Die Trachtenkapelle Kinzigtal trat unter der Leitung von Gábor Pajzs auf. Foto: Schrader Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahreskonzert: Trachtenkapelle Kinzigtal gastiert in der Festhalle / Applaus fordert zwei Zugaben

Wolfach . Mit großer Spielfreude absolvierte die Trachtenkapelle Kinzigtal unter der Leitung von Gábor Pajzs ihr Jahreskonzert am Samstagabend in der voll besetzten Wolfacher Festhalle.

Bernd Schillinger als Moderator Florian Goldkupfer und Jochen Huber als Kandidat Otto A. Klop (rückwärts gelesen: Polka-Otto) präsentierten kurzweilig das Programm in Form einer witzigen Quizshow "Rund um die Polka".

Furios begann der musikalische Teil des Abends mit dem "Captain America March" von Alan Silvestri. Beim heiteren "Waldvöglein" – arrangiert von László Arató – spielte Katharina Hettig ein bezauberndes Flötensolo. Die ungefähr 40 Kinzigtäler Kapellenmusiker zeigten hierbei die hohe Kunst, auf Blechblasinstrumenten so dezent zu spielen, dass die trotz Mikrofonverstärkung immer noch recht zart klingende Flöte exzellent zu vernehmen war.

Nach Ferenc Erkels "Csárdás" wagte sich die Trachtenkapelle an ein höchst anspruchsvolles Werk, "Képek a magyar lovagkorból" von Decsányi János, das mit seiner ruppigen Klangsprache sehr gut die Abenteuer eines ungarischen Volkshelden aus dem Mittelalter illustrierte, die zeitgleich auf einer großen Leinwand neben der Bühne als Zeichentrickfilm zu sehen waren. Hut ab für die Courage des Dirigenten, dieses faszinierende Stück mit seinen Musikern aufzuführen.

Oboensolo von einer Gastmusikerin bei orientalischen Klängen

Einen harten Kontrast dazu bildete der nun folgende "Cocktail’s Dance" von Alfredo Casella mit seinem humorvollen Charakter. Orientalisches aus den weiten Fernen des Morgenlandes klang in James L. Hosays "Persis" an. Das Oboensolo spielte die Gastmusikerin Sonja Mantel von der Stadtkapelle Schiltach.

Nach der "Ouverture for Winds" von Charles Carter, komponiert in bester amerikanischer Blechblastradition, kam es zur Welturaufführung der volkstümlichen "Kinzigtal-Suite" von Gábor Pajzs, bestehend aus einer Fanfareneröffnung, dem "Kinzigtal-Marsch", dem Maria-Walzer, einem feierlichen Prozessionsmarsch und der Polka "Grüße an St. Roman" nach Ideen von Erich Hermann, gesungen von Klaus Dieterle und Gustav Haas vom MGV Bergecho.

Nach dem zackigen Konzertmarsch "Salemonia" von Kurt Gäble gab es zum krönenden Abschluss mit "Von Freund zu Freund" von Martin Scharnagel noch eine Polka. Dieses von der Trachtenkapelle Kinzigtal stets mit besonderer Liebe und Sorgfalt gepflegte Genre versteht es wie kaum ein anderes Orchester mit Inbrunst und Hingabe zu zelebrieren.

Für den langen Applaus des Publikums bedankten sich die Musiker mit einer weiteren Polka und dem exzellent gespielten "Stars and Stripes" von John Philipp Sousa.