Nicolas Haas und der TV Wolfach hatten das schlechtere Ende für sich. Foto: Bayer

TV Wolfach unterliegt der TS Kehl mit 31:33. Im dritten Landesligaspiel kassieren "Wölfe" die dritte Niederlage.

Dritte knappe Niederlage im dritten Landesliga-Spiel, so lautet die ernüchternde Bilanz der Wolfacher Handballer. Auch im ersten Heimspiel gegen die Kehler Turnerschaft reichte es für den TVW am Ende nicht zu etwas Zählbarem.

Die ersten 20 Minuten verliefen vielversprechend. Die Hausherren starteten hellwach und konnten jeweils ein bis zwei Treffer vorlegen. Bis zum 11:9 hatte man die Gäste einigermaßen im Griff, auch wenn die Abwehr wieder einige Lücken aufwies. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte man vorne Probleme, die Bälle im Netz unterzubringen. Häufig wollten es die Schwarzwälder zu genau machen und scheiterte am Pfosten. Außerdem begannen die beiden Schiedsrichterinnen schon früh, die Hausherren mit diskussionswürdigen und vor allem einseitigen Pfiffen zu verunsichern. Schrittfehler und Kreis wurde nur auf Wolfacher Seite geahndet, ein Volltreffer ins Gesicht von Manuel Schmid hatte lediglich eine gelbe Karte zur Folge. Nach und nach ließen sich die Gastgeber dadurch aus dem Konzept bringen und verloren bereits zum Ende der ersten Halbzeit den Faden. Die junge Kehler Mannschaft, nach einer Auszeit in der 16. Minute nun mit einer offensivereren Deckunsvariante agierend, nutzte das zur Wende, ging erstmals mit 11:12 in Führung und baute diese bis zur Pause auf 16:18 aus.

Nach dem Seitenwechsel folgten zehn ganz schwache Minuten bei den Wolfachern. Obwohl man eigentlich die Mittel und Wege fand, Kehls offene Deckung zu überwinden, scheiterte man am Ende stets beim Torwurf am starken Björn Vahlenkamp im Kehler Tor. Auf der anderen Seite hingegen gelang den Gästen plötzlich alles. Kehl verteilte die Angriffslast, angetrieben von Jonas Kruß und Lukas Mündel, auf viele Schultern und war so zwischen der 30. und 40. Minute kaum zu stoppen. Nach 37 Minuten stand es 16:24 und Thomas Sum zog mit einer Auszeit die Notbremse. Danach fing sich sein Team wieder etwas, musste aber nun erneut einem deutlichen Rückstand hinterherrennen. Wie schon in den ersten beiden Spielen schaffte es der TV Wolfach tatsächlich, Tor um Tor aufzuholen. Beim 25:27 war der Pausenabstand wieder hergestellt und der TVW eigentlich am Drücker. Allerdings wurde die Aufholjagd nun von Seiten der Schiedsrichter immer wieder unterbunden. Besonders leidtragend war dabei der aushelfende Markus Sahr. Erst wurde er beim Tempogegenstoß ungestraft abgeräumt, wenige Augenblicke später kreuzte eine Unparteiische seinen Laufweg beim Tempogegenstoß. Der schmerzhafte Zusammenprall führte erneut zum Ballbesitz für Kehl und brachte die Stimmung auf der Bank und den Rängen endgültig zum Kippen. Zu allem Überfluss wurde Marvin Storz wegen Protestierens auf die Strafbank geschickt. Es spricht für die Moral der Wolfacher, dass sie sich durch all dies nur kurzzeitig entmutigen ließen und trotzdem noch auf 30:31 herankamen. Am Ende rettete Kehl den hauchdünnen Vorsprung mit 33:31 über die Ziellinie und erzielten den Siegtreffer bezeichnenderweise vor den Augen der Torschiedsrichterin klar aus dem Kreis. Trotz allem hat sich Kehl den ersten Saisonsieg natürlich unterm Strich durch die konstantere Leistung verdient.

Zurück blieben ratlose und maßlos enttäuschte Gastgeber, die sich wieder einmal in wenigen Minuten selbst ins Hintertreffen gebracht hatten. Allerdings trug neben den eigenen Fehlern auch die Summe der einseitigen Entscheidungen, die Wolfach immer wieder zurückwarfen, zur dritten Niederlage der Sum-Truppe bei. In den folgenden zwei Auswärtsspielen wird es nicht leichter, die ersten Punkte einzufahren. Einziger Lichtblick war das Comeback von Patrick Hacker, der zu seinem ersten Einsatz nach einer langwierigen Fußverletzung kam und dem TVW sicher in den nächsten Partien helfen wird.

Die Wolfacher Zweite konnte in ihrem zweiten Saisonspiel den ersten Sieg feiern. Gegen die Meißenheimer Reserve von Trainer Holger Goldenfels setzte sich der TVW II in einer hart umkämpften Partie am Ende mit 36:32 durch. Zuvor hatte dich die Brunenberg-Sieben zwar immer wieder einen dünnen Vorsprung erarbeitet, konnte die Gäste aber nie abschütteln. Kurz vor Schluss wurde es sogar noch einmal richtig eng (33:31), ehe sich die Gastgeber aber noch einmal zusammenrissen und die Partie nach Hause schaukelten.