Große Freude herrscht bei Slackjoint nach der Qualifizierung für den regionalen Vorentscheid des Blechduells von SWR 4. Die Wolfacher Band hofft, die Hörer und Zuschauer am 27. Juni zu überzeugen, um am 10. Juli im Finale zu stehen. Foto: Band

Formation nimmt am 27. Juni beim regionalen Vorentscheid in Hinterzarten teil. Bassist Dominik Faitsch spricht im Interview über den Wettbewerb.        

Wolfach - Dass Blasmusik nicht nur aus Märschen besteht, will der Radiosender SWR 4 mit seinem Wettbewerb Blechduell – Blasmusik mal anders – zeigen. Gesucht wird Baden-Württembergs mitreißendste Blechblas-Band. Die Formation Slackjoint aus Wolfach haben es unter die ersten 25 geschafft und nehmen am Samstag, 27. Juni, beim regionalen Vorentscheid in Hinterzarten teil. Dominik Faitsch, Bassist der Band, hat mit dem SchwaBo über Slackjoint und die Teilnahme am Blechduell gesprochen.

Slackjoint heißt so viel wie Wackelkontakt. Hat der Bandname Bezug zu eurer Musik?

Das mit dem Wackelkontakt war eine ziemlich spontane Sache. Wir suchten schon länger nach einem Namen und waren mit keinem der bis dort genannten Vorschläge wirklich zufrieden. Als in einer Probe dann die Technik nicht ganz funktionierte, kam plötzlich die Idee. Dass sich das Wort auf Englisch dann auch noch so gut anhört, war natürlich großes Glück. Allerdings wollen wir mit diesem Bandnamen selbstverständlich auf keinen Fall das Schicksal bei einem unserer Auftritte herausfordern.

Kann man euch als echte Brassband bezeichnen?

Es fiel uns vor allem zu Beginn schwer, eine passende "Überschrift" für unsere Band zu finden – und auch unsere Zuhörer betonen immer wieder, dass es schwer ist, unsere Musik einzugrenzen, da die Einflüsse eine so große Bandbreite haben. Aber wir waren schon immer Fans von Bands mit einem "fetten" Bläsersound und wählten unsere Songs auch meistens nach guten Melodien und Riffs für unsere Bläser aus – deshalb lassen wir uns heute als echte Brassband identifizieren.

Ihr seid insgesamt elf Musiker. Wie habt ihr zusammengefunden?

Der Großteil von uns hat schon in der Schulband der Realschule Wolfach zusammen gespielt. Als die meisten Mitglieder jedoch ihren Abschluss gemacht haben und damit die Schule verließen, war uns klar, dass wir dieses gemeinsame Projekt vermissen würden. Wir waren voll motiviert, "auf eigene Faust" weiter zu machen. So fanden sich schnell die richtigen Elf im Sommer 2012. Schnell wurde klar, dass dieses Projekt etwas ganz Großes für uns wird.

Wie lässt sich euer Musikstil beschreiben?

Wie schon in Bezug auf die Brassband erwähnt, fällt es uns schwer, uns in eine "Schublade" stecken zu lassen. Wir sind elf Musiker mit unterschiedlichen Geschmäckern, die sich aber doch alle treffen und so pendeln wir immer wieder zwischen klassischem Soul, Funk, Rock, Pop und einem Schuss Jazz. Generell wirkt der Sound durch die Besetzung der Rhythmusgruppe und die Bläser meist wie eine Mischung aus einer Rock- und einer Funk- und Soul-Band.

Wo tretet ihr auf, wenn ihr euch nicht gerade auf einen Wettbewerb wie den am 27. Juni vorbereitet?

Überall! Von beliebigen Stadtfesten über Geburtstagspartys bis hin zum legendären Moosenmättle-Open-Air und einem Benefizkonzert in Freudenstadt waren wir bisher an den verschiedensten Orten zu hören. Natürlich ist es schön zu sehen, dass die Größe der Veranstaltungen und somit die des Publikums immer mehr steigt, doch wir genießen auch immer noch die kleinen Shows.

Wie kam es dazu, dass ihr euch für den Wettbewerb beworben habt?

Wir wurden über Bekannte und das Internet auf den Wettbewerb aufmerksam und waren uns sofort einig, dass das sicher eine tolle Sache für uns wäre. Mehr oder weniger auf gut Glück haben wir uns beworben und hatten anfangs überhaupt nicht mit einem Erreichen der Endrunde gerechnet. Trotzdem war der Traum, der sich immer wieder im Hinterkopf breit machte, riesengroß – so eine Chance hat man nicht jeden Tag.

Habt ihr einfach einen Titel eingeschickt?

Ja. Wir sendeten ein Video und eine Tonaufnahme ein, dann hieß es mehr oder weniger einfach abwarten.

Unter den 25 besten Bands von insgesamt 111 Bewerbern zu sein heißt für euch....?

Der Moment, als uns die Nachricht erreicht hat, war einfach überwältigend. Wir probten gerade und aus dem Funken Hoffnung, unter den besten 25 zu sein, wurde von einer Sekunde auf die andere ein Riesenjubel. Die Euphorie hat uns definitiv gepackt, sodass wir seitdem fast über nichts anderes reden. Vor allem freuen wir uns jetzt einfach auf den Auftritt und die Atmosphäre an diesem Tag – der Einzug ins Finale wäre absoluter Wahnsinn.

Mit welchem Titel habt ihr die Jury überzeugt?

Es waren "Son of a Preacher Man" von Dusty Springfield und "Soul Man" von den Blues Brothers – seitdem sind die beiden Titel noch viel beliebter bei den Bandmitgliedern.

Was bedeutet das Blechduell für euch? Ist es ein Sprungbrett für die weitere Karriere?

Erst einmal ist es nicht nur Sprungbrett sondern schon ein Meilenstein für uns – da wir noch so jung sind und noch nicht einmal drei Jahre zusammen spielen – das ist einfach unglaublich, nach so kurzer Zeit schon so etwas zu erreichen, worauf andere Bands sicherlich viel länger warten müssen. Es ist eine Riesenchance und ein wahnsinniges Erlebnis für uns alle. Wir wollen diese Zeit genießen und hoffen selbstverständlich auch auf einen "Sprungbrett-Effekt".

SWR 4 sucht die mitreißendste Blechblas-Band? Warum seit ihr der Anwärter für den Titel?

Vor allem sind wir jung und dynamisch, wir fangen grade erst an und zeigen große Energie auf der Bühne, die sich im Idealfall auf tolle Weise auf das Publikum überträgt. Wir treten als Einheit auf, die unglaublichen Spaß an dieser Sache hat – es wirkt einfach frisch und lebendig – und so auch der Sound. Auch durch die Mischung der Stile und durch das breite Spektrum unserer Performance erhoffen wir uns Vorteile. Man könnte natürlich nie einfach so behaupten, dass wir die Band sind, die es am meisten verdient hat, den Titel zu holen, doch wir sind uns sicher, dass wir die Band sind, die sich am meisten darüber freuen würde, da es wie schon beschrieben einfach ein unfassbar euphorisches Erlebnis ist, nach knapp drei Jahren Bandgeschichte solch einen Erfolg einzufahren. Es wäre ein Riesenschritt.

Die Fragen stellte Katharina Bächle.