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Fünf Gruppen ziehen durch die Lokale / Mädels als Löwen verkleidet

Von Verena Parage

Sechs Lokale und fünf Gruppen: Aber die wussten ihren Zuhörern in Zimmern gestern Abend einiges zu berichten. Auch fünf Sänger des Gesangvereins, die ihr grünes Debüt gaben.

Zimmern o. R. Als ob in Zimmern nicht das ganze Jahr über genug Zirkus herrschte: Der Frauenfußballverein (FFV) setzte noch einen drauf und begrüßte seine Zuschauer in der Manege des "Zirkus Rum-wie-num". Dort tummelten sich wahrlich extravagante und einzigartige Künstler.

Die Luftseilartistin Lila beispielsweise, die wegen ihrer Höhenangst, nur am Boden balancieren kann, aber dennoch den Überblick behält. Etwa darüber, dass der eigentlich patente Ralf Hengge beim Verlegen eines Lan-Kabels die falsche Wand durchlöchert hat – dafür gleich wie einen "Schweizer Käs". Auch Dompteur Richard konnte einiges berichten, etwa von einem Berg Pakete, der sich vor Hattlers Haustür türmte. Hätte die Dame des Hauses doch nur ihre Computer-Maus so gut im Griff wie Richard seine – nach eigenen Angaben unbegabten – Pinguine. Denn mit zu vielen Klicks auf die Maus ist das Malheur bei der Onlinebestellung zu erklären.

Tierisch ging es auch bei den Mädels zu. Die allerdings verbanden ihre Tiergeschichten noch mit hehren Zielen: "Liebe Menschen ab sofort halten wir euch auf Trab, wir gründen den ersten Zimmerner Lions-Club", hieß es da. Mit ihrem Club wollen sie sich für Gerechtigkeit und Glück einsetzen. Als Vorsitzenden hatten sie schon einen geeigneten Kandidaten ausgemacht: Emil "Löwenherz" Maser. Zumal der bald in Ruhestand gehe und dann gar nicht wisse, was er mit seiner Freizeit anfangen soll.

Auch Ludwig Teufel wäre ein Kandidat für die Zimmerner Lions. "Wer so schwungvoll mit seinen Hüften wackeln kann, ist für uns genau der richtige Mann." Damit es den Löwen nie an Frischfleisch mangelt, warb die Truppe außerdem um Metzger Tobias Günther. Dazu passte ihr Wurstbrot-Song.

Auch der Männerabend 05 unternahm eine Expedition ins Tierreich und grüßte mit "Petri Heil". Die Herren haben das Angeln für sich entdeckt. "Draußen beim Angla in Mutter Natur, geniesch Du stressfrei des Leba pur", meinten sie. Gleichzeitig biete sich die Möglichkeit, über das Dorfleben zu philosophieren.

Musiker wählen perfekte Kostüme für niedrige Temperaturen

Und das taten sie ausführlich. Sie wussten so allerlei Geschichten über "Amboß"-Wirtin Anita zu berichten. Die sei doch glatt schon einmal für eine mumifizierte Leiche gehalten worden. Doch auch Walter von Au bekam sein Fett weg. Denn auch er hat’s mit Fischen, allerdings eher am Karfreitag auf dem Esstisch. Dass er dabei jüngst besonders große Brocken "an der Angel" hatte, weiß seit gestern das ganze Dorf.

Weg vom Tierreich, hin ins Pflanzenreich zog es die Sänger des Gesangvereins. Das Quintett feierte gestern Premiere als Schmotzigengruppe im Blätterkleid. Einfach allerdings hat es so ein Zimmerner Baum nicht. Gleich zu Beginn klagten sie ihr Leid: "An jeder Stab isch weggerissa, vi Tauba wirsch Du zugeschissa." Zentral in Zimmerns Mitte positioniert zu sein, hat allerdings auch Vorteile. Was man nicht alles mitbekommt... Zum Beispiel, dass die Küchenfeen im KJG-Lager nach einem anstrengenden Tag mit "zentnerweiß Kartoffelschäla" gern mit etwas anderem anstoßen würden als Kaffee oder Früchtetee. Natürlich unbemerkt: Weshalb das Bier aus den Kaffeetassen getrunken wird.

Zudem rauschte der Blätterwald gewaltig bei der Geschichte von zwei Feuerwehrleuten, Erwin und Hartmut, die sich im Rottweiler Freibad in die Damenduschen verirrt hatten. Die Bäume sangen: "Ja was sind wir doch für Kerle, wir von der Feuerwehr. Mir duschet lieber mit de Mädle, des gibt jo viel mehr her."

Was für eine brenzlige Situation! Gut, dass die Zimmerner Musiker ihren Zuhörern eiskalt ihre Melodien vorsetzen: als Eisbären verkleidet. Als hätten sie’s geahnt, dass dies die einzig angemessene Kostümierung für die Temperaturen gestern waren.

Ob der Wanderverein Glückauf Harmonika deshalb in diesem Jahr eine Pause einlegte? Auch Barde Martin Trost war nicht zugegen. Und die "Oberförster". Aber die hatten zumindest eine Entschuldigung für ihren Aussetzer in petto: Dem Vernehmen nach weilten die Herren beim "Schmotzigen-Gruppen-Kongress" in Monte Carlo. So viel Einfallsreichtum lässt die Erwartungen fürs 2017 steigen.