Besonders beliebt ist der Übernachtungsplatz der Hohenlochenhütte. Foto: Dorn

Übernachtungsplatz bei Hohenlochenhütte entwickelt sich gut. Eindrücke von erster "Bierkult(o)ur" preisgegeben.

Wolfach - Von viel ehrenamtlicher Arbeit in Wald und Flur profitiert die Ortsgruppe Wolfach des Schwarzwaldvereins. Besonders beliebt ist der Übernachtungsplatz der Hohenlochenhütte. Sie konnte am Ende sogar ein leichtes Plus verzeichnen.

Bei der Fasnet 2016 wurden die Aktiven des Schwarzwaldvereins ob ihres vermeintlich biederen Vereinszwecks noch kräftig geschnurrt, mit ihren Aktivitäten im Jahre 2016 und deren aufwendiger Präsentation auf der Generalversammlung im Kurgarten-Hotel bewiesen die Wanderer jetzt deutlich das Gegenteil.

Gute Beschilderung

170 Kilometer beträgt das vom Ortsverein Wolfach zu betreuende Wanderwegenetz, das die Wegewarte schon seit Jahren auf einem für Schwarzwälder Verhältnisse traumhaften Stand halten. Wer einmal andernorts im Schwarzwald unterwegs ist, weiß um die Qualität der Wolfacher Beschilderung, von der übrigens jedes Jahr etwa 80 Westweg-Rauten als Souvenir in den Rucksäcken der Westwegwanderer verschwinden.

Porträts mit Kommentaren

Aber noch selten wurde die immense ehrenamtliche Leistung, die dahinter steckt, so wertschätzend publik gemacht wie auf der diesjährigen Jahresversammlung. Vorstand Siegbert Armbruster würdigte seine Mitstreiter im Vorstand mit tollen Bildern und beeindruckenden Statistiken.

Wo bei anderen Vereinen die einzelnen Riegen und Mannschaften porträtiert werden, waren beim Schwarzwaldverein die Ehrenamtlichen die Stars: Schriftführerin Roswitha Wolber, Pressewart Herbert Haaser, Wander- und Wegewart Jochen Pilsitz, Naturschutzwart Siegfried Brückner, Familien- und Jugendwartin Annette Schamm, Hüttenwart Anton Jehle und Kassenwart Robert Fritschy. Alle Warte erwartete ein mit vielen Fakten gefülltes Porträt und dazu einige, teils launige Kommentare ihres Chefs.

GEZ-Gebühren für Hütte

Wem ist schon bewusst, dass der Pressewart pro Jahr etwa 1500 "dienstliche" Mails verschickt, dass der Wegewart etwa 1000 Arbeitsstunden in die Instandhaltung der Wege und Wegzeichen investiert oder dass sich die Schriftführerin mit der GEZ über Rundfunkgebühren für die Hohenlochenhütte streiten muss?

Die schönsten Zahlen des Abends lieferte Kassenwart Robert Fritschy, als er den etwa 60 Mitgliedern kundtat, dass der auf der Terrasse der Hohenlochenhütte errichtete Übernachtungsplatz – von allen im Verein inzwischen liebevoll "unser Pod" genannt – dem Verein unterm Strich neben einer Vielzahl von begeisterten Hüttenbucheinträgen dank mehr als 500 geleisteten Arbeitsstunden, Crowdfunding und Landeszuschuss sogar ein kleines finanzielles Plus beschert hat.

Auch wenn der Pod im Verein viele Kräfte gebunden hatte, fanden im Jahreslauf wieder zahlreiche Touren ihren Platz, wer wollte hätte an insgesamt 60 Wanderungen im Jahr teilnehmen können.

Allerdings konnte nicht jedes Mitglied 2016 an jeder Unternehmungen teilnehmen: die Wander- und Bildungsreise "Erste Bierkult(o)ur" auf der Aischgründer Bierstraße Anfang Oktober war ausschließlich dem den Männern vorbehalten.

Anstrengende Bierkunde

Um allen Gerüchten, dabei habe es sich um "begleitetes Trinken" gehandelt, den Nährboden zu entziehen, präsentierte Robert Fritschy bisher unveröffentlichtes Filmmaterial, das die Wanderung auf schlecht beschilderten fränkischen Wegen und das anstrengende Studium der Bierkunde dokumentieren sollte.

Bierpreise von zwei Euro für den halben Liter brachten dabei so manchen Teilnehmer in Versuchung. Aber nach drei anstrengenden Tagen kehrten die 16 frischgebackene "Doktoren der Bierkunde" erschöpft, aber glücklich nach Wolfach zurück.

Auch die Familien- und Jugendgruppe hatte mit 13 Wanderungen und Aktionen ein strammes Jahresprogramm unter die Wanderschuhe genommen, Sankenbachwasserfall, Ravennaschlucht und eine Hüttenübernachtung im Rätikon waren die Highlights für die junge Wanderschar.

Lob vom Ehrenpräsidenten

Eugen Dieterle, Ehrenpräsident des Schwarzwaldhauptvereins kam denn auch nicht umhin, festzustellen, dass der Ortsverein unter der Ägide von Siegbert Armbruster eine tolle Entwicklung genommen habe.

Für die Stadt Wolfach dankte Stadtrat Stefan Decker dem Verein mit seinen 535 Mitgliedern für die geleistete Arbeit.