Reger Betrieb herrscht am Verkehrskreisel am Interkommunalen Gewerbegebiet. Dabei biegt mancher Autofahrer verbotenerweise in Richtung Stetten ab, obwohl derzeit so nur der Linienbus fahren darf. Foto: Schönfelder

Sanierung auf B 462 sorgt für Frust. Mancher macht sich eigene Regeln. Dunningen trifft es besonders. 

Zimmern o. R. - Schwierig gestaltet sich dieser Tage für viele Autofahrer der Weg zur Arbeit oder in den Urlaub – die Bundesstraße 462 wird zwischen Zimmern und Dunningen saniert. Mancher Autofahrer zeigt sich allerdings dickfellig und ignoriert dreist die Beschilderung.

Besonders getroffen hat die Umleitung die Dunninger. Nicht nur, dass die Ortsdurchfahrt gesperrt ist, in Lackendorf wartet schon die nächste Umleitung, die den Verkehr durch Stetten Richtung Rottweil und Autobahn lenkt (wir berichteten).

Der Weg zur Arbeit wird da für die Autofahrer zu einem wahrhaftigen Hindernisrennen. Deshalb neigt mancher augenscheinlich dazu, sich die Regeln ein bisschen zurecht zu biegen, um sich Umwege zu ersparen.

Trotz Durchfahrt verboten wird weiter abgebogen

Dass es solche und solche Autofahrer gibt, bestätigt Steve Bippus von der Straßenmeisterei Zimmern im Gespräch mit unserer Zeitung. Während sich die allermeisten an die Ausschilderung hielten, die nach Flözlingen weist, gebe es auch negative Ausnahmen.

Die Kreisstraße sei zwischen Stetten und dem Verkehrskreisel am Interkommunalen Gewerbegebiet derzeit nur einseitig befahrbar, aber nach seinen Beobachtungen gibt es einige Autofahrer, die sich von dem "Durchfahrt verboten"-Schild von Zimmern in Richtung Stetten nicht irritieren lassen. Es wird munter trotzdem weiter eingebogen, obwohl die Strecke in diese Richtung laut Beschilderung nur für den Linienbus freigegeben ist.

Am Mittwoch wurde eine 300 Meter lange Strecke der Straße neu gesplittet, aber selbst die Baufahrzeuge konnten manchen nicht abhalten, den gewohnten Weg einzuschlagen. Bippus hält diese Handlungsweise für bewusstes und dreistes Missachten der Schilder. Selbst Hinweise an die Autofahrer fruchten nach seiner Erfahrung nicht: Auf ihr verbotswidriges Verhalten angesprochen, hat’s mancher Autofahrer eben besonders eilig oder das Verbotsschild einfach nicht gesehen. Sagt’s und braust davon.

Die Stettener müssen schon seit einigen Wochen mit der Umleitung leben und erheblich mehr Verkehr durchs Dorf verdauen. Aber das tun sie mit einem bemerkenswerten Gleichmut, wie Zimmerns Bürgermeisterin Carmen Merz auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt. Natürlich seien die Stettener wegen der Umleitung nicht erfreut, aber die betroffenen Anwohner hätten sich nur vereinzelt gemeldet – und das seien eher Rückfragen zur Verkehrssituation als echte Beschwerden gewesen. Bei Merz selbst ist nach eigenen Worten nur eine einzige Äußerung zur Umleitung angekommen, und dies nur, weil man sich zufällig auf der Straße getroffen habe und ins Gespräch gekommen sei. Der Verkehr laufe problemlos durch Stetten, so die Beobachtung der Bürgermeisterin.

Verkehr durch Stetten rollt reibungslos

Zimmerns Hauptamtsleiter Johannes Klingler schlägt in die selbe Kerbe. Bei der Sanierung der Zimmerner Ortsmitte habe es einen regelrechten Ansturm an Beschwerden gegeben. Dies sei in Stetten nicht der Fall. Dort hielten sich die Beschwerden "stark in Grenzen", es gebe nicht mehr als bei jeder anderen Baumaßnahme. Man habe im Vorfeld noch zwei oder drei Dinge abgeklärt, jetzt laufe alles reibungslos, betont der Hauptamtsleiter. Und der Spuk sei ja bald vorbei, wenn die Baustelle an der Bundesstraße weiter wandere.