Rund 160 Bilder und Kunstobjekte wurden bei der Auktion angeboten. Foto: Haberer

Versteigerung: Auktion im Museum "Villa Haiss" zugunsten von "Ärzte ohne Grenzen". 10.000 Euro Erlös.

Zell am Harmersbach - Bei einer Kunstauktion im Museum "Villa Haiss" sind rund 10 000 Euro für die Arbeit von "Ärzte ohne Grenzen" gesammelt worden. Galerist Walter Bischoff zeigt sich im Anschluss an die Versteigerung hoch zufrieden.

"Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten" – Bischoff zögerte einen letzten Moment, bevor endgültig der Hammer fällt. Zwar keimte bei der Auktion, bei der rund die Hälfte der 160 angebotenen Bilder und Kunstobjekte den Besitzer wechselte, nur bei rund einem Dutzend Kunstwerke die knisternde Spannung eines echten Wettstreits der Bieter auf. Dennoch sorgte die gut dreistündige Veranstaltung in der "Villa Haiss" immer wieder für strahlende Gesichter.

Zahlreiche Kunstwerke gingen zu vergleichsweise günstigen Preisen über den Tisch. Die in der Regel deutlich unter dem Verkaufswert angesetzten Aufrufpreise wurden oft nur um wenige Euro überboten. Ein ganze Reihe Lithographien von HAP Grieshaber wurden als "Schnäppchen" für 25 bis 30 Euro verkauft. Ein mit 250 Euro angesetzter Druck von K. R. H. Sonderborg erzielte gerade einmal 280 Euro, die für 900 Euro aufgerufene Zeichnung von Pablo Picasso stand gerade einmal bei 950 Euro, als der Hammer entscheidend fiel.

Es gab aber auch echte Ausreißer und Überraschungen: Zwei mit 250 und 350 Euro angesetzte Lithographien von Günther Grass landeten bei 800 und 600 Euro. Ein bei 2000 Euro gestartetes Wandobjekt von Valery Koshliakov erzielte einen Verkaufspreis von 3300 Euro. Ein nicht signierter Druck von Marc Chagall (Aufrufpreis 300 Euro) kostete immerhin 450 Euro. Eine Arbeit des in Zell geborenen Fotokünstlers Thomas Ruff (Aufruf 1000 Euro) landete bei 1350 Euro. Für die dickste Überraschung sorgte aber eine Collage eines 18-jährigen Schülers aus Gengenbach. Mit 40 Euro aufgerufen erzielte sie einen Verkaufserlös von 320 Euro.

Rund die Hälfte der angebotenen Arbeiten, darunter auch ein mit 45 000 Euro angesetztes Gemälde von Heinz Mack und ein signiertes Foto von Andy Warhol (2200 Euro), wanderten dagegen zurück ins Depot. Galerist Walter Bischoff zeigt sich trotzdem höchst zufrieden. Von 160 Kunstwerken wurden 76 versteigert. Der aus dem Zugewinn gegenüber dem Aufrufpreis ermittelte Erlös für die Arbeit von "Ärzte ohne Grenzen" erreichte damit eine Summe von rund 10 000 Euro.

Für alle Kunstfreunde, die nicht zum Zuge kamen, gibt es eine zweite Chance. Von Donnerstag, 26. Mai, bis Sonntag, 29. Mai, lädt Walter Bischoff jeweils von 18 bis 18 Uhr zu einem Nachverkauf ein. Bei vielen der rund 80 Kunstwerke wurden die ohnehin deutlich unter ihrem Wert liegenden Preise noch einmal gesenkt.