Das neue Ortsleitsystem in Zimmern soll Durchfahrenden auf einen Blick alle wichtigen Ziele im jeweiligen Ortsteil aufzeigen. Fotos: Schickle Foto: Schwarzwälder-Bote

Zimmern arbeitet an Ortsleitsystem / Entwurf in Silbergrau überzeugt Gemeinderäte / Umsetzung dieses Jahr

Von Verena Schickle

Zimmern o. R. Wohin geht’s? Diese Frage soll sich in Zimmern bald auf einen Blick beantworten lassen: Die Verwaltung arbeitet an einem Ortsleitsystem.

Das Thema treibt Zimmern schon lange um, jetzt hat Anja Schaber, seit November im Rathaus tätig, es angepackt: das Ortsleitsystem. Hinweisschilder sollen dafür sorgen, dass auch Ortsunkundige und Durchreisende Ziele in Zimmern finden, die sie interessieren könnten und die abseits der Durchgangsstraßen liegen. Die Beschilderung soll ansprechend sein und einheitlich in allen vier Ortsteilen, sich aber nicht in einen "Schilderwald" auswachsen. Nach ersten Vorgaben soll auf den Tafeln auf öffentliche Einrichtungen, Sport-, Freizeit- und Kulturstätten sowie Gaststätten und Gewerbegebiete hingewiesen werden.

Standorte könnten zum Beispiel die neuen Kreisverkehre in der Mitte sein. 24 mögliche Standorte hat die Verwaltung zunächst einmal ausgemacht. Allerdings: Diese Liste ist noch nicht fix, genauso wenig wie die mit den Angaben, die auf den Tafeln einmal aufgeführt werden.

Eine Entscheidung hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung jedoch bereits getroffen: Die Firma Sign Inn aus Seckach im Neckar-Odenwald-Kreis wird die Tafeln liefern. Dass das Unternehmen ausgerechnet im Seckacher Ortsteil Zimmern seinen Sitz hat, erwähnte Geschäftsführer Klaus Schmidt zwar nicht, dafür hatte er gleich eine Tafel mitgebracht.

"Ich bin heute das fünfte Mal hier", erklärte Schmidt, der sich auch bereits in Horgen, Flözlingen und Stetten umgeschaut hat. Überhaupt ist ihm die Gegend nicht fremd. In Hardt beispielsweise sind ebenfalls Schilder seiner Firma zu finden.

Sein Modell für Zimmern besteht kurz gesagt aus zwei Pfosten mit Tafeln dazwischen. Der rechte Pfosten hat die Farbe der Straßenlampen in der neuen Mitte, links steht der Name des jeweiligen Ortes samt des passenden Wappens. Auf den Tafeln dazwischen finden sich Piktogramme, die Aufschrift und – je nach Kategorie farblich hinterlegt – Pfeile, die die Richtung weisen.

Damit überzeugte Schmidt die Gemeinderäte. Eine weitere Version mit nur einem Pfosten, wie man sie typischerweise als Wegweiser für Fußgänger kennt, hatte er ebenfalls mitgebracht. Zudem eine Anmerkung: "Ihre Turn- und Festhalle braucht ein Schild – da bin ich zweimal dran vorbeigefahren", sagte er schon bevor das Gremium ihm den Zuschlag erteilte.

Neben Sign Inn stellten noch "abs-trost" aus Stetten und Bernd Fischer Alulines (Bad Rappenau) ihre Ideen vor. Am Ende war das Ergebnis allerdings eindeutig: Sign Inn erhielt den Zuschlag. "Die Optik spricht für sich", erklärte Gemeinderat Wolfgang Schmutz. Ihn haben dabei auch die dezent eingesetzten Farben überzeugt. "Wir haben so eine schöne Ortsmitte, da sollte alles harmonieren", meinte Ingrid Balke, die ebenfalls den späteren Gewinner-Entwurf favorisierte.

Darüber hinaus entschieden die Gemeinderäte, dass die einzelnen Tafeln silbergrau mit schwarzer Schrift sein sollen. In vier bis sechs Wochen könnte er liefern, erklärte Klaus Schmidt. Ganz so schnell wird es aber nicht gehen. Die Verwaltung muss uzuerst die endgültigen Standorte erarbeiten, Bauausschuss und die Ortschaftsräte diese dann mit dem Leitsystem-Spezialisten anschauen.

Darüber hinaus kam die Frage auf, ob – und falls ja welche – einzelne Betriebe eigene Tafeln erhalten. Und müssten sie sich dann an den Kosten beteiligen? "Mit diesen Grundsatzfragen kommen wir ins Gremium", erklärte Bürgermeister Emil Maser. "Dieses Jahr kriegen wir das auf jeden Fall noch hin." Geld genug ist auch da: 50 000 Euro stehen im Haushalt bereit, "wir rechnen mit circa 38 000 Euro", sagte Anja Schaber.