Wann die Unterführung an der Brücke gebaut werden kann, ist noch nicht sicher. Archivfoto: Gräff Foto: Schwarzwälder-Bote

Städte übernehmen höhere Kosten an geplantem Radweg nach Gutach / Finanzierungslücke von 10 000 Euro bleibt

Von Markus Adler

Kirnbach/Gutach/Hausach. Bis Ende 2016 soll der geplante Radweg zwischen Kirnbach und Gutach gebaut werden, weil ansonsten zugesagte Zuschüsse nicht mehr mit Sicherheit zur Verfügung stehen. Wolfachs Bürgermeister Gottfried Moser signalisierte der Nachbargemeinde Entgegenkommen, was die Kostenübernahme angeht.

"Für diesen Radweg gibt es ein gemeinsames Interesse", informierte Schultes Moser den Wolfacher Rat. Die Verbindung nach Gutach sei vor allem als Entlastung des stark in Anspruch genommenen Wegs entlang der B  294 zu den Hausacher Schulen notwendig, betonte Moser. Das Hauptproblem ist jedoch weniger der Bau, weil der Weg bereits im Schwerpunktprogramm des Kreises aufgenommen ist, sondern die Querung der B 33.

Von den 760 000 Euro an geschätzten Baukosten für den Radweg trägt der Kreis rund 335 000 Euro, aus GVFG-Mitteln des Landes kommen 370 000 Euro. Der Gemeindeanteil beträgt nur 55  000 Euro, von dem eigentlich Wolfach 5000 und Gutach 29 000 Euro hätte tragen sollen. Allerdings änderte sich in der Zwischenzeit die Bemessungsgrundlage für die Berechnung des Gemeindeanteils, der nun auf etwa neun Prozent des Flächenanteils festgelegt wurde. Nach dieser Methode hätte nun Wolfach 11 000 und Gutach 44 000 Euro bezahlen sollen.

Da das Gutacher Interesse an dieser Anbindung nicht so groß ist, haben Hausach und Wolfach noch etwas dazugelegt, was aber nach jetzigem Stand auch nicht ganz reichen wird. Gutach müsste nun 34 000 Euro hinlegen, doch gibt es bisher nur einen Gemeinderatsbeschluss über 25 000 Euro, informierte Moser die Wolfacher Räte. Wolfach hat sich bereit erklärt 16 000 Euro zu zahlen und Hausach 5000 – bleibt nun aber noch ein Restanteil von 10 000 Euro. "Es kann sein, dass wir noch einmal nachverhandeln müssen und dass ich nochmals wegen eines Nachschlags zu ihnen kommen muss", sagte Moser. Alle Beteiligten müssten aber schauen, dass der Radweg bis zum Ende des Doppelhaushalts des Kreises 2015/2016 realisiert würde, weil das Geld ansonsten weg sein könne.

Ein ganz anderes Problem ist die Querung der Bundesstraße, da bisher noch völlig unklar ist, wann die Brücke an der B 33 erneuert werden wird, die dann durch den Radweg unterquert werden wird. Die Höhe der jetzigen Brücke reiche dafür einfach nicht aus, doch das Regierungspräsidium könne nicht abschätzen, wann es soweit sein werde, da dazu ein komplexes Verfahren notwendig sei, so Moser. Wahrscheinlich werden alle Beteiligten eine ganze Weile mit der geplanten Bedarfsampel als Zwischenlösung leben müssen, die sich an eine neu zu bauende Radwegbrücke über die Gutach anschließen wird. "Wir werden aber auch nochmals Gespräche mit Freiburg führen, um unsere Position zu verdeutlichen", sagte Moser.

Die Sicherheit der querenden Radfahrer sah Helmut Schneider (Freie Wähler) trotz der geplanten Ampelregelung in akuter Gefahr. "Zwischen der Abzweigung der B 294 und der Einmündung nach Kirnbach wird die Geschwindigkeit auch wegen der Tankstelle ohnehin künftig auf 50 Stundenkilometer beschränkt. Diese Anordnung ist bereits unterwegs", informierte Moser und kündigte auch eine Umgestaltung der Einmündung der Kreisstraße an. Mit den Baukosten im Bereich der Brücke haben die Gemeinden nichts zu tun, da diese der Bund als Baulastträger trägt.

Um die Trasse des Radwegs zwischen Bahntrasse und Kreisstraße unterzubringen wird stellenweise der Straßenverlauf etwas geändert werden müssen, erläuterte Moser den Räten. Projektleiter Dirk Bregger ergänzte, dass vor dem Ortseingang in Kirnbach der Radweg mit einer Querungshilfe die Straßenseite wechsle und dass die Platzverhältnisse im Einöd in Kirnbach so eng bemessen sind, dass die Radler dort innerorts auf der Straße fahren müssen.

Gute Nachrichten hatte Bürgermeister Gottfried Moser auch von einer verbesserten Radwegeverbindung nach Schiltach: Inzwischen zeichne sich eine Einigung mit einem betroffenen Grundstückseigentümer ab, der in der Vergangenheit nicht mit einem Radweg einverstanden gewesen sei. Im kommenden Jahr werde wahrscheinlich auch in diesem Bereich ein neues Vorhaben auf den Tisch kommen – die Vorbereitungen dafür liefen unter der Federführung der Stadt Schiltach, so Moser.