Voll in Aktion für die gute Sache: Die Radler der "Tour der Hoffnung fahren gut gelaunt durchs Kinzigtal. Foto: Bea Foto: Schwarzwälder-Bote

"Tour der Hoffnung"-Radler fahren durchs Kinzigtal / Stationen bringen weitere Spenden für krebskranke Kinder

Von Evelyn Jehle

Mittleres Kinzigtal. Die Benefiz-Radtour zugunsten krebs- und leukämiekranker Kinder in Deutschland namens "Tour der Hoffnung" hat in diesem Jahr ein Spendenergebnis in Höhe von 1,825 Millionen Euro erzielt. Die dreitägige Tour führte diesmal durch Baden-Württemberg. Dritter und letzter Streckenabschnitt war von Freudenstadt nach Gengenbach.

In den Dienst der guten Sache gestellt haben sich an die 200 Radsportler mit viel Prominenz aus der Sport- und Politszene. Mehrfache Weltmeister und Olympiasieger, Landrat Frank Scherer und Kollegen aus Neuwied und Bad Tölz wurden begeistert an den Etappenstopps empfangen. Mit in die Pedale getreten sind die Ärzte Charlotte Niemeyer, Leiterin der Uni-Kinderklinik Freiburg und Jo Schraeder aus Offenburg, Mitorganisator und unermüdlicher Spendeneintreiber für die "Tour der Hoffnung".

In Wolfach hatten sich die Landfrauen mit einem mehrstündiger Tanzmarathon etwas Besonderes ausgedacht, um die von der Stadt aufgestellten Spendendosen aufzustocken (wir berichteten). Mit der Zumba-Aktion unter der Leitung von Miriam Nassr-Hilberer wurde die Spendenkasse um 550 Euro ordentlich aufgebessert. So konnte Bürgermeister Thomas Geppert an Schirmherrin Petra Behle unter großem Applaus einen symbolischen Scheck mit dem stattlichen Betrag in Höhe von 5400 Euro überreichen.

Nach Wolfach geht’s für die Radler nach Gutach

Gern habe die Stadt die Aktion unterstützt, sagte Geppert, und wünschte viele weitere Spenden talabwärts. Eiskunstlauflegende Marina Kielmann, die das Programm moderierte, lobte die offensichtlich geleistete Überzeugungsarbeit der Stadt und den Einsatz der Landfrauen als tolle kreative Idee.

Nächster Halt der Radsportler war der Vogtsbauernhof in Gutach, wo Landkreis und Freilichtmuseum zu Schwarzwälder Vesper und Getränken eingeladen hatten. Museumsleiterin Margit Langer und Bürgermeister Siegfried Eckert hießen die Athleten willkommen. Heiß begehrt waren die zwei Bollenhutmädchen, mit denen sich zahlreiche Radler ablichten ließen.

Er sei "wahnsinnig stolz, dass dieses Jahr die Tour der Hoffnung durchgeführt werde, sagte Scherer, und stellte Kreis und Museum kurz vor. "Ein Radfahrer muss seinen Hintern besser pflegen als sein Gesicht", scherzte Scherer, der am letzten Tag der Tour mitfuhr. Außerdem gehört bei einem so großen Fahrerfeld Disziplin dazu.

Der sportliche Leiter Volker Klein verdonnerte die Radler zu je 50 Euro "Disziplinarstrafe", weil sie beim ersten Pfiff in Freudenstadt losgefahren waren – ein Kapitän darf aber nicht überholt werden. "Das macht dann einen zusätzlichen Spendenbetrag in Höhe von 9600 Euro", hatte sich Klein ausgerechnet.

Groß war der Jubel, als ein großzügiger Spender, der nicht genannt werden wollte, die gesamte Summe übernahm. Gewirkt hat die "Strafe" übrigens auch: Beim ersten Pfiff wurde alles stehen und liegen gelassen und die grünen Trikotträger machten sich auf den Weg nach Gengenbach, wo die "Tour der Hoffnung" endete.

Aufgrund des eng getakteten Streckenplans wurde die Universitäts-Kinderklinik in Freiburg nicht angefahren, die zu den Begünstigten der diesjährigen Benefiz-Radtour gehört. Mit den Spenden werden unter anderem Elternhäuser gebaut und medizinische Geräte angeschafft, für die die öffentlichen Gelder nicht ausreichen. Ein großer Teil geht in die Forschung. Die Freiburger Klinik ist spezialisiert auf Leukämie bei ganz kleinen Kindern, oft Säuglingen.