Die Stadtkapelle Wolfach begeisterte bei ihrem Open-Air-Konzert zusammen mit den Prinzbach Highlanders. Foto: Schrader

Stadtkapelle Wolfach spielt zusammen mit Prinzbach Highlanders. 600 Zuhörer spenden Beifall.

Wolfach - Zu einem grandiosen Erfolg geriet das Open-Air-Konzert der Wolfacher Stadtkapelle unter der Leitung von Musikdirektor Joachim Riester im herrlichen Ambiente des Schlosshofs. Rund 600 Zuhörer dankten dies den Musikern in dieser lauen Sommernacht und spendeten stehend Beifall.

Nach dem Motto "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt" ging die Stadtkapelle nach fünf Jahren Pause erneut das Risiko ein, ihr Jahreskonzert ins Freie zu verlegen und wurde im Gegensatz zu damals für ihren Mut belohnt.

"Very British" gaben sich die 83 Musiker auf der Bühne vor der täuschend echt nachgebauten Londoner Tower Bridge. Auf dem Stadttor wehte der "Union Jack" und vom Schlosskapellenturm tönte das Geläute von Big Ben. Und die Musikauswahl bot einen gelungenen Querschnitt durch die britische Musikwelt.

Ernst Majos "March of Westminister" griff das Big-Ben-Läuten auf, während Philipp Sparkes "Portrait of a City" gleich ganz London musikalisch in Szene setzte. Von Beginn an spielte die Kapelle auf höchstem Niveau mit kaum zu überbietender Klarheit und flotter Leichtigkeit, die vergessen ließen, wie schwer diese Stücke zu spielen sind.

In Gustav Holsts "Second Suite in F" musste allerdings selbst dieses so hervorragend aufspielende Orchester an einigen wenigen Stellen der rhythmischen Komplexität etwas Tribut zollen, doch fiel dies angesichts der brillanten Gesamtleistung nicht weiter ins Gewicht.

Stadtkapelle spielt drei Zugaben

Nach dem technisch sehr anspruchsvollen "Strathcarron" von Sparke gab es einen optisch reizvollen Gastauftritt der "Prinzbach Highlanders" mit Dudelsack und Schottenrock, die gemeinsam mit der Stadtkapelle Christoph Walters "Celtic Crest" musizierten.

Bei der "Fantasia on Britisch Seasongs" von Henty J. Wood sang als Gast Musikschulleiterin Kathrin Krichel, passend als Kapitänin verkleidet, das bekannte "Rule Britannia" mit raumgreifender Stimme.

Kaum vom Original zu unterscheiden waren die beiden exzellenten Gesangseinlagen von Maren Fleig und Sina Jachimowski in einem James-Bond-Medley von Stephen Bulla. Hervorragend war ebenfalls das improvisatorische Saxofonsolo von Bernd Kasper, der auch in Freddie Mercurys epischer "Bohemian Rhapsody" als Solist brillierte.

In den "Songs from Cats" von Andrew Lloyd Webber gab Kathrin Krichel nochmals eine Kostprobe ihres Könnens. Das tolle Beatles-Medley bot gleich einer Reihe von Solisten die Möglichkeit, ihr vortreffliches Spielniveau auf ihren Instrumenten zu präsentieren. Rockig wurde es zum Schluss mit der Musik von Deep Purple, einst von einer rebellischen Jugend geliebt, heute im musikalischen Mainstream angekommen.

Gleich drei Zugaben musste die Wolfacher Stadtkapelle aus dem Hut zaubern, bevor das Publikum sie von der Bühne gehen ließ. Beim allerletzten Stück spielten auch nochmals die "Prinzbach Highlanders" mit. Die Mitternacht zog näher schon, als ein Feuerwerk das überaus erfolgreiche Konzert beendete.