zu einem "Rathaus der offenen Türen" gemacht. Bei den Mitarbeitern komme das sehr gut an und sie schätze die Gespräche und Kontakte sehr. Auch für die Bürger soll die Verwaltung transparent sein und sie sollen gern in "ihr" Rathaus kommen.

"Für mich als Personalerin ist es total wichtig, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen", sagt sie und betont, dass sich das alles auch noch weiterentwickeln dürfe. "Bunt, offen und frisch, das möchten wir sein", so Merz mit Blick auf Internetauftritt und Co. Es gebe noch so manches zu tun. Aber man dürfe sich nicht zu viel auf einmal vornehmen, da das Tagesgeschäft einen gnadenlos einhole und auf den Boden der Tatsachen zurückbringe.

Themen gebe es in Zimmern und den Ortsteilen in der nächsten Zeit noch reichlich. Da ist die Halle in Flözlingen, die momentan eher das Sorgenkind sein dürfte, die geplante Sporthalle beim Sportgelände des SVZ und natürlich die bestehende Festhalle im Ort. Aber auch in Sachen Baugebiete gebe es in Zimmern und den Ortsteilen noch Arbeit. Die Nachfrage nach Bauland sei groß. Und wer im Inkom eine Firma ansiedle, sei sehr angetan, wenn es dann gleich auch noch einen Bauplatz für das Eigenheim in der Gemeinde gibt. Auch das Flächenmanagement und der Flächennutzungsplan werde demnächst wieder auf der Tagesordnung stehen.

Aber bei all der Arbeit am Schreibtisch und in den Gremien möchte Carmen Merz die Bürger nicht vernachlässigen, denn die liegen ihr besonders am Herzen. "Ab Herbst soll es deswegen auch Bürgerstammtische geben. Ich möchte einfach mein Ohr am Bürger haben und gerne hören, wo die Leute in Sachen Entwicklung hinmöchten. Ich möchte Kontakte zu den Menschen finden und erhalten", erklärt sie. "Ich fühle mich wahnsinnig wohl hier und freue mich jeden Tag über meine Entscheidung", so Merz. Und noch ein großer Wunsch für die Zukunft? "In acht Jahren möchte ich dann wiedergewählt werden...".