Ein Schmuckstück Wolfachs ist das Schloss. Im Augenblick ist es aber mehr Baustelle als Schmuckstück. Foto: Adler

Arbeiten zwischen Hauptstraße und Fluss. Räte wollen über verschiedene Vorschläge nachdenken.

Wolfach - Es wird weiter fleißig gewerkelt und gebaut in Wolfach. Zwischen der Hauptstraße und der Kinzig passiert so einiges. Martina Hanke von der Bauverwaltung hat den Gemeinderäten einen Überblick gegeben, was noch alles an Arbeiten ansteht.

Viele Bürger träumen schon von einer Sitztreppe an der Kinzig, erzählte Hanke und beschwingte sogleich die Phantasie der Räte mit dem Vorschlag. "Eine Treppe zur Kinzig herunter wäre ein attraktiver Anziehungspunkt – gerade im Frühjahr und Sommer", freute sich Peter Ludwig von der CDU. Vom zweiten Vorschlag hielt er allerdings weitaus weniger: von einer freischwebenden Plattform über der Kinzig. "Man kann auch auf einer Brücke stehen und auf das Wasser runterblicken", erklärte er lakonisch.

Die Räte wollen über die Vorschläge nachdenken. Zuerst gelte es jedoch abzuklären, ob sich die Wasserbehörden damit einverstanden erklären würden, so Hanke. Zudem müsse noch über Fördermöglichkeiten und Kosten gesprochen werden.

Wer regelmäßig durch Wolfach fährt, weiß natürlich, dass das Schloss momentan eine "bewegte Baustelle ist", so Hanke. Dank des milden Winters seien die Bauarbeiten aber voll im Zeitplan. Manche Bürger und Mitarbeiter des Stadtmarketings hätten die Idee gehabt, eine Sitztreppe am Außenbereich des Museums zu errichten. Das könnte dann ein "kleines Amphittheaterle" werden, sagte Hanke lächelnd. Die Vorstellung gefiel einigen, auch wenn Carsten Boser von den Grünen Zweifel äußerte: "Wir sollten nicht übertreiben." Andernfalls gäbe es in der kleinen Stadt irgendwann 18 Veranstaltungsorte für elf Veranstaltungen im Jahr.

Die bewegte Baustelle verursacht auch höhere Kosten als bislang gedacht. So ist ein zusätzlicher Mischwasserkanal unersetzlich. Doch leider war dieser in den Bauplänen nicht vorgesehen. Nun müsse geklärt werden, ob die Baufirma das hätte merken müssen – und wer die zusätzlichen Kosten übernimmt. Die liegen bei knapp 8700 Euro. Weitere 2243 Euro werden für die Änderung einer Kanaltrasse fällig. Insgesamt liege die Überschreitung der ursprünglichen Kosten höchstens bei 47 652 Euro, rechnete Hanke vor. Insgesamt betragen die Kosten für die Sanierung laut Sitzungsvorlage 644 000 Euro.

Weiter sprach Hanke über den Bouleplatz, der momentan wohl nicht mehr benutzt werde. Deswegen habe der Portugiesenclub angefragt, ob er an der Stelle ein Chinquilho-Spielfeld aufbauen kann.

Bei der Schlossanlage werde die Westfassade saniert und der Rosengarten neu gestaltet. Um Pflanzen geht es auch bei den Arbeiten im Schlossbereich und den unteren Kinziganlagen. Dort werden Winterlinden, Judasbäume und Kornelkirschen gepflanzt, wie die Räte beschlossen.

Die kommenden wie die laufenden Aufgaben müssen schnell erledigt sein, denn der Zeitplan drängt ein wenig. Immerhin wird am 19. Juli das Schlosshoffest in Wolfach gefeiert und bis dahin soll natürlich alles erledigt sein.

In einer anderen Sache werden schon früher die sprichwörtlichen Nägel mit Köpfen gemacht: In der Gemeinderatssitzung am 30. April geht es um die Frage, ob der Schlosshof weiter als Parkplatz genutzt werden soll.