Beim Vorsitzenden des Fördervereins Manfred Schafheutle (links) hat sich in dieser Woche Wolfachs Bürgermeister Thomas Geppert über die Fortschritte bei der Entkernung informiert. Fotos: Jehle Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung Bahnhof, letzter Teil: Förderverein

Von Evelyn Jehle

Wolfach. Die finanzielle und ideelle Unterstützung der gesamten Maßnahme zur Sanierung des alten Bahnhofs und der Schlosshalle hat sich gleichnamige Förderverein zur Aufgabe gemacht, der vor fünf Monaten ins Leben gerufen wurde. Beim Entkernen des Gebäudes mobilisieren die vielen Schaffer vom Bahnhof mittlerweile auch Helfer aus allen Wolfacher Vereinigungen.

Erklärtes Ziel ist laut dem Vorsitzenden Manfred Schafheutle, die Kosten der Stadt durch Eigenleistungen zu reduzieren. Angepeilt wird dabei die erkleckliche Summe in Höhe von 100 000 Euro. "Das Engagement ist riesig und wir erfahren gelebten Gemeinschaftssinn", freut sich Schafheutle. Mächtig ins Zeug für ihr neues Domizil lege sich beispielsweise die Stadtkapelle mit Arbeitseinsätzen und Veranstaltungen wie das geplante Open-Air-Konzert im Schlosshof.

Der Schlosshofhock letztes Jahr und das Primavera-Konzert der Musikschule haben schon rund 5000 Euro in die Kasse gespült. Die Zweigstellenleiterin der Musikschule, Kathrin Krichel, sprühe vor Ideen und habe ein Streicherkonzert mit zwanzig Musikern in der Wolfacher Festhalle angekündigt. Auch außerhalb der zukünftigen Nutzer des Bahnhofs erfährt der Verein viel Zustimmung und Unterstützung, erzählt der Vorsitzende.

So habe der Liederkranz in "Dienstag-Einsätzen" unter anderem das Altmaterial akribisch sortiert. "Das davon verwertbare Material wie etwa Kupfer und Messing brachte rund 700 Euro in die Kasse", führt Schafheutle an. Aktionen wie Christian Kellers fastnachtliche Ohranhänger und der Arbeitseinsatz der "Alde Rungunkeln" an einem Samstag mit Schaufel und Spitzhacke sind weitere Beispiele von engagierter Unterstützung des Projekts.

"Firmen greifen uns unter die Arme und stellen Werkzeuge zur Verfügung, oft bringt uns jemand einen Kuchen vorbei", beschreibt der Vorsitzende große und kleine Freuden am Bau. Ein großer Glücksfall für das Projekt sei Ernst Lange, der gemeinsam mit Wolfgang Dieterle vom Architekturbüro Kopf die Bauleitung inne hat. Er sei ein Mann vom Fach und teile die Leute nach deren Fähigkeiten ein, für alle sei ein Arbeitsfeld vorhanden.

"Wir können uns auch später bei den Arbeiten der Außenanlagen einbringen und bei der Endreinigung", blickt Schafheutle bereits voraus. Das Spendengeld wird für die nicht förderungsfähige Ausstattung verwendet wie Schränke für Noten, um nur ein Beispiel zu nennen. Die angesetzte Obergrenze von 2,2 Millionen Euro für die Sanierung gelte es mit allen Mitteln einzuhalten und vielleicht kühle sich die momentan überhitzte Baukonjunktur auch mal wieder ab, hofft Schafheutle.

In zwei Jahren sieht er den Verein schon in der Schlosshalle arbeiten: "Die Botschaft ist ja, dass mit dem Bahnhof als Musikdomizil die Schlosshalle für alle Veranstaltungen frei wird." Dort wird seiner Meinung nach der Aufwand in Sachen Entkernung allerdings erheblich geringer sein. Der große Zuspruch von jung und alt und der Feuereifer, mit dem gearbeitet werde, sei eine wahre Freude. Auch die Zusage vieler Vereine, tatkräftige Unterstützung zu geben, sei sehr motivierend.

Am 2. Mai will der Förderverein mit einer Bauparty der Bevölkerung die Fortschritte der Eigenleistungen vorstellen. Mehrere Formationen der Stadtkapelle Wolfach werden die Veranstaltung musikalisch umrahmen und auch für Speis und Trank ist gesorgt.