Das Anwesen Robert-Bosch-Straße 19: Im bereits bestehenden Gebäude haben sich das Technische Hilfswerk und das Unternehmen Remobil eingemietet. Fotos: Schickle Foto: Schwarzwälder-Bote

Ernst Weber will Auktionshaus mit Ausstellungsflächen für Fahrzeuge erstellen / Gemeinderat signalisiert Zustimmung für Bauvoranfrage

Von Verena Schickle Zimmern o. R. Nicht nur im Inkom wird gebaut. Auch in der Zimmerner Robert-Bosch-Straße könnte sich etwas tun. Ernst Weber möchte anbauen: An der Nummer 19 soll Platz für Autoauktionen und entsprechende Ausstellungsräume entstehen.Zum Ersten, zum Zweiten, aber jetzt: Ernst Weber, Inhaber eines Pfand- und Auktionshauses in Rottweil, möchte in Zimmern bauen. In der Robert-Bosch-Straße 19, dort besitzt er bereits ein Gebäude, in dem das Technische Hilfswerk untergebracht ist. Außerdem sitzt dort die Remobil Gmbh, laut Homepage ein "Allround-Dienstleister rund ums Automobil". Vor allem aber ist Remobil eine Partnerfirma von Weber, die später auch die Autoauktionen durchführen würde.

Eine entsprechende, informelle Bauvoranfrage stand auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung. Für Weber ist es bereits der zweite Anlauf für solch einen Neubau, der erste stammt aus dem Jahr 2010.

Nicht nur deshalb ist der Rottweiler in Zimmern kein Unbekannter: In der Flözlinger Straße hatte er sein Geschäft begonnen. Vor rund vier Jahren ging dort dann der Platz aus, der Umzug nach Rottweil folgte. Zu Webers Arbeitsbereichen gehören der Ankauf und die Weiterverarbeitung von Edelmetallen genauso wie ein Pfand- und Auktionshaus. Inzwischen hat das Unternehmen Niederlassungen unter anderem in Singen, Reutlingen, Tuttlingen und Frankfurt am Main.

Bauamtsleiter Otto Haller stellte vor, was Ernst Weber nun in Zimmern vorhat: Das bestehende Gebäude soll erweitert werden. Vorgesehen sind laut Entwurf zwei Vollgeschosse (Unter- und Erdgeschoss). In beiden sollen Autos beziehungsweise Lastwagen ausgestellt werden, zudem gibt es in beiden Stockwerken Galerien, wo weitere Fahrzeuge Platz finden. Auf dem Dach des Anbaus, quasi als Penthouse, sollen drei Wohneinheiten entstehen.

In dem Neubau sollen nicht nur Fahrzeuge ausgestellt werden, sondern auch Auktionen stattfinden. Die gibt es viermal im Jahr bei Weber, wie er auf Nachfrage unserer Zeitung erzählt. Da sei dann alles zu haben, "was man tragen kann". Im Bereich Fahrzeuge vor allem Oldtimer, aber auch Neuwagen.

Angesichts der geplanten Versteigerungen fragte Gemeinderat Winfried Praglowski: "Trägt das Gebiet da hinten den Verkehr?" Antwort Bürgermeister Emil Maser: Ernst Weber werde wohl die Zahl an Stellplätzen anlegen, die das Baurechtsamt fordere. Davon abgesehen sei die Planung noch nicht bis ins Detail ausgereift.

Vielmehr ging es bei der Anfrage um die grundsätzliche Einstellung des Gremiums dem Vorhaben gegenüber. Denn um es umzusetzen, möchte der Bauherr der Gemeinde ein Grundstück, eine angrenzende Böschung, abkaufen. Bei der Bauvoranfrage 2010 hatte der Gemeinderat dem Verkauf bereits zugestimmt, außerdem einigen nötigen Befreiungen.

Gescheitert war es damals an der Frage nach der Zufahrt. Der potenzielle Mieter, den Weber nach eigenen Angaben für den Neubau bereits hatte, wollte eine direkte Zufahrt von der Hauptstraße, einer Kreisstraße, her. Das hatte das Landratsamt abgelehnt, berichtet der Rottweiler. "Sonst hätte ich vor zwei Jahren schon gebaut." Nun soll die Zufahrt bevorzugt über ein Nachbargrundstück, notfalls über Webers eigenes erfolgen, informierte Otto Haller.

Aus Sicht von Gemeinderat Gerold Teufel spricht nichts gegen das Vorhaben, es passe ins Gebiet. Auch alle seine Kollegen signalisierten Zustimmung – zumindest für den zunächst vorgestellten Entwurf mit zwei Vollgeschossen. Denn, das fiel Bauamtsleiter Otto Haller am Ende noch ein, am Morgen vor der Sitzung hatte Weber noch angefragt, ob der Bau auch mit drei Vollgeschossen vorstellbar sei.

Darauf wollten sich die Räte spontan nicht einlassen. Ohne eine optische Verdeutlichung, meinte etwa Wolfgang Schmutz, sei das für ihn "nicht zu beurteilen". Ein Punkt, den die Verwaltung nun mit Ernst Weber besprechen möchte. Darüber hinaus soll er einen Grunderwerbsplan vorlegen, um zu wissen, wie viel Gelände er tatsächlich zukaufen möchte.