Jasmin Beathalter genießt als Schulsozialarbeiterin hohes Ansehen bei der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat. Archivfoto: Jehle Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulsozialarbeiterin Jasmin Beathalter zieht nach erstem Jahr Bilanz / Großes Lob von der Stadtverwaltung

Von Ruben Wolff

Wolfach. Ein Jahr ist bereits vergangen seit Jasmin Beathalter als Schulsozialarbeiterin in Wolfach angefangen hat. Was hat sie bereits geschafft? Was hat sie noch vor? Diese Fragen beantwortete Beathalter kürzlich im Gemeinderat.

Bürgermeister Gottfried Moser ist richtig überzeugt von Jasmin Beathalter. "Wir haben mit Ihnen die richtige Person an unseren Schulen", schwärmte Moser. Seine Begeisterung scheint gute Gründe zu haben: Die junge Schulsozialarbeiterin hat in ihrem ersten Jahr Netzwerke aufgebaut, Konflikte gelöst und neue Strukturen geschaffen.

Ihr Büro hat sie an der Realschule. Doch auch für die Herlinsbach- und die Förderschule ist Beathalter im Einsatz. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt eindeutig auf der Realschule – ist sie doch die größte Schule von den dreien. Und so ist es vielleicht keine Überraschung, dass sie in 58 Fällen an der Realschule beschäftigt war, dagegen in 13 an der Förder- sowie in zwölf an der Grundschule.

"Gibt es denn ein hohes Gewalpotenzial in den Schulen?", wollte Manfred Maurer, Fraktionsvorsitzender der SPD, wissen. Ein Gewaltpotenzial sei schon vorhanden, doch sie könne gar nicht abschätzen, wie hoch es letztlich ist, antwortete Beathalter. Sie versuche aber mit einer gezielten Gewaltprävention gegen schwere Konflikte vorzubeugen.

Und wie gut gelingt ihr die Zusammenarbeit mit der Schulleitung?, fragte Maurer Sie sei eigentlich sehr zufrieden. Man merke jedoch, dass die Schulsozialarbeit erst mit ihr Einkehr in Wolfach gehalten hat und so müssten erst neue Strukturen geschaffen werden.

Stadtrat Hans-Joachim Haller (SPD) wollte noch wissen, ob die Schüler denn von sich aus auf Beathalter zugehen. Oft sei das so, erzählte die Schulsozialarbeiterin. Besonders häufig passiere das, wenn sie vorher die Klassen besucht habe. In einigen Fällen seien es zudem Lehrer und Eltern, die sie auf Probleme aufmerksam machten. Die Palette an Sorgen scheint weit zu reichen: "Es gibt viele Themen bis hin zu Suizidgedanken und Essstörungen", sagte Beathalter.

Um Streitereien zu lösen und Sorgen aus dem Weg zu räumen, habe sie eine Streitschlichterausbildung an der Realschule aus der Taufe gehoben. So würden auch die Schüler gleich mit in die Verantwortung gezogen. Außerdem gäbe es das "Soziale Lernen". In Zukunft wolle sie zudem Themen wie die Bekämpfung des Cybermobbings stärker in den Blickpunkt stellen.

Um alle Anforderungen zu stemmen, hat sich Beathalter ein Netzwerk aufgebaut, in dem beispielsweise die Schulleitung, der Elternbeirat, Psychologen, Polizei, Lehrer, die Rechtspflege und auch der Kinderschutzbund eingewoben sind. Mit den richtigen Kontakten sei eben eine gute Hilfe ebenfalls möglich.