Die Großprojekte in der Finanzplanung: Neubau der Drei-Feld-Sporthalle sowie ... Fotos: psw Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushalt: Aktuelle Zahlen etwas rosiger / Schuldenaufnahme und Griff in die Rücklage

Zimmern o. R. Die Gemeinde Zimmern ist haushaltstechnisch jetzt schon für den Jahreswechsel gerüstet: Die Zahlen des Haushaltsplanes für 2018 sind unter Dach und Fach, die Gemeindefinanzen auf dem neuesten Stand. Die Verwaltung, besonders die Kämmerei, aber auch der Zimmerner Gemeinderat haben zügig gearbeitet. Das Gremium verabschiedete am Dienstagabend einstimmig das umfangreiche Zahlenwerk. Ebenso stimmten die Ratsmitglieder dem Finanz- und Stellenplan zu.

Erfreulich aus Zimmerner Sicht: Gegenüber dem Entwurf vor drei Wochen, als die neue Steuerschätzung noch nicht bekannt war, hat sich das Ergebnis im Verwaltungshaushalt nochmals leicht verbessert. Der Überschuss liegt nun bei 540 500 Euro.

Kurz die Änderungen: Der Einkommensteueranteil erhöht sich nach den neuesten Steuerzahlen um 50 650 Euro. Zudem erhält die Gemeinde eine um 23 550 Euro höhere Zuweisung für den "Integrationspakt". Der Eigenbetrieb Wasser kann aufgrund der geringeren Konzessionsabgabe 20 920 Euro weniger an den Gemeindehaushalt abführen.

Der Haushalt 2018 der Gemeinde Zimmern hat nach jetzigem Stand ein Gesamtvolumen von 18,166 Millionen Euro. Davon entfallen 15,110 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt. Für die vorgesehenen Investitionen im Vermögenshaushalt in Höhe 3,056 Millionen Euro muss die Gemeinde tief in ihre Sparkasse greifen. 1,618 Millionen Euro sollen aus der Allgemeinen Rücklage entnommen werden. Das Ersparte der Gemeinde liegt dann Ende 2018 voraussichtlich aber immer noch bei 1,748 Millionen Euro.

Zum Stichtag 31. Dezember 2018 rechnet Kämmerer Martin Weiss mit einer Verschuldung der Gemeinde in Höhe von 2,548 Millionen Euro. Doch dies wird sich mittelfristig gravierend ändern, warten doch mit den beiden Neubauten Sporthalle und Kindergarten zwei riesige Vorhaben auf ihre Realisierung.

"Wir haben einen Plan ausgearbeitet, wie die beiden Investitionen verwirklicht werden könnten, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die bisherigen Verhältnisse so bleiben", betonte Weiss. Er deutete allerdings auch an, dass er kein Hellseher sei.

Die Gemeinde erhoffe sich auch Mittel aus dem Ausgleichstock, verriet der Kämmerer. Die letzten beiden Zimmerner Anträge (Kindergarten Rathausstraße und Ortsmitte) lägen schon längere Zeit zurück.

Unter der Prämisse, dass auch der Kindergartenneubau zeitnah erfolgt, weist die mittelfristige Finanzplanung bis zum Jahr 2021 folgende Eckdaten aus: In den Jahren 2019 und 2020 wäre jeweils eine Kreditaufnahme von drei Millionen Euro erforderlich. Auf die Allgemeine Rücklage könnte die Gemeinde in 2019 noch einmal in Höhe von 1,255 Millionen Euro zurückgreifen. Danach wäre die unantastbare Mindestreserve erreicht. Ab dem Jahr 2020 rechnet der Kämmerer wieder mit kleineren Zuführungen zur Allgemeinen Rücklage. Ende 2021 läge die Verschuldung der Gemeinde Zimmern bei 7,401 Millionen Euro. Davon entfielen 7,1 Millionen Euro auf die beiden Großprojekte mit sechs Millionen Euro für den Neubau Sporthalle und 1,1 Millionen Euro für den Neubau des Kindergarten.

Die Gemeinde werde die Zukunft angesichts solcher Zahlen mit Vorsicht, Umsicht und Bedacht angehen, fasste Bürgermeisterin Carmen Merz in ihrem Schlusswort zusammen. Er sei nun etwas zufriedener, "weil der Finanzplan jetzt beide Vorhaben beinhaltet und aufzeigt, dass diese Aufgaben bewältigt werden könnten", gab Kämmerer Weiss zu. In seinem Entwurf vor drei Wochen war der Kindergartenneubau noch nicht aufgenommen. Die Nachricht, dass eine Sanierung nicht mehr wirtschaftlich ist, hatte die Verwaltung erst kurz zuvor erreicht.