Nach unfreiwilligem Alkoholgenuss wird Traudel (Andrea Schwegler) etwas zudringlich, was Friedhelm Beierle (Edgar Schwarz, links) gar nicht gefällt (linkes Bild). Der angeblich Verstorbene (Daniel Pfister, sitzend) stellt Gerd (Benedikt Haag), Hubbi (Patrick Teufel) und Willi (Rainer Demattio, von links) vor große Rätsel. Fotos: kaw Foto: Schwarzwälder-Bote

Das Laienspielensemble der Trachtengruppe Zimmern sorgt mit "Für die Familie kann man nichts" für Gelächter

Zimmern o. R. (kaw). Mit der rabenschwarzen Komödie "Für die Familie kann man nichts" trat das Laienschauspielensemble der Trachtengruppe dieses Jahr auf die Bühne der Zimmerner Festhalle.

Die zahlreichen Besucher erlebten einen amüsanten Abend, wobei insbesondere die Freunde des schwarzen Humors auf ihre Kosten kamen. Das Publikum würdigte die ausgezeichnete Leistung der neu formierten Gruppe mit kräftigem Schlussbeifall. Zuvor hatte es auch immer wieder reichlich Szenenapplaus gegeben.

Unter den Zuschauern saß auch eine größere Gruppe von Gehörlosen, für die der gesprochene Text als Untertitel neben der Bühne mitlief. Auch die Begrüßung durch den Vorsitzenden der Zimmerner Trachtengruppe, Ludwig Teufel, wurde in Gebärdensprache übersetzt. Seit mehr als 40 Jahren pflegt die Trachtengruppe den Brauch des Theaterspiels.

Dass die Zimmerner Hobbyspielgruppe einen sehr guten Ruf hat, zeigte sich erneut an der beachtlichen Zuschauerresonanz. Die letzte Aufführung ist am morgigen Dienstag, 30. Dezember.

Im Mittelpunkt der Komödie von Hans Schimmel, bei der Gaby von Au und Angelika Rottler Regie führen, stehen die Geschwister Beierle mit all ihren Macken und Verrücktheiten.

Das ist zuerst Friedhelm (Edgar "Blacky" Schwarz), der meint, er sei der einzig Normale in der Familie und der sich als Opfer seines verrückten familiären Umfelds sieht. Seine schrille Schwester Hermine (Lisa Rothfuss), sie ist seit einem Indien-Urlaub stark esoterisch angehaucht und lässt seitdem kein Wasser mehr an ihren Körper, sorgt ständig für Chaos in der Familie und auch für "dicke Luft" im Wohnzimmer.

Das gilt auch für den sprachlich gehandicapten Bruder Hubbi (Patrick Teufel) mit seinem unerschöpflichen Erfindungsdrang. Der vierte Beierle, Bruder Willi (Rainer Demattio), ein richtiger Luftikus, löst mit seinem Nebenjob, er übernimmt den Transport eines Verstorbenen (Daniel Pfister), der in Wahrheit aber ein noch lebendiger Agent ist, der als Leiche außer Landes geschafft werden soll, die seltsamen Ereignisse in der Wohnung der Beierles aus. Weil das Bestattungsfahrzeug wegen eines Defekts kurzfristig in die Werkstatt muss, deponiert er den angeblich Verstorbenen – dieser macht das Spiel mit und mimt eisern den Verblichenen – in der Wohnung. Und damit beginnen die Verwirrungen.

Und diese passen Friedhelm, der mit Doris Strüber (Margit Spreter) gerade eine neue Flamme hat, überhaupt nicht ins Konzept. Auch sein Freund Gerd Hollerbichel (Benedikt Haag) kann ihm anfangs nicht weiterhelfen, auch nicht die gute Bekannte Traudel Siebert (Andrea Schwegler), die ihm bei der Steuererklärung hilft und sogar nach unfreiwilligem Alkoholgenuss mächtig für Furore sorgt. Hausherrin Gertrud Wollensiek (Theresia Teufel) und Gundula Strauß (Kathrin Schwarz) machen das heillose Durcheinander noch schlimmer.

Doch schlussendlich – wie könnte es anders sein – löst sich natürlich noch alles in Wohlgefallen auf. Und die Familienverhältnisse sind nun wieder "geordnet".