Herzliche Verabschiedung mit Gottesdienst und Abschiedsfeier in der Turn- und Festhalle

Von Gustav Kammerer

Zimmern o. R. Die Seelsorgeeinheit der drei Kirchengemeinden St. Konrad Zimmern, St. Martin Horgen und St. Leodegar Stetten/Flözlingen hatte anlässlich der Verabschiedung von Pfarrer Anton Cingia zur Eucharistie- und anschließender Abschiedsfeier eingeladen.

In Konzelebration mit Dekan Martin Stöffelmaier, Pfarrpensionär Alfred Häfele und Diakon Erwin Burkard feierte Pfarrer Anton Cingia, der auf 1. Januar in den Ruhestand ging, nochmals einen festlichen Gottesdienst. In seiner Abschiedsrede betonte er, dass er Gott dankbar sei für eine schöne Zeit, die er in den 13 Jahren in der Seelsorgeeinheit verbringen durfte. Er dankte für alle Begegnungen und allen, die ihn unterstützt hatten. Besonders stolz sei er stets auf seine Ministranten und auf die KJG mit 35 Leitern und 120 Jugendlichen gewesen. Es gelte, den Glauben an die Liebe Gottes mutig weiterzugeben. Er bat, der Kirche treu zu bleiben, denn ohne sie seien alle ärmer. Er habe nie bereut, Pfarrer geworden zu sein. Er werde die Zeit in der Seelsorgeeinheit nie vergessen. Beifall gab es, als er den Gottesdienstbesuchern zurief: "Ich war gerne 13 Jahre Ihr Pfarrer."

Der Chor Horizonte begleitete den Gottesdienst unter der Leitung von Martina Burkard, und Organist Werner Bantle zog nochmals für seinen Pfarrer alle Register der Orgel zum klangvollen Abschiedsspiel.

Hohe Wertschätzung und tiefe Dankbarkeit spürbar

Die anschließende Abschiedsfeier der Seelsorgeeinheit in der voll besetzten Turn- und Festhalle unterstrich die hohe Wertschätzung, die sich Pfarrer Cingia in den Jahren seines Wirkens in der Seelsorgeeinheit erworben hat. Alle Redner würdigten seine bleibenden Verdienste, hoben seine menschliche Art hervor und zeigten große Dankbarkeit für eine gemeinsam erfolgreich gegangene Wegstrecke. Den Reigen der Abschiedsworte eröffneten die zweiten Vorsitzenden der drei Kirchengemeinden Ralf Hengge, Thomas Hugger und Ingrid Bister in Gedichtform. Er hinterlasse große Spuren, habe die Seelsorgeeinheit zusammengeschweißt, viel bewegt und Träume erfüllt.

Dekan Martin Stöffelmaier betonte, dass eigenständige Kirchengemeinden in jeder Seelsorgeeinheit in der Verantwortung stünden, dass die Kirche im Ort bleibe. Ohne Ortsgemeinschaften sei Kirche ein abstraktes Gebilde. Es gelte, weiter zu den örtlichen Kirchengemeinden zu stehen. In Zimmern werde Ökumene schon lange gepflegt. Nur über örtliches Engagement werde sich auch in den oberen Entscheidungsebenen "unserer einen christlichen Kirche" Einheit verdichten.

Als Administrator sei der stellvertretende Dekan Albrecht Zepf (Oberndorf) für die Vakanz beauftragt worden. Es sei offen, wann die Stelle wieder besetzt werde, denn der Priestermangel in der katholischen Kirche sei ein zunehmendes Problem. Er dankte Pfarrer Cingia, der sich an zahlreichen Orten und in Gremien pastoral eingebracht und immer wieder mutig kritischen Fragen gestellt habe.

Pfarrerin Petra Stromberg, evangelische Kirchengemeinde Zimmern/Flözlingen, betonte, dass bei Cingia die Weitergabe des Wort Gottes sein Leben bestimmt habe und immer wieder auch eine Herausforderung gewesen sei. Er sei die Wege der Annäherung der beiden Kirchen mitgegangen und habe trotz mancher Auseinandersetzungen der beiden Kirchen an der geschwisterlichen Liebe zueinander festgehalten. Herzlich dankte sie ihm für die unkomplizierte Zusammenarbeit.

Bürgermeister Emil Maser spannte einen weiten Bogen der überaus guten Zusammenarbeit von bürgerlicher Gemeinde und den Kirchengemeinden. Er habe Pfarrer Anton Cingia bei zahlreichen Anlässen und Gesprächen kennen- und schätzengelernt. Er sei mitten im Leben der Gemeinde weit über das übliche Maß hinaus in der Verantwortung gestanden und der richtige Mann am richtigen Platz gewesen. Mit großem Vertrauen habe man unter anderem in den Bereichen Kindergärten, Schule und "Arche" Aufgaben erfolgreich bewältigt, vor allem beim Kinderkrippenneubau. Die Senioren- und Jugendarbeit sei im stets am Herzen gelegen.

Die Vorsitzende des Musikvereins, Claudia Mink, dankte Pfarrer Cingia im Namen der Vereine und der Kolpingsfamilie für die stets aufgeschlossene Zusammenarbeit. "In der Kirche war für uns Vereine immer Platz."

Dann trat Pfarrer Cingia ans Rednerpult. Nochmals schilderte er lebhaft und bewegt seine Zeit in der Seelsorgeeinheit. An Gottes Segen sei alles gelegen. Eindringlich beschwor er die Christen, den Weg zur Einheit zu finden, denn es gebe nur einen Christus. Er habe versucht, seine Pflicht zu tun, denn "ich bin Pfarrer mit Leib und Seele". Er bleibe Zimmern verbunden.

Die Musikkapelle Zimmern trug mit ihrem schwungvollen Spiel ebenfalls zum guten Verlauf des Abends bei. Für das leibliche Wohl hatten die Kolpingsfamilie und KJG gesorgt.