Haus mit Hüftschwung: Der Außenputz der Halle weist Wölbungen auf. Foto: Schnekenburger

Innen hui und außen pfui: Zwei Betriebe lassen Flözlingen hängen. Putz ist "schief wie ein Propeller".

Zimmern-Flözlingen - Innen hui und außen pfui: So ähnlich lässt sich die Situation der Flözlinger Halle beschreiben. Während es bei dem Innenausbau an die Details geht, weist die frisch gemachte Fassade grobe Mängel auf.

"Wir haben größere Mängel", erklärte Ortsvorsteher Reiner Haas in der Sitzung des Flözlinger Ortschaftsrats. Egal ob Hausecken oder Simse an der frisch verputzten Halle: Sie seien "schief wie ein Propeller". Offenbar hat die Firma, die den Außenputz aufbrachte, schlampig gearbeitet. Dafür haben die Flözlinger Räte kein Verständnis. Und für Reiner Haas steht fest: "Die Geschichte darf für die Gemeinde zu keinen Mehrkosten führen."

Architekt Peter Wanke vom Büro "Broghammer Jana Wohlleber" in Zimmern bestätigte, dass es eine Mängelliste gebe, die abgearbeitet werden müsse. Allerdings kommt der Winter den Flözlingern in die Quere, denn bei Temperaturen unter fünf Grad könne kein neuer Putz aufgebracht werden, bei Nachtfrost ohnehin nicht. Das heißt, erst wenn die Temperaturen wieder steigen, wird die Firma nachbessern. Also kann Wanke ihr erst im Frühjahr Fristen zur Beseitigung der Mängel setzen.

Daraufhin wollte Rat Manfred Haas wissen, ob der Außenputz womöglich erst nach der Wiedereinweihung der Halle fertig werde. Das hänge davon ab, wann die Einweihung sei, antwortete Reiner Haas. Dazu könne man aber noch nichts sagen.

"Wer macht denn so einen Pfusch?", fragte Rätin Carmen Pauko. Und ihr Kollege Thomas Bausch forderte: "Da muss man halt ein bisschen hinterher sein." Dieser Hinweis war an Wanke gerichtet, der entgegnete: "Wir können nicht mehr als sagen und schreiben." Sprich: Die Firma sei schriftlich und mündlich auf die Mängel hingewiesen worden.

Firma vergisst Bestellung

Auch in einem anderen Fall hatten die Flözlinger Pech mit Handwerkern, weshalb die Frage von Hans-Dieter Wölk nach dem Ende der Sanierung ohne Antwort blieb: Die Firma, die die Prallwände in der Halle anbringen soll, hatte vergessen, die dafür notwendigen Platten zu bestellen, erklärte der Architekt. "Da sind uns fünf bis sechs Wochen verloren gegangen." Und jetzt sei der Betrieb zu beschäftigt, um den Unterbau für die Prallwände zu montieren. "Das ist im Prinzip der Knackpunkt." Die meisten anderen Arbeiten im Innenausbau sollen bis zum Jahresende fertig sein. Den Gewichthebern des Sportvereins bringt das wenig: Sie wollten eigentlich am 14. Januar einen Wettkampf ausrichten. So lange ausgerechnet der Hallenraum nicht fertig ist, wird das nichts.

Reiner Haas, selbst Inhaber eines Handwerksbetriebs, kann die Geschehnisse nicht nachvollziehen. Es sei keine Art, ein Angebot abzugeben und den Bauherrn dann hängen zu lassen. Das sei leider das Problem bei öffentlichen Ausschreibungen, entgegnete Peter Wanke. Das günstigste Angebot müsse den Zuschlag erhalten, oft fehlten Referenzen zu den Betrieben. Zudem sei spürbar, dass die Firmen Ende des Jahres ausgelastet seien. "Wir können sie nicht auf die Baustelle tragen."

Flott vorwärts ging es in der Sitzung dafür mit der Besprechung weiterer Details. So beauftragten die Räte den Architekten, Angebote für Geräte wie Tore, Bänke oder Basketballkörbe einzuholen. Zudem lässt er von Fachleuten einen Vorschlag für die Spielfeldmarkierungen erstellen.

Einstimmig entschied das Gremium, dass in der Küche eine Spülmaschine eingebaut werden soll, die schnell genug durchläuft, um bei Festen zum Einsatz zu kommen. Eine haushaltsübliche lehnten die Räte ab. "Wenn wir es machen, machen wir es richtig", erklärte Peter Gulde. Zudem sind ein neuer Kühlschrank und Getränkeschubladen unter der Theke geplant. Für die Möblierung des Geräteraums wird Wanke ebenfalls einen Vorschlag erarbeiten.

Dagegen beschloss der Ortschaftsrat bereits, welche Schränke die Vereine in ihren Gruppenräumen erhalten sollen. Es geht also vorwärts – zumindest im Innern der Flözlinger Halle.

Zimmern-Flözlingen (vp). Jahre-, wenn nicht gar jahrzehntelang haben sich die Flözlinger für die Sanierung ihrer maroden Halle verkämpft. Vor allem im Endspurt kam es dabei zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Verwaltung. Mittendrin der Schultes, Emil Maser. Jetzt läuft die Sanierung endlich, die Fertigstellung hapert aber an manchen Handwerkern. Dabei eilt’s: Nicht nur, weil die Vereine endlich in die Halle wollen, sondern auch, weil es noch eine ganz andere Frist gibt: Am 2. Mai geht der Bürgermeister in Ruhestand. "Es wäre halt schon geschickt, wenn die Halle so fertig wird, dass Herr Maser sie noch einweihen könnte", merkte Rat Thomas Bausch an.