Der Autoservice mit An- und Verkauf von Gebrauchtwagen ist in dieser Form wohl bald Geschichte. Foto: Kübler Foto: Schwarzwälder-Bote

Gewerbe: Gemeinderat und Ortschaftsrat lehnen Nutzungsänderung ab / Zu wenig Stellplätze

Durch seinen Autoservice würden die Kinder auf ihrem Schulweg gefährdet – das werfen sowohl Gemeinde- als auch Ortschaftsräte Mechatroniker Dominik Braun vor.

Zimmern-Stetten (nk/psw). Früher wurde in der Lackendorfer Straße 10 nur ein Reifenservice betrieben, der Besitzer hat die Räume inzwischen jedoch vermietet – nun Braun neben Reparatur- und Servicearbeiten auch den An- und Verkauf von Gebrauchtwagen an. Dafür ist jedoch eine Nutzungsänderung erforderlich. Diese lehnten der Gemeinde- und der Ortschaftsrat nun jeweils in ihren Sitzungen einstimmig ab.

Räte sind auf den Betreiber nicht gut zu sprechen

Der Grund: Die ausgewiesenen Stellplätze reichten nicht aus. Um mehr Stellplätze auszuweisen, sei erforderlich, dass ein Nachbar eine Baulast übernehme. Und dieser sei dazu laut eigenen Aussagen nicht bereit, erklärt Ortsvorsteher Gerhard Wodzisz.

Die Stettener Ortschaftsräte bemängeln: Bis zu zwölf Autos stünden manchmal an der Straße. Der Verkehr werde dadurch an der engen Stelle blockiert. Und vor allem sei der Gehweg häufig nicht nutzbar. "Das stört mich am meisten, wenn eine Frau mit Kinderwagen die Straße nutzen muss", meint hierzu Wodzisz. Ortschaftsrat Lothar Seither berichtet: "Letztens war der ganze Gehweg versperrt. Dann mussten die Kinder auf die Straße." Das dürfe nicht sein, zumal dort der Schulweg entlang gehe.

Im Gemeinderat äußerte zudem Elke Müller eine weitere Befürchtung: Durch draußen getätigte Reparaturen könne die vorbeifließende Eschach verschmutzt werden.

Wie es nun mit dem Autoservice weitergeht? Betreiber Braun hatte in einem früheren Gespräch mit unserer Zeitung betont, er werde auf jeden Fall zumindest den Reifenservice weiterbetreiben. Der 26-Jährige hatte die Argumentation, dass durch parkende Autos um den Autoservice herum die Straße blockiert werde, nicht gelten lassen. Ab und zu stünden ein paar mehr Autos auf der Straße, aber die würden den Verkehrsfluss kaum behindern. Ohnehin meinte der Horgener, es sei eine "Raser-Straße" und da würden die parkenden Autos nicht schaden, sie sorgten eher dafür, dass langsamer gefahren werden müsse.

Die Ortschaftsräte sehen das anders. Die Stimmung gegenüber dem jungen Mann ist schlecht. "So wie er sich verhält, sehe ich nicht, warum wir ihm entgegenkommen sollten", meinte etwa Ortschaftsrat Arnd Sakautzky. Braun würde öfter mit abgemeldeten Autos von dem Service zum Abstellplatz fahren, ärgert er sich.

Am Ende der Sitzung des Ortschaftsrats steht sogar im Raum, bei der Gewerbeaufsicht nachzuhaken. Schließlich könne es nicht ewig so weitergehen. Ähnlich ist der Tenor im Gemeinderat. Die Ratsmitglieder Guntram Ober und Thomas Bausch meinen: "Das ist kein Zustand. Dem muss man entgegen wirken."

Nach der Ablehnung durch Gemeinde- und auch Ortschaftsrat liegt der Antrag auf Nutzungsänderung nun bei den Ämtern. Dort wird dann eine endgültige Entscheidung fallen.