Im Hintergrund eine der bereits gebauten Anlagen auf der Schondelhöhe. Foto: Ziechaus

Mehrheit für Verzögerung des Anlagenbaus auf dem Pilfer. Flächennutzungsplan abwarten.

Wolfach - Was in Gutach gut geheißen wird, soll in Wolfach noch gut Weile haben: Für den Bau einer Windkraftanlage auf dem Pilfer wollen die Räte dort zuerst einen Flächennutzungsplan. In einer außerplanmäßigen Sitzung erteilte der Gemeinderat Wolfach zwar sein Einvernehmen mit einer Windkraftanlage auf dem Pilfer, beschloss aber die Rückstellung für den Bau.

Den Beschlussvorschlag für den Bau einer Windenergieanlage auf dem Pilfer stellte Bauamtsleiterin Martina Hanke im Gemeinderat vor. Drei Hinweise gab es im Beschluss für das baurechtliche Einvernehmen zum privilegierten Vorhaben im Außenbereich. Beim Bau am Rand eines Wasserschutzgebiets seien die Kohler-Quellen für die öffentliche Wasserversorgung zu schützen. Weder die Qualität des Wassers noch die Quantität der Quellschüttungen dürften beeinträchtigt werden. Während der Bauphase wird zur Kontrolle ein Messprogramm gefordert. Auch auf der Gemarkung von Wolfach muss der naturschutzrechtliche Ausgleich erbracht werden. Gegen möglichen Eiswurf muss ein "zuverlässiger und wirkungsvoller Schutz für Passanten" gewährleistet sein.

Bei drei Gegenstimmen von Emil Schmid (CDU), Georg Schmieder und Nicole Oberle (beide Freie Wähler) erteilte der Gemeinderat mit großer Mehrheit sein baurechtliches Einvernehmen. Mehr Planungssicherheit für den Bau auf dem Pilfer forderte die Mehrheit bei einer Gegenstimme von Helmut Schneider durch die Aufstellung eines Flächenutzungsplans. "Das dauert ein paar Monate", sah Bürgermeister Thomas Geppert den Bau einer zusätzlichen Anlage im Bereich der Schondelhöhe in weite Ferne gerückt. Das hatte Helmut Schneider (Freie Wähler) vermeiden wollen, weil "der Pilfer als Standort einer Windkraftanlage unumstritten ist und keinem Anwohner wehtut". Der Gemeinderat sollte nicht nur sein baurechtliches Einvernehmen erteilen, auch für den Bau gebe es "keinen Grund zur Rückstellung". Das sahen die meisten seiner Kollegen anders, weil man "auch rechtlich keine Angriffspunkte bieten sollte", empfahl Manfred Maurer. Mit einer Ausweisung im Flächennutzungsplan setze man "eine klare Regelung", bekräftigte Marianne Lang (beide SPD).

Im Plan sollte man die Standorte festlegen, forderte Simone Heitzmann für die "aufgezwungenen Anlagen". Emil Schmid (beide CDU) empfand die Festlegung von Vorrangflächen als Rechtsbeugung, "weil man gezwungen wird, Flächen auszuweisen auf unseren schönen Schwarzwaldhöhen".

Wenn die Energiewende gelingen soll, dann müsse nachhaltig Strom erzeugt werden, empfahl Bernd Busch (Grüne) die Nutzung von Windenergie dort, wo das sinnvoll sei. Mit deutlicher Mehrheit entschied sich der Gemeinderat für eine weitere Verzögerung beim Bau der beantragten Windkraftanlage auf dem Pilfer.